Beiträge von Monikadie4. im Thema „Befreiung von Existenzängsten“

    Dana:


    Ich habe mich nämlich ent- täuscht von der eigenen Täuschung.


    Das ist ein guter Gedanke.
    Ich bin sicher, der Buddha war nicht ausnutzbar. Die Lehre ist aus meiner Sicht nämlich ziemlich nüchtern und ohne Sentimentalität.
    Deshalb ist gesunde Abgrenzung im "normalen" Leben nicht lieblos, sondern konsequent liebevoll zu sich selbst sein. "Sie" reden sowieso, egal ob sie Dich für blöde oder sonstwas halten.
    Respekt bekommst Du nicht, wenn Du Dich ausnutzen lässt. Das können schon kleine Kinder spüren und tun dies auch, sie werden tyrannisch, wenn sie keine Grenzen gesetzt bekommen. Also: es ist offenbar menschlich.
    _()_ Monika

    Hallo Dana,
    ich weiß nicht, ob die Meditation über Nichtexistenz (oder meinst Du Leerheit?) für Dich gerade richtig ist. Ich würde es nicht tun, denn ich sehe das als Praxis für Fortgeschrittene an.
    Zunächst einmal erscheint es mir aber wichtig, darüber zu reflektieren, dass Du es allen recht machen möchtest.
    Für mich waren Worte hilfreich wie: "Gib Dich hin an die Unvermeidlichkeit Deines Seins."
    Und zwar deshalb, weil das ja im Moment der Ist-Zustand ist. So ist es im Moment, so verhältst Du Dich im Moment, so scheinst Du auch von anderen wahrgenommen zu werden. Ob das wahr ist, ist eine andere Sache. So fühlt es sich an.
    Wenn es Dir immer wieder wichtig ist, wie andere Dich bewerten, ob als blöd oder als unkollegial, ich würde mich nicht mehr darum kümmern, sondern nur das tun, was mir möglich ist und was ich auch wirklich zu tun habe.
    Hingabe ist hilfreich, weil sie entspannt. Widerstand und schwierige Themen für die Meditation sorgen für Kampf, Zwang, Druck, letztendlich Leid.
    Lass das einfach los, lass die Schultern sinken und atme tief durch.
    _()_ Monika

    Hallo Dana,
    die Befreiung von Existenzängsten wäre ja schon die Befreiung an sich, oder?
    Ich befreie mich davon - wenn sie mal auftaucht in Form von Alter und Krankheit z.B. bei mir -, indem ich diese Angst ganz konzentriert anschaue, mir der Vergänglichkeit bewusst werde und mein Ende akzeptiere.


    Zitat

    Ich werde gerne Meinen Job reduzieren, damit ich mehr Zeit für meine weitere innere Entwicklung investieren kann.


    Wie willst Du in Deine weitere innere Entwicklung investieren? Gerade Dein Beruf, jeder Moment bietet die Möglichkeit dazu.


    Rechte Sichtweise (sammā diṭṭhi)
    Rechte Gesinnung (sammā sankappa)
    Rechte Rede (sammā vācā)
    Rechtes Handeln (sammā kammanta)
    Rechter Lebensunterhalt (sammā ājīva)
    Rechtes Bemühen (sammā vāyāma)
    Rechte Achtsamkeit (sammā sati)
    Rechte Sammlung (samādhi)


    Dieser achtfache Pfad ist in jeder Lebensweise praktizierbar, dazu braucht es keine Auszeit - ganz im Gegenteil.


    Zitat

    Ich merke oft, dass in der Zeit, wo ich volle Hände zu tun habe, manche Kollegen ( in der Arbeitszeit) für private Angelegenheiten nutzen. Angesprochen fühlen sie sich aber beleidigt und verstehen nicht oder wollen es nicht verstehen, um was mir geht. Es wird mit Materialien und anderen Sachen sorglos umgegangen. Oft herrscht Chaos, Kollegialität ist auch klein geschrieben, ich kann noch unendliche Aufzählungen hier machen....


    Ja, das kenne ich auch von meiner Tochter, als sie noch als Assistenz-Ärztin im Krankenhaus gearbeitet und sehr - auch unter Mobbing - gelitten hat.
    Ich habe ihr damals eine CD von Deepak Chopra gegeben. Sie hörte sie gleich den nächsten Morgen vor der Arbeit im Auto an und ging ganz gelöst und entspannt auf ihre Kolleginnen zu. Plötzlich war alles anders.


    Ich würde die Kollegen übrigens nach heutiger Sicht nicht auf ihr vermeintliches Fehlverhalten ansprechen. Eventuell ergibt sich das ganz spontan, wenn genug Vertrauen und Kraft vorhanden sind, mal "Klarschiff" zu reden.


    Zitat

    Manchmal spiele ich mit dem Wechsel des Arbeitgebers. Nun, ist das nicht ein Wegrennen von etwas was ich nicht weg bleiben wird ?
    Wie lasse ich es los ?


    Den Arbeitgeber zu wechseln, wäre eine Möglichkeit, aber keine Sicherheit, ob der nächste Arbeitsplatz nicht dasselbe Dilemma hervorruft. Es kann ja sein, dass Du etwas Wichtiges zu lernen hast und dies genau der richtige Ort ist.


    Probleme mit Arbeitskollegen gibt es in jedem Beruf und auf allen Ebenen. Auch ich habe Jahre des Mobbings hinter mir. Aber ich habe durchgehalten, meine Aufgaben so gut wie möglich erfüllt und mich ansonsten nur um meine geistige Entwicklung gekümmert. Irgendwann hat sich das Blatt gewendet.
    Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass ich nur dann den gewünschten Einfluss/Respekt bekam, wenn meine Kraft durch Entschlossenheit in der Praxis gebündelt war. Es muss nicht alles so bleiben wie es scheint. So wie Du die Welt siehst, so wirkt sie auf Dich und so scheint sie zu antworten. Wenn Du Deine Perspektive änderst, kann sich schon auch das Äußere verändern - wie beim Kaleidoskop. :D


    Ich fühle mit Dir und kann Dir nur empfehlen, Dich einer Gruppe anzuschließen, in der Dir Kraft zufließt, damit Du Vertrauen haben kannst, um dann die richtige Entscheidung zu treffen - wie immer diese aussehen mag.
    Ich wünsche Dir alles Gute. :D
    _()_ Monika