Beiträge von xxx im Thema „Andere kritisieren“
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http://www.buddhistische-sekten.de/reine_sicht.html
Objektive Wirklichkeit ist die Betrachtung aus der Sicht von Leerheit...Etwas aus der Sicht der Leerheit betrachten? Wie bitte soll das denn gehen ? Welche Sicht hat Leerheit, hat Leerheit Augen ? Was ist Leerheit überhaupt, existiert Leerheit, ist Leerheit wirklich ?
Nee ist sie nicht !
Sehe ich die Leerheit des Glases ?
Nee sicher nicht,das Glas ist einfach leer und ich sehe gar nichts, that's it !
Deshalb gibt es keine objektive Wirklichkeit. Was auch immer als Wirklichkeit erachtet wird ist stets die eigene subjektive Wirklichkeit. Es sind subjektiv beobachtende Subjekte. Was auch immer jemand als Objekt erkennt ist stets subjektive Projektion.
Man sagt die Wirklichkeit sei leer, weil DIE Wirklichkeit gar nicht existiert. Es existieren zig Milliarden subjektive Wirklichkeiten.
Es gibt weder ein objektives, verborgenes atta-Selbst, noch die objektive, ewige Wirklichkeit, noch eine die konventionelle Realität übersteigende höhere Realität und auch keine die konventionelle Wahrheit übersteigende letztendliche Wahrheit.
Genau wie Leerheit als Metapher für nicht sein, für Nicht-Existenz steht, bezeichnet höheren Wahrheit deren Inexistenz: die höhere Wahrheit besagt es gibt keine Wahrheit.
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Zitat
A.X.44 Vorbedingungen für einen Ermahner - 4. Kusināra Sutta
Einst weilte der Erhabene bei Kusināra an der Opferstätte im Waldesdickicht. Dort wandte er sich an die Mönche:
»Der ermahnende Mönch, ihr Mönche, der andere ermahnen will, hat fünf Dinge bei sich zu überlegen und fünf Dinge in sich zu erwecken, bevor er andere ermahnt.
Welche fünf Dinge hat er bei sich zu überlegen?
Der ermahnende Mönch, der andere ermahnen will, hat bei sich also zu überlegen: 'Benehme ich mich wohl lauter in Werken? Besitze ich lauteres Benehmen in Werken, das unversehrt ist, unantastbar? Besitze ich wohl diese Eigenschaft oder nicht?' Wenn nämlich der Mönch sich nicht lauter benimmt in Werken, wenn er keinen lauteren, unversehrten, unantastbaren Wandel in Werken besitzt, so wird man ihm sagen: 'Da möge sich der Ehrwürdige doch erst einmal selber in seinen Werken zu benehmen lernen!' Das wird man ihm sagen.
Ferner soll er bei sich also überlegen: 'Benehme ich mich wohl lauter in Worten? - Hege ich wohl eine liebevolle, von Groll freie Gesinnung gegen meine Ordensbrüder? - Besitze ich wohl ein großes Wissen (auszuführen wie in A.X.18)? - Bin ich wohl mit beiden Ordenssatzungen in allen Einzelheiten gut vertraut? Besitze ich wohl diese Eigenschaft oder nicht?' Wenn nämlich, ihr Mönche, der Mönch nicht mit den beiden Ordenssatzungen in allen Einzelheiten vertraut ist, so wird er, wenn befragt: 'Wo, Ehrwürdiger, hat denn der Erhabene dies gesagt?', dies nicht beantworten können, und man wird ihm dann sagen: 'Da möge der Ehrwürdige doch erst selbst einmal die Ordensdisziplin lernen!' Das wird man ihm sagen.
Diese fünf Dinge soll er bei sich überlegen. Und welche fünf Dinge soll er in sich erwecken?
'Zur rechten Zeit will ich reden, nicht zur Unzeit; wahr will ich reden, nicht unwahr; sanft will ich reden, nicht grob; zweckmäßig will ich reden, nicht unzweckmäßig; mit liebevoller Gesinnung will ich reden, nicht mit innerer Gehässigkeit. Diese fünf Dinge soll er in sich erwecken.
Der ermahnende Mönch, ihr Mönche, der andere ermahnen will, soll jene fünf Dinge bei sich überlegen und diese fünf Dinge in sich erwecken, bevor er andere ermahnt.«http://www.palikanon.com/angutt/a10_041_050.html
Wichtig erscheint mir persönlich "kritisieren" nicht ausschliesslich negativ zu verwenden. Man soll auch gute Kritik - also Lob - erwähnen. Leider haben wir es im Allgemeinen nicht so mit dem Loben. Gute Leistungen werden vorausgesetzt und oft nur das Negative erwähnt.
Kritik sollte man deshalb eher als Feedback (Rückmeldung) verstehen und dabei möglichst nicht ins Meckern und Nörgeln verfallen.Was mit "zur rechten Zeit" gemeint ist muss jeder mit seinem individuellem "Fingerspitzengefühl" selber entscheiden. Die Qualität dieses Fingerspitzengefühls lässt sich aus buddhistischer Sicht durch konsequentes beschreiten des achtfachen Pfads verbessern.
ZitatWie nun tadelt ein Mensch, was Tadel verdient, der Wahrheit und Wirklichkeit gemäß, zur rechten Zeit, und lobt, was Lob verdient, der Wahrheit und Wirklichkeit gemäß, zur rechten Zeit?
Da hat ein Mensch Vorzüge und hat Fehler. Was da Vorzüge sind, das sagt er, der Wahrheit und Wirklichkeit gemäß, zur rechten Zeit. Und auch was da Fehler sind, das sagt er, der Wahrheit und Wirklichkeit gemäß, zur rechten Zeit. Er kennt die Zeit, um eine darauf bezügliche Frage zu beantworten. So tadelt ein Mensch, was Tadel verdient, der Wahrheit und Wirklichkeit gemäß, zur rechten Zeit, und lobt, was Lob verdient, der Wahrheit und Wirklichkeit gemäß, zur rechten Zeit.
http://www.palikanon.com/abhidham/puggalap/pp200-259.html