Beiträge von sati-zen im Thema „Anfänger in sachen Meditation“

    Genau, so entsteht die Leerheit von Anhaftungen während des Prozesses der Meditation.
    Ob ich mich vom 'Ich' befreie weiß ich nicht, ich bin schon froh wenn ich mich von gewissen Wünschen befreie.
    Sich in einer Konsumgesellschaft weitestgehend vom Konsum zu befreien ist schon viel für die Freiheit des Selbst.

    Danke für den Hinweis, ich bin ein Berliner der im Allgäu lebt, ein wunderbarer spiritueller Ort um selbstständig den Zen-Buddhismus zu erleben.
    Als Schule favorisiere ich jedoch die sati-zen-sangha in der Schweiz, ein Ableger von Thich Nhat Hanh, das gibt es hier nicht.

    Das überzeugt mich nicht, klingt wie aus dem Lehrbuch für Anfänger.
    Warum soll es keine Sangha in der Hausgemeinschaft bzw. Wohngemeinschaft geben?
    Warum nicht mal ein wenig aus den in Stein gemeißelten Bahnen denken und kreativ sein?
    Es geht um Buddhismus, in meinem Fall um sati-zen-buddhismus in Mitteleuropa und nicht um Katholizismus,
    ich sehe da große formelle Unterschiede im Praktizieren. In der katholischen Kirche gibt es Nonnen und
    Mönche die zuhause in Ihrer Wohnung leben, dann sollte es im Buddhismus erst Recht möglich sein.

    So sehe ich das auch, jeder kann die Methoden so anwenden, dass es ihm gut tut und dazugehört auch Disziplin und Strenge.
    Warum sollte es keinen Zen-Mönch in der eigenen Wohnung ausgelebt geben? Wer sagt es muss ein Kloster von Anderen geleitet sein?
    Wie gesagt, es geht um Erfüllung der Lebenskunst und weniger ums Gehorchen was Andere vorgeben, gerade Buddha hat damals
    einen freien Geist empfohlen ohne Anhaftung. So kann meiner Ansicht nach jeder meditieren wie er möchte wenn er dadurch
    Stärke bekommt um mehr Verantwortung zu übernehmen. Wichtig ist nicht es so zu machen wie es gesagt wurde, sondern so,
    dass es für einen selbst produktiv ist. Deshalb gehe ich nicht in eine Gruppe zum Meditieren in der unsinnige Vorgaben gemacht
    werden nur damit die Hierarchie gewahrt bleibt. Eher leite ich an und zwar so, dass die Autonomie des Einzelnen gewahrt bleibt.

    Zen-Buddhismus ist doch nicht automatisch orthodoxes Kloster, wer das möchte braucht die Regeln aber wer Zen im Alltag praktiziert gestaltet den Ablauf selbst.
    Wer Meditation als Arbeit empfindet sollte für sich die Definition Arbeit überprüfen, ich entspanne beim Zazen um Ausgleich für die Arbeit zu finden.
    Aber wie so oft im Forum werden abstrakte Theorien diskutiert die mit der selbst ausgeübten Praxis nur wenig zu tun haben.
    Ich finde wer beim Meditieren vom Alltag abschalten kann macht grundlegend etwas richtig, es geht um Bewusstseinsveränderung, um Erwachen für das Innere.
    Deshalb ist es kein Schlafen und es braucht Unterstützung, es geht ums Erwachen.

    Sati ist der Begriff im Pali für Achtsamkeit, ganz einfach. Natürlich gibt es ein Haufen Regeln und Gesetze wie überall auf der Welt aber es gibt keinen Zwang sich daran zu halten wie beim BGB, da kommt die Polizei und verhaftet einen.
    Zen ist sehr streng mit klaren und definierten Anweisungen aber man muss sich nicht daran halten um ein Zen-Mönch zu sein. Es geht um Erweiterung des Bewusstseins und nicht um Regeln befolgen. Ich will ein Erwachter werden,
    dafür bekomme ich Unterweisungen um einen Weg dorthin zu beschreiten aber das gute am Buddhismus ist, es gibt viele Wege und welchen ich nehme lässt mich Buddha selber wählen, nämlich den der zu mir passt. Ich muss nicht
    Buddha gehorchen um zu erwachen, im Gegenteil, wenn ich einen eigenen Weg finde geht es viel leichter. Nebenbei bemerkt, habe ich gerade erst gehört, es ist relativ leicht erleuchtet zu werden aber diese Erleuchtung über längere
    Zeit aufrecht zu halten ist für den schwachen Menschen mit tausend Gelüsten des 'Ichs' sehr schwierig. So ist auch für die Meditation nicht das Befolgern der Regeln entscheidend, sondern, dass man es mit ein paar Grundkenntnissen tut.
    Die Regeln vereinfachen und verbessern den Prozess aber man kann auch selber drauf kommen, zazen mit krummen Rücken tut weh nach einiger Zeit, gerade sitzen nicht sosehr.

    Es geht hier um Meditation als Bewusstseinsveränderung und Entspannung, weniger um bewusstseinsverändernde Substanzen oder Betäubungen.
    Diese Veränderung im Bewusstsein ist zu erreichen durch Vernetzung im Gehirn völlig egal mit welcher Methode.
    Ansonsten schaue ich mir nicht Anweisungen von tibetischen Mönchen an sondern versuche als sati-zen Anwender selber auf die Lösung zu kommen.
    Ich teste also Praktiken der Meditation so lange bis ich die für mich geeignete gefunden habe und wende diese an im Alltag.
    So ist es auch für Anfänger, weniger den Anweisungen als viel mehr der eigenen Intention folgen. Buddhismus ist kein Dogma.

    Abschalten, nix da, kann mal alles vergessen, Du musst mindestens fünf Jahre in ein asiatisches Kloster gehen und Dich dort unterweisen lassen ganz praktisch und vor Ort,
    sonst darfst Du Dich nicht entspannen und vor allem es nicht Meditation nennen. Ein Jahre langer Hobby-Zen-Betreiber entspannt nicht, er schwebt über den Dingen.(Ironie aus)


    Natürlich kann man zum Entspannen meditieren im Alltag, einfach hinsetzen und den Atem zählen und das ein paar Minuten durchhalten. Meditation ist kein Wunderwerk,
    es ist Entspannung zur Konzentration und Wachheit. Du musst auch nicht sitzen dabei, es geht auch bei der Hausarbeit z.B. vor allem beim Essen zubereiten usw.
    Die Achtsamkeit ist in allen Lebenslagen anwendbar, man kann sogar achtsam träumen in der Nacht. Natürlich ist Entspannung im Alltag das A und O, ob Du das Meditation nennst
    oder wie auch immer spielt letztlich keine Rolle, entscheidend ist die positive Bewältigung durch Lebenskunst. So wie der Buchtitel lautet "Triffst Du Buddha, töte ihn!" gild nach wie vor.