Beiträge von Sôhei im Thema „John R. Searle: Dinge sehen, wie sie sind“

    Moin Jojo,


    gut, das ist jetzt sehr allgemein: über den Status der Dinge der Außenwelt gibt es ja auch im Buddhismus unterschiedliche Ansichten. Ich glaube ganz grob trifft es schon zu, dass "die Außenwelt" dabei in den Mahayana-Schulen keine gänzlich unabhängige, objektive Realität darstellt. Sie als solche aufzufassen, ist eine falsche (illusionäre) Sichtweise und generiert Leiden. Und es wird angestebt, diese falsche Sichtweise zu beenden. So gesehen passt das schon.


    Inwieweit aber jetzt Philosophen wie Searle und andere (Davidson, Kripke, Ryle, Quine und wie sie alle heißen), bzw. deren Ideen und Konzepte sinnvoll in Bezug zu buddhistischen Lehren gebracht werden können, bin ich mir nicht sicher. Dafür habe ich mich zu wenig mit ihnen beschäftigt. Ich glaube es gibt viele Überschneidungen in den Fragestellungen, aber darüber hinaus...
    Ich halte z.B. auch nichts von den ganzen "Buddhismus-Quantenphysik"-Büchern. In der Regel haben die Autoren nämlich nur von einem der beiden Bereiche Ahnung, während sie den anderen einfach in ihr Denken eingliedern.

    Jojo:
    diamant:

    von der Ausgangsidee, dass wir die Welt nur illusionär wahrnehmen


    Ist das die Ausgangsidee des Zen?


    Zitat

    bis hin zum Übungsziel, sie zu "durchschauen" bzw. eben die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind


    Endet im Zen das Schauen bei "Dingen" im Sinne von externen Objekten?


    Insofern als du das bevorzugte Objekt der Wahrnehmung und auch Teil der Welt bist, und "Direktes Verweisen auf den Geist des Menschen" (jikishi-ninshin) sowie "Buddha-Werdung durch Schau der Selbstnatur" (jôbutsu-kenshô) zur Selbstdefinition des Zen gehören: ja.