Beiträge von Noreply im Thema „eine Zen-Schule“

    sati-zen:

    Es geht um Menschen und nicht um Titel, deshalb spielt es kaum eine Rolle wo wer welchen Status anerkennt oder auch nicht.
    Ellviral hat es doch wunderbar dargelegt wie Menschen mit Streit und Aggression umgehen können ohne, dass es zerstörerisch ist und das Leid vermehrt.
    Habe da ganz ähnliche Ansichten und überlege ob es nicht nützlich ist neben dem Zazen, dem schweigenden Sitzen so etwas wie eine 'Schreigruppe' einzurichten
    in der es produktiv ist sich gegenseitig anzuschreien nach bestimmten Regeln um so den Dampf der Wut abzulassen. Es gibt Umwelteinflüsse in der westlichen
    Welt und innere geprägte Haltungen die manchmal mit Schweigen und Stillhalten alleine nicht zu begegnen sind ohne das Leid zu vermehren und deshalb
    kann eine produktive Streitkultur Wunder wirken, da stimme ich voll und ganz zu.

    Das ist nicht produktiv das ist zerstörerisch.
    Es geht darum das zu sagen was jemand jetzt zu sagen hat. Egal ob es richtig, falsch, blöd oder auch aggressiv erscheint. Es geht darum das ich meine Gedanken ernst nehme ohne sie erst auf Korrektheit zu überprüfen. Einfach das sagen was da jetzt erscheint. Es geht um das Vertrauen zu mir selber zu meinem Sein und meinen Gedanken. Mal ohne immer zu sichern ob ich nicht angegriffen werde. Das geht und das ist produktiv und macht sehr viele Ideen frei die sonst verschüttet bleiben unter der Verblendung durch die Angst mich zum Affen zu machen.


    Es geht um einen Dialog der Gedanken, nicht ein Dialog der Vorstellungen aus Gedanken. Vorstellungen entstehen dann in dem Raum zwischen den Sprechern und diese Vorstellungen werden von allen Teilnehmern verstanden weil sie von allen erzeugt werden. Hilfreiche Vorstellungen werden dann von vielen in Einigkeit über ihre Bedeutung gebraucht. Nicht-hilfreiche werden von allen verworfen, alle wissen dann das sie als nicht-hilfreich erkannt wurden und können dann auch nicht mit Hinterhalt verwendet werden. Ja es gibt auch solche Menschen.


    Wut oder Dampf ablassen kann jeder mit einem Sandsack oder durch "Shut Up & Sit Down" Still! Sitzen! Aggressive werden entweder beruhigt oder ausgegrenzt bis sie sich wieder vertrauen und glauben das sie sich wieder beteiligen können. " Wir reden über dich nicht mit dir." -()-

    Nur mal eben so. Mittendrin und voll daneben. Wie immer.


    In meiner Nähe gibt es eine "Streitkultur". Es wird gestritten meist sogar richtig laut und mit beleidigenden Worten. Wenn das jemand hört der das nicht kennt glaubt das da so richtig die Fetzen fliegen.
    Da gibt es Normen: Es wird gesagt was jetzt in einem erscheint. Es bleibt emotionslos, wenn Emotionen auftauchen wird aufgehört, bis die Gefühle wieder ruhig siind.
    Wenn ich das so durchzähle können sich fast alle Service Mitarbeiter(9) und alle Küchenmitarbeiter(8) daran beteiligen. (einschlossen sind auch nur selten Anwesende)
    In der Betriebsgemeinschaft hat das ein Miteinander ermöglicht das fast ohne Streitereien auskommt. Der Gedanke der auftaucht wenn es zu beleidigenden Sprüchen kommt ist: Das ist verletzend, das kann nicht ernst sein!
    Wenn Ernstes besprochen wird gibt es keinerlei Entgleisungen, alles kann gesagt werden keiner darf boshaft angegriffen werden. Sanktion: Mir jemanden der mit seinen Emotionen noch nicht umgehen kann wird immer korrekt gesprochen bis er selber anfängt freudig zu streiten.
    Sitcom ist für uns alle normal und nichts besonderes wenn da jemand mit Sprüchen um sich wirft die in einfacher Umgebung sehr beleidigen, sehr Nazi, sehr Menschenverachtend sind. Gerade das macht bei uns ein Miteinander in dem alle Menschen als Menschen gesehen werden und keiner die Chance hat sich als was besonderes zu sehen, einschließlich des Chef's. Diese Kultur, alles sagen zu können wenn die Regel eingehalten wird: "Kommt es zu Emotionen, muss darüber ernsthaft gesprochen werden.", macht es möglich das jeder sich von der Gemeinschaft verstanden fühlen kann, wird in seinem Leiden was außerhalb oder in dieser Gemeinschaft auf ihn trifft angenommen. Er wird aufgenommen und hat endlich mal Zeit nicht an sein Leid zu denken, denn alle helfen ihn dabei seine Arbeit zu machen, auch wenn er traurig, niedergeschlagen, oder überglücklich ist.
    Wenn ich das so erschreibe bin ich sehr zufrieden das ich am Ende meiner Berufszeit eine Gemeinschaft gefunden habe wie ich sie 40 Jahre lang gewünscht habe. Ende wäre für mich in 2 Jahren, aber dann braucht mein Lehrling noch ein Jahr und vielleicht hol ich mir noch Einen und noch Einen, ich liebe die Herausforderung so auszubilden das der Auszubildende mich übertrumpfen kann. Was ist ein unerreichbarer Meister, ein Un-Mensch, eben Meister, mehr nicht. Wie wird ein Meister zum Meister, wenn er mit dem Schüler streiten kann und es zu schallendem Gelächter kommt. Eine Küche/ein Kloster ohne Lachen ist die Hölle auf Erden. Nichts wie weg.


    Gehört eigentlich in " Mal eben so" ist mir aber egal. :D