Zimtstern:
Zitat
wie ich in meinem jetzigen Leben sein muss um in meinem nächsten Leben nicht jemand zu sein der ich auf keinen Fall sein möchte
Zynisch betrachtet: Da du dir dieselbe Frage schon in deinem letzten Leben gestellt hast und es offenbar nix brachte (also du dir immer noch die gleiche Frage stellen musst), solltest du das schon deshalb aufgeben.
Immer noch sarkastisch betrachtet: Du weißt ja gar nicht, wie du in deinem nächsten Leben sein möchtest, wart's doch erst mal ab. Vielleicht willst du ja da gern eine Taschendiebin sein oder sonst was. Lass dich doch erst mal überraschen!
Und ernster: Es gibt ja keine Reinkarnation. Auch du hast keinen Beleg dafür. Das Beste ist, du schaffst erst mal deinen Glauben ab. Auch den ans Karma. Wie geht das? Du denkst so lange darüber nach, was Karma ist, wo es herkommt, wer das überhaupt ist, der Karma denkt, wer das ist, der da überhaupt irgendetwas denkt, bis es sich in nichts auflöst. Am Ende dieses Meditations- oder Erkenntnisprozesses steht u. a. die Einsicht, dass nur du selbst durch deine Gedanken Karma geschaffen hast. Außerhalb deiner Gedanken existiert es nicht.
Sicher, man kann Ursache und Wirkung beobachten. Aber nicht immer. Manchmal zeigt eine Ursache nämlich keine Wirkung. Und wenn du dich umschaust, erkennst du vor allem die "Wahllosigkeit" oder das "Chaos des Karma" - eine gerechte Verteilung von Glück und Unglück ist nicht erkennbar, eher das Gegenteil. Aus diesem Grund erfand der Mensch zu seiner Beruhigung - bzw. der Unterdrückten, Machtlosen, Armen und Geschlagenen - so etwas wie Karma oder Gottes Gericht nach der Auferstehung etc. Bist du auch so ein Mensch des billigen Trostes? Oder willst du den Dingen auf den Grund gehen? Dann erkenne die Ursache von Karma, warum es erdacht wurde, wie es gelehrt wurde, wem es nutzt und wem nicht. Karma ist eine Lehre für das gemeine Volk gewesen. Der Buddha hat es aus Mitempfinden gelehrt. Wahrscheinlich keine allzu gute Idee. Den Unterdrückten bringt man besser Revolution bei. Als das Zen (Chan) in China erfunden wurde, hat man gleich mal damit angefangen, all diesen Aberglauben als selbstgeschaffenes Gedankenkonstrukt zu durchschauen. Das ist m. E. der rechte Weg.