Beiträge von Benkei im Thema „Vinaya und Zen“

    Namaste!


    Hallo sudhana,


    vielen Dank für diesen sehr lehr- und aufschlussreichen Text über Dôgen Zenji!


    Beachtlich für mich vor allem:

    Sudhana:

    Recently, a document with 16-article precepts was found in Shorenin, a Tendai temple in Kyoto, so that there is some possibility that Dōgen’s approach to having 16 articles is based on one of the Tendai precepts styles. It is also possible to speculate that in non-Zen Buddhist schools as well as Tendai in Japan there were different combinations, including the ten-article major precepts along with such expressions of devotion as the three refuges, the three pure precepts, and ritual repentances, an arrangement which is very close to Dōgen’s approach. 8 If the 48-article minor precepts were eliminated, it may be that these were very general, open-ended exhortations for compassionate attitudes rather than rules governing behavior in the strict sense; they would therefore have been easily dispensable once the six articles of the refuges and pure precepts were accepted. However, it is doubtful that these combinations would have been considered, before Dōgen, to be monkmaking in the sense of conferring legitimacy to a new member of the monastic community.[...]


    Ob die 16 Gelübde nun Dôgens eigene Zusammenstellung sind oder ob er sie aus der Tendai Shû übernommen hat (diese Möglichkeiten halte ich für die wahrscheinlicheren), oder ob er sie gar von seinem chinesischen Meister übernommen hat (was ich nach dem was sudhana zitiert hat eher unwahrscheinlich finde), kann letztlich für uns Laien nicht allzu bedeutsam sein.


    Es gilt aber festzustellen, dass aus Dôgens Sicht diese 16 Gelübde ausreichend waren, denke ich.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Shakamuni-Butsu

    Namaste!


    Die vollständige Vinaya-Ordination hat es meines Wissens in Japan innerhalb der Zen-Schulen erst offiziell mit der Einführung der Ôbaku Shû durch Ingen Zenji gegeben.
    Dieser führte diesen Zweig des Linji im 16. Jh. aus China ein und mit ihm die Dreifache Ordination aus Noviziat, Vinaya und Bodhisattva-Ordination.
    Nach Ingen's Tod dauerte es aber nicht lange und auch in der Ôbaku Shû nahm man nicht mehr die Vinaya-Ordination.


    Um auf Dôgen Zenji zu kommen:
    Über den heißt es in Keizan Zenji's "Denkô-Roku - Die Weitergabe des Lichtes", Kapitel 51 "Eihei Dôgen":


    "Am neunten Tag des vierten Monats im Jahr 1213, also im Alter von dreizehn, vollzog Dogen seine Niederwerfungen vor dem Oberpriester Koin und ließ sich das Haupt scheren. Am folgenden Tag empfing er die Bodhisattva-Gelübde auf der Gebote-Plattform des Enryaku-Tempels [Haupttempel der Tendai Shû] und wurde so Mönch." (Seite 259)
    [...]
    "So begab sich Dogen zu Myozen und legte zum zweiten Mal die Bodhisattva-Gelübde ab. Da er schon Robe und Schale besaß, empfing er nun die einhundertvierunddreißig Übungen, Anweisungen zum Goma-Ritual und andere Einzelheiten des Taniryu-Zweiges [Unterschule der Tendai Shû]." (Seite 260)
    [...]
    "Meister Tiantong antwortete darauf: "Schüler Dogen, von jetzt an kannst du - ob tags oder nachts, ob du die Robe trägst oder nicht - mit jeder Frage zu mir kommen. Ich werde auf jedes Zeremoniell verzichten, so als wären wir Vater und Sohn."" (Seite 261)


    Neben den beiden Ordinationen in Japan, beide nach dem Brahmanetz-Sutra, steht da ansonsten nichts mehr über eine weitere Ordination, sondern nur der Dialog mit seinem chinesischen Meister Tendo Nyojo [Tiantong] deutet aus meiner Sicht daraufhin, dass Dogen eben nicht "die Robe eines Bhikkhu" empfangen hatte, sondern aus chinesischer Sicht "nur Laie" war - was für Tiantong aber auch keine Rolle spielte, da er ihm trotzdem den Dharma übertrug.


    Ich denke, wenn es eine Vinaya-Ordination bei Dôgen Zenji gegeben hätte, dann wäre das bei Keizan's diesbezüglicher Detailverliebtheit auch geschrieben worden.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Shakamuni-Butsu