Beiträge von sati-zen im Thema „Anapanasati bei Buddhadasa (Atem konktrollieren???)“

    Habe lange recherchiert um von Thich Nhat Hanh ein Buch zu finden, dass dem Buch von Bhante Vimalaramsi 'Klare Quelle - Tiefer Fluss' nahe kommt.
    Bis ich drauf gekommen bin, dass gibt es wahrscheinlich nicht denn Thich Nhat Hanh hat völlig andere Ansichten die Meditation im Westen zu praktizieren.
    Warum sollte er ein Buch von einem 1986 zum Theravada-Mönch ordinierten nachempfinden, er hat doch genug eigene Ideen und ist kreativ.

    Genau, Buddhismus im Gespräch oder Leben im Gespräch bzw. Menschen im Gespräch und das ist mit einer vorgegebenen und auswendig gelernten Form kaum möglich egal in welchem Bereich des Lebens
    denn es wäre kein Gespräch im Sinne von Austausch sondern ein sich gegenseitiges Bestätigen von sowieso klaren Regeln. Will mich hier nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, habe mich nur sehr über
    diesen Text als PDF erschrocken mit welcher Direktheit dort das Verhalten diktiert wird und andere User das besonders loben. Kenne einige Vorträge von der Ehrwürdigen Ayya Khema (Theravada-Linie)
    und ihre Ansichten sind wunderbar intelligent, einfühlsam und praktisch. Sie ist inzwischen gestorben aber ihre Schüler setzen ihre Lehre hier im Allgäu fort im Haus Buddha und im Waldkloster.
    Von solchen Regeln wie im Büchlein beschrieben ist mir dort nichts aufgefallen, eher mit welcher Offenheit und Toleranz Menschen begegnet wird. Spielt denn fürs Mensch sein in der Gegenwart die
    Zugehörigkeit zu einer Linie oder Tradition die entscheidende Rolle? Nach dem Motto, ich bin Zen, geh weg Du bist nicht Zen? Tolle Spaltung und genau das Gegenteil vom Notwendigen.

    Ach man muss seinen Meister anbetteln um Regeln, Vorschriften und Anhaftungen zu bekommen damit man nie wieder ohne Schmerzen loslassen kann.
    Das kenne ich aus der guten zen-buddhistischen Praxis anders, es gibt in Deutschland jedoch auch missbrauch, es hängt von den Menschen ab.


    Wie ich meditiere um zu erwachen ist für die Öffentlichkeit völlig uninteressant, wichtig ist, dass es mich erfüllt bzw entleert.
    Deshalb bin ich kein Buddha der hinauszieht und sich anflehen lässt die Methoden der Meditation zu verraten damit auch die Anderen Erleuchtung bekommen.
    Meine Lebenserfahrung zeigt, dass die meisten Menschen in der westlichen Welt eh kaum eine Chance haben jemals auch nur in die Nähe zu kommen,
    einfach weil sie nicht wollen unbewusst, also warum dann Versuche der Missionierung starten? Da bin ich egoistisch, ich weiß wie es für mich richtig ist,
    bin somit auf dem Weg, das reicht und alle die ich unterwegs treffe bekommen liebevolle und soziale Beachtung aber keine Unterweisungen wie man
    es richtig macht, das findet jeder selbst heraus oder es hat sowieso keinen Zweck.
    Deshalb bin ich bei diesem schon im Vorwort wahnsinnig ausladend und umständlich formulierten Text per PDF stutzig geworden.
    Wenn man auf diese Art Meditation erlernt hat man in der selbstständigen Bewältigung des Lebens ganz schlechte Karten.
    Denn bevor die Erleuchtung oder das gute Karma für die Wiedergeburt in Kraft treten ist zunächst das alltägliche Leben im 'Jetzt' zu bewältigen.

    Macht es wirklich Sinn aus der Meditation eine Wissenschaft zu machen die so kompliziert ist, dass sie nur nach Jahren des Studiums der Theorie erfasst werden kann?
    Ich bin hier im Westen eher der Ansicht, dass vielen Menschen Meditation gut tut unabhängig von Regeln und der Erleuchtung. Es tun ist die beste Lösung.
    Habe das Buch als PDF überflogen und es sind ewige Anweisungen was man zu Tun und zu Lassen hat wie für einen selbstständig nicht lebensfähigen Menschen.