Beiträge von diamant im Thema „Wichtige Frage zur Wirkung von Karma“

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    hätte ich das alles als willkürliches Würfelspiel gesehen wie in der Theorie von Diamant


    Ach, warst du schon mal unter anderem Namen hier? Das ging ein bisschen schnell mit der Personendebatte.


    Denn ich habe das gar nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass Karma deiner Einbildung entspringt. Du hast dein Leben selbst in der Hand. Wenn du würfeln willst, bist du selbst verantwortlich. Wenn du dich umbringen willst, ebenfalls. Komm mir hier nicht mit der Opfernummer und dem Abwälzen dieser Verantwortung auf andere.


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    und dann würfelt das Karma einfach neu für mich


    Nein, eben nicht! Weil dein einziges Leben dann vorbei ist. Und aus ist's, selbst mit dem Würfeln.

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    in einem solchen Stande wird er neugeboren, in einem wohlhabenden, mächtig bemittelten, mächtig begüterten, der reichlich mit Gold und Silber, reichlich mit Besitz und Hausrat, reichlich mit Geld und Gut versehen ist. Und er ist schön, hold, liebenswürdig, mit höchster Anmut begabt, entbehrt nicht Speise und Trank und Kleidung, Wagen und Schmuck und duftende Salben, Lager und Obdach und Licht.

    (MN 129)


    Nicht ablenken. DAS ist gemeint. Der Buddha machte eben zuweilen auch den Hinnerk Polenski.

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    Es gibt aber einige die massive Zweifel daran haben


    Nein, Gewissheit. Denn Zweifel und Dünkel sind abgelegt. ;)


    Für den genannten Link von mukti (Wiedererscheinen durch Gestaltungen - Saṅkhārupapatti Sutta) muss man dankbar sein. Denn er widerlegt Anandasa. Es handelt sich um eine Aufzählung von Wünschen für Wiedergeburten, die Bhikhkus so äußern, und das Wahrwerden dieser Wünsche, wenn die Voraussetzung erfüllt ist. Natürlich stehen am Ende der Aufzählung die wirklich hehren Ziele der "Herzensbefreiung" und Triebversiegung. Aber davor wird es richtig weltlich.


    Anandasa:

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    Solche Dinge wie Reichtum, Schönheit, usw. sind nicht eine Folge von Karma.


    Aber ja. Denn die genannte Sutta wird jeweils so eingeleitet:


    Zitat

    Ihr Bhikkhus, da besitzt ein Bhikkhu Vertrauen, Sittlichkeit, Gelehrsamkeit, Großzügigkeit und Weisheit.


    Da hat sich der Mönch also gut benommen, ist gebildet, gebefreudig und weise. Und dann braucht er sich nur vorzustellen:


    Zitat

    ach, möge ich doch bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode unter wohlhabenden Adeligen wiedererscheinen

    oder

    Zitat

    unter wohlhabenden Haushältern

    oder

    Zitat

    unter wohlhabenden Brahmanen

    und sogar dies:


    Zitat

    Er hört, daß die Wesen aus dem Himmel der Dreiunddreißig langlebig und schön sind und große Freuden genießen. Er denkt: 'Ach, möge ich doch bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode unter den Wesen aus dem Himmel der Dreiunddreißig wiedererscheinen!'


    Ja, heiliges Kanonrohr, ab geht's also zu den Wohlhabenden, den Langlebigen und den Schönen! Wer hätte das gedacht? So schlicht sind die Bhikkhus gestrickt, darin besteht ihre Sittsamkeit, Bildung und Weisheit.


    Im Umkehrschluss ist klar, dass sich Leute, die gut gestellt sind, auf ihr Karma berufen. Welch eine Farce! Welch ein Hohn!

    Zimtstern:

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    wie ich in meinem jetzigen Leben sein muss um in meinem nächsten Leben nicht jemand zu sein der ich auf keinen Fall sein möchte


    Zynisch betrachtet: Da du dir dieselbe Frage schon in deinem letzten Leben gestellt hast und es offenbar nix brachte (also du dir immer noch die gleiche Frage stellen musst), solltest du das schon deshalb aufgeben.


    Immer noch sarkastisch betrachtet: Du weißt ja gar nicht, wie du in deinem nächsten Leben sein möchtest, wart's doch erst mal ab. Vielleicht willst du ja da gern eine Taschendiebin sein oder sonst was. Lass dich doch erst mal überraschen!


    Und ernster: Es gibt ja keine Reinkarnation. Auch du hast keinen Beleg dafür. Das Beste ist, du schaffst erst mal deinen Glauben ab. Auch den ans Karma. Wie geht das? Du denkst so lange darüber nach, was Karma ist, wo es herkommt, wer das überhaupt ist, der Karma denkt, wer das ist, der da überhaupt irgendetwas denkt, bis es sich in nichts auflöst. Am Ende dieses Meditations- oder Erkenntnisprozesses steht u. a. die Einsicht, dass nur du selbst durch deine Gedanken Karma geschaffen hast. Außerhalb deiner Gedanken existiert es nicht.


    Sicher, man kann Ursache und Wirkung beobachten. Aber nicht immer. Manchmal zeigt eine Ursache nämlich keine Wirkung. Und wenn du dich umschaust, erkennst du vor allem die "Wahllosigkeit" oder das "Chaos des Karma" - eine gerechte Verteilung von Glück und Unglück ist nicht erkennbar, eher das Gegenteil. Aus diesem Grund erfand der Mensch zu seiner Beruhigung - bzw. der Unterdrückten, Machtlosen, Armen und Geschlagenen - so etwas wie Karma oder Gottes Gericht nach der Auferstehung etc. Bist du auch so ein Mensch des billigen Trostes? Oder willst du den Dingen auf den Grund gehen? Dann erkenne die Ursache von Karma, warum es erdacht wurde, wie es gelehrt wurde, wem es nutzt und wem nicht. Karma ist eine Lehre für das gemeine Volk gewesen. Der Buddha hat es aus Mitempfinden gelehrt. Wahrscheinlich keine allzu gute Idee. Den Unterdrückten bringt man besser Revolution bei. Als das Zen (Chan) in China erfunden wurde, hat man gleich mal damit angefangen, all diesen Aberglauben als selbstgeschaffenes Gedankenkonstrukt zu durchschauen. Das ist m. E. der rechte Weg.