Beiträge von Mirco im Thema „Sollte ein buddhitischer Lehrer seine Videos verkaufen?“


    wie wäre es denn mal mit "wenn-es-über-Spenden-nicht-läuft-dann-läuft-es-eben-nicht"?


    Herzliche Grüße

    Elke:
    Mirco:

    Ajahn Chah und viele andere waren in keinster Weise privilegiert im bettelarmen Nordosten Thailands. Auch wenn die Kinder dort vor Armut in die Hauslosigkeit gegeben werden, damit sie wenigstens ein gesichertes auskommen habe, bedeutet dieses Auskommen teilweise, wirklich am Hungertuch zu nagen. Und trotzdem tun sie es, legen die Robe nicht ab und ziehen nicht in die Stadt.


    Ich war nie in Thailand, habe keine Ahnung vor der Situation vor Ort, erinnere mich nur an einen Artikel darüber, dass Thailands Mönche immer fetter werden, weil die Bevölkerung ihnen zunehmend ungesundes und fettes Essen spendiert.


    Wie dem auch sei, ich halte es nicht für legitim, die Gepflogenheiten und das Leben von Mönchen oder Lehrern im asiatischen Raum mit denen in Europa zu vergleichen. Ajahn Chah wäre ein anderer gewesen, wäre er in Berlin geboren und aufgewachsen.


    Ich habe hier doch nicht Asien und Europa verglichen. Ich habe hier Reicho-Prinz Siddharta mit Landbevölkerung Nord-Osten Thailand verglichen, weil DU das Beispiel gebracht hast --Elke:"Es ist leicht "auszusteigen", wenn man ein stinkreiches "Elternhaus" im Hintergrund hat," -- , um zu zeigen, dass es nicht einen gesicherten Hintergrund braucht, um Mönch zu werden und zu bleiben. Außerdem war Siddharta nicht der einzige Samana zu seiner Zeit, da sind auch andere ohne fettes Elternhaus in die Hauslosigkeit gezogen.



    Elke:
    Mirco:

    gibt es denn Laien-Dhammalehrer, die als Bettler auf der Tasche liegen?

    Wer ist denn ein Laien-Dhammalehrer für dich? Du hast sicher Beispiele oder?


    Die Definition leg ich doch nicht fest. Laie ist jeder, der nicht als Mönch ordiniert ist.



    Elke:

    Von irgendwas wird so einer wohl auch leben müssen. Wenn er also keinem sonstigen anderweitigen Job nachgeht, der ihm Zeit lässt für eine solche Lehrtätigkeit und auch nicht von Hartz-4 lebt (was bei einigen wenigen Beziehern mitunter auch einer Form von Bettelei entspricht und sicher nicht unter "rechter Lebenserwerb" fällt) und auch über seine Lehrtätigkeit nichts einnimmt, bliebe doch nur noch das Betteln oder das Leben von Luft und Liebe. :)


    Ich sehe nichts Verwerfliches daran, dass das Fernstudium kostenpflichtig ist.


    So sei es.


    Und ich sehe, dass Dhamma-Lehren und Geld verdienen getrennt bleiben sollte.



    Herzliche Grüße

    Hallo keks,

    keks:

    "Denkt nicht: Das ist gut, das ist schlecht. Seit nicht parteiisch, nicht für noch gegen. Haltet alle Bewegungen des bewußten Geistes an. Urteilt nicht mit Meinungen und Erwägungen. Beabsichtigt in keiner Weise, Buddha zu werden."
    Dogen Zenji


    Hinzugefügt von mir: ich rede nicht über Leute die nicht anwesend sind. Von daher wäre es empfehlenswert denjenigen hier hin einzuladen und dann seine Meinung dazu zu hören. Was störend wirkt ist, dass so gut wie jeder Lehrer, sei er nun Buddhist; Heide oder Hinduist zerrissen wird bis ins kleinste Detail.


    schönes Dogen-Zitat.



    Wenn man genau hinschaut, sieht man, dass es nur einige auf Personen abgesehen haben.
    Es sind auch welche dabei, denen es um Verhaltensweisen an sich geht.


    Die Verhaltensweisen von den Personen zu trennen, darum bat ja auch schon die Moderation

    void:

    Ich habe diesen Thread als Off Topic von Thread Studium abgetrennt.


    Dabei ist es mir wichtig, nicht konkrete Lehrer zu verurteilen sondern sachlich zu erörtern, inwieweit es ein vernünftige Anpassung an die moderne Zeit ist, als Lehrer Videos und Bücher zu verkaufen oder ob das ein Verrat und ein Kommerzialisierung des Dhamma ist.




    Herzliche Grüße

    JayJay:

    Aber das versteht man hier wohl nicht sondern regt sich lieber auf anstatt vorher mal zu überlegen.


    Keine Ahnung warum man so schlecht darüber reden muss das man für Videos dann nen 10er nimmt denn bei jedem anderen Fernstudium ist es genau das selbe, und die sind meistens noch viel teurer.


    Ich rege mich nicht auf. Ich überlege und spreche darüber.
    Es geht nicht um ein x-beliebiges Fernstudium, sondern um Dhamma.


    Herzliche Grüße

    Hallo Tara,


    Tara4U:

    Wenn Du also zu einem Lehrer gehst, zu seiner Veranstaltung,
    dann gibst Du nach Gutdünken Deine "Spende" ab? Woran bemisst Du sie?


    ich bemesse sie daran, wie viel ich in diesem Monat noch zum Überleben brauche
    und daran für wie bespendenswert ich den Lehrer halte, auf Grund dessen, was ich gerade in der Veranstaltung erlebt habe.



    Tara4U:

    2. bin ich sicher, dass ein Lehrer in Ausnahmefällen mit sich reden lässt,
    so derjenige nicht sein Geld in andere Dinge steckt, die dem Dharma eher abträglich sind (Drogen usw)


    - Was hat denn Armut mit Drogenkonsum zu tun *großes.wundern.und.auf.die.Armut.in.der.Welt.schiel* ?
    - Ich denke, ein Lehrer, der überhaupt darüber nachdenken muss, ob er jemanden nicht-zahlenden unterrichtet, sollte lieber noch eine Weile nicht unterrichten ;) .



    Tara4U:

    beleuchtet doch mal dann die Lehrer, die so gar nichts verlangen, aber Dana erwarten. Wovon leben sie denn?
    Klar, ihre Bücher sind sicher auch gratis.Wo ist der Unterschied, beide bestreiten ihre Kosten und ihren Lebensunterhalt. Und man sollte auch mal die westlichen Verhältnisse bedenken.


    Es geht mir um die Absicht. Die Absicht bestimmt den Wert der Tat.


    Die Bücher der Ajahn-Chah-Bewegung beispielsweise sind alle aus Dana entstanden und werden nur verschenkt.
    Dort steht aber Dana verankert in der Kultur (Thailand) im Hintergrund.


    Dann kenne ich westliche Lehrer, welche ihre Bücher zum Selbstkostenpreis anbieten. Sie werden beispielsweise zum niedrigst möglichen Preis als Books-on-Demand angeboten, d.h. werden erst bei Bestellung gedruckt. So können die gedruckten Werke verbreitet werden, wenn man sie haben möchte. Denn die Texte zu den Büchern sind vorher schon kostenfrei online erhältlich.



    Herzliche Grüße

    Hallo Tara,

    Tara4U:

    Wenn ich es richtig verstehe, dann sind solche buddh. Lehranstalten, die mehrjährige Kurse anbieten ja auch nicht kostenlos, oder?


    da bin ich unwissend. Die Lehranstalten, die ich kenne, bieten ihr Lehren kostenlos an.
    Wenn man dort zeitweise als nicht-ordinierter Gast leben möchte, verlangen sie einen Ausgleich für Kost und Logis.



    Tara4U:

    Ich verstehe ehrlicherweise auch hier die Diskussion nicht.
    Es ist doch egal, ob es sich Dana oder Kosten nennt, oder?
    Beides wird freiwillig gegeben und dient dem Lebensunterhalt.


    Gebühren ist "Teilname nur bei Bezahlung".
    Spenden ist "Spenden". Das kann ich auch tun, ohne das Gelehrte in Anspruch zu nehmen. Außerdem schließt es mich nicht aus, wenn ich selber bettelarm bin. Sollten Bettelarme keinen Zugang haben? Auch kann ich so ohne Geld eine Hilfe sein.



    Tara4U:

    Wer hier meint, es unter einem Ethik-Aspekt hinterfragen zu müssen,
    der möge bitte beide Seiten gleichermaßen beleuchten.


    Was meinst Du?



    Herzliche Grüße

    Losang Lamo:

    Ich finde es, ehrlich gesagt, unethisch, wenn man von Lehrern erwartet, dass sie den ganzen Aufwand, den Dharma zugänglich zu machen, unentgeltlich zur Verfügung stellen müssen. "Lehre mich den Dharma und bezahle Deine Fahrkarte und Deine Grundsteuer von Nichts." - klingt mir ein wenig naiv.


    Vermutlich habt ihr alle recht, und ich bin naiv. Ich höre diesen Esotherik-Händlern aber auch nicht zu.



    Zitat

    Dharmastudenten sollten sich bemühen, keine Schnorrermentalität an den Tag zu legen.


    Ich sage "Lehrer sollten", Du sagt "Schüler sollten". Hmmm....



    Zitat

    Wenn es im Westen mit dem Dana klappen würde, bräuchte niemand Dharmaartikel zu kaufen -
    das wäre der Idealfall, ist aber hier in den Köpfen so noch nicht angekommen.


    ja, ist das so? Sind nicht gebefreudige Leute die Berechtigung, etwas verlangen zu können? Machen sie das Verlangen zu einer heilsamen Handlung?



    Losang Lamo:

    Freiwilliges, großzügiges Spenden an die allgemeine Sangha, ohne es in irgendeiner Weise aufzurechnen, wäre die richtige Art des Spendens.


    Du sagst es. Warum hebelst Du es mit den Anderen aussagen wieder aus?



    Herzliche Grüße

    Elke:

    Buddha war privilegiert, sofern die Legenden um ihn herum ein bisschen der Wahrheit entsprechen. Es ist leicht "auszusteigen", wenn man ein stinkreiches "Elternhaus" im Hintergrund hat, wohin man jederzeit zurückkehren kann und von seinen zahlreichen Anhängern wird er sicher gute Unterstützung erfahren haben, damit er sich ganz aufs Lehren und "Predigen" konzentrieren konnte.


    Ajahn Chah und viele andere waren in kleinster Weise privilegiert und viele andere im bettelarmen Nordosten Thailands sind es auch nicht. Und auch wenn die Kinder dort vor Armut in die Hauslosigkeit gegeben werden, damit sie wenigstens ein gesichertes auskommen habe, bedeutet dieses Auskommen teilweise, wirklich am Hungertuch zu nagen. Und trotzdem tun sie es, legen die Robe nicht ab und ziehen nicht in die Stadt.


    Elke:

    Und mittlerweile sind 2500 Jahre vergangen, die Zeit bleibt nicht stehen, alles ist dem Wandel unterworfen, auch gewisse Tabus, was man "darf" und was man "nicht darf".


    Nicht "dürfen"? Es geht um Ursache und Wirkung.



    Elke:

    Meine Güte, was für ein Sturm im Wasserglas!


    Ich erlebe es nicht als stürmisch. Es geht um grundsätzliches in der Lehre. Wenn es jedem so klar wäre, gäbe es auch keine Diskussion. Den üblichen Chat erlebe ich oft als stürmischer, und da geht's meistens nicht mal um's Dhamma. (Ich als Teilnehmer nicht ausgenommen).



    Elke:

    Warum soll Zimmerling denn nicht Geld als buddhistischer Lehrer verdienen dürfen - er muss schließlich auch von was leben. Immerhin liegt er anderen nicht als Bettler auf der Tasche, das ist mir schon mal sympathisch.


    gibt es denn Laien-Dhammalehrer, die als Bettler auf der Tasche liegen?



    Herzliche Grüße

    Hallo JayJay,


    JayJay:

    Weder Rodrigo noch ich lassen uns durch so etwas provozieren und halten die Gedanken daran auch nicht fest


    bist Du schon sein Sprachrohr geworden? :D;) .



    JayJay:

    Außerdem ist es jedem selbst überlassen ob er daran teilnimmt


    dann sollte es doch auch jedem überlassen bleiben, seine Meinung zu äußern.


    Meine Absicht ist auch nicht zu provozieren. Er ist eine Person der Öffentlichkeit und übt mit seinem Sendungsbewußtsein Einfluss aus. Über meinen Dhamma-Lehrer gab und gibt es auch so einige öffentliche Kritik und Diskussionen. Ich muss sagen, das mir das gut getan hat.


    Seine (eventuelle) Vorgehensweise, sich für Dhamma-Unterricht bezahlen zu lassen, steht meiner Meinung nach nicht im Einklang mit der Lehre - auch als Laie sollte man keine Gegenleistung fordern.


    Seine Vorgehensweise, am Ende des Vortrages aber noch während der Veranstaltung einen Klingelbeutel für freiwillige Spenden durch die Reihen gehen zu lassen, ist mir auch eine zu starke, direkte Verknüpfung.


    Dhamma und Geld sollten nicht direkt ausgetauscht werden - egal ob Bhikkhu oder Laie. Die Wahrheit sieht leider anders aus, überall auf der Welt, dessen bin ich mir bewusst. Schweigend hinnehmen muss ich es deshalb aber nicht.



    Herzliche Grüße

    Hallo Stero,

    Stero:
    Bodhi:

    Er hat die Menschen immer situativ da abgeholt wo sie gerade standen.


    Na dann würde er eben schon auf Youtube lehren und zwar gegen Geld. Warum?
    Weil er sie bei Youtube abholen würde und weil die Leute heute glauben, was nix kost taugt auch nix. Tztztz ...


    Bodhi:

    Er hat keinen Lehrplan dafür entwickelt.


    Dann würde er aber heute ausgebuht werden, wenn er so strukturlos herumplapperte :lol:


    mir kommt es gerade so vor, als schließt Du von Dir auf andere.


    Herzliche Grüße

    Hallo JJ,

    JayJay:
    Mirco:

    Also doch ein Dhamma-Händler :| !

    das ist deine Meinung... bevor man solche Behauptungen aufstellt sollte man lieber persönlich nachfragen. Server und alles was dazu gehört muss ja schließlich auch bezahlt werden... oder glaubst du das das alles kostenlos so rumsteht?


    zur Zeit sind die Videos auf YouTube zu sehen, da gibt es keine Serverkosten.


    und falls das in Zukunft anders sein sollte, so meine ich:


    Wenn sich einer auf's Dhamma-Lehren einlässt, sollte sie/er sich ganz darauf einlassen.
    Das beinhaltet, konsequent Dana, einem Grundprinzip, zu vertrauen.
    Vertrauen ist nicht nur ein Gefühl. Es ist eine Handlung.


    Herzliche Grüße