Beiträge von fotost im Thema „Verzeihen? Was bedeutet das in der Buddhismus-Logik?“

    DerLogikBuddha:
    fotost:

    Wie würdest Du einen Buddha erkennen?


    In dem er die richtigen Antworten gibt. Oder wenn du so willst: Ihn dem ich als selbst erwachter ihn Fragen stelle, die meiner Ansicht nach Erwachen wiederspiegeln.
    Buddha tut das mit seinen Lehren, Eckhart Tolle tut das mit seinen Lehren und gewisse andere Menschen auch.


    Wie wäre es wenn ihr das mit mir tun würdet? Prüft mich.
    Fragt mich zb. das gleiche, was ich euch eben gefragt habe *Rot* (da oben, der Beitrag). ;)


    Ich entschuldige mich vorbeugend, falls Deutsch Deine dritte oder vierte Sprache sein sollte..

    Ist das Erkennen der Notwendigkeit gleichbedeutend mit dem Erkennen der Grundlagen dazu?


    Hat nicht auch der Bootsmann in Deiner Parabel den mittleren Weg erkannt?


    Nur - war der Bootsmann ein Buddha? Intuitiv einige Zusammenhänge zu begreifen bedeutet nicht, das gesamte Wirkgefüge zu verstehen. Den meisten ist klar, daß man nicht töten sollte oder nicht stehlen. Daß man niemanden sexuell ausbeuten darf oder nicht lügen - sind sie deshalb erleuchtet?


    Jeder gesunde Mensch weiß, daß Leben mit Leiden verbunden ist - versteht jeder intuitiv die Ursachen des Leidens oder den Weg zur Aufhebung?


    LOL... Eigentlich keine schlechte Antwort. (Bis auf die Eckhart Tolle Sache, weil ich von dem noch nie gehört habe und es so nicht beurteilen kann.)


    Niemand ist ausgenommen davon, den eigenen Weg zu finden. Nur manchmal ist es eher mühsam sich seinen privaten Weg durchs Unterholz zu schlagen, wenn 20 Meter daneben bereits ein breiter bequemer Wanderweg angelegt ist, weil ein anderer schon vorher die Verbindung zwischen zwei Punkten gefunden hat.


    Aber vielleicht haben die, die ihren eigenen Weg auf diese Weise finden am Ende die größere Gewißheit.


    Der eigene Weg kann aber auch manchmal neben dem anderer in guter Gemeinschaft auf dem ausgebauten Wanderweg verlaufen.. ;)

    DerLogikBuddha:


    Karma. Habt ihr das als Beweis schon gesehen? Ich meine als ganze, komplette Schlaufe in euch als Beweis erlebt? Oder ist es immer noch eine Vermutung; eine Lehre eines Lehrers der seine Ansichten nur teilt und ihr sie als (schon fast eher mehr glauben als wissen) versucht umzusetzend/zu befolgen weil ihr hofft was handfestes gefunden zu haben, durch diese Lehren?


    Ich nehm' das jetzt mal als Beispiel für andere Teile Deiner letzten Beiträge..


    Schon in diesem kleinen Forum wirst Du -zig verschiedene Ansichten dazu finden, was Karma bedeutet. Definiere eindeutig, was Du im Zusammenhang dieses Threads darunter verstehst und ich kann Dir sagen, ob ich genau das schon einmal gesehen habe.


    Wenn Du einen Augenblick auf den zentralen Karma Gedanken blickst, der in jeder Karma Definition enthalten ist - Taten haben Folgen - dann könnte ich dazu nur sagen, ja, das ist richtig, ich erlebe es immer wieder.


    Du suchst nach Beweisen (und aus dem Zusammenhang heraus interpretiert, nach absoluten Beweisen). Sorry, gibt es in dieser Form nicht. Selbst wenn Du 100 Buddhas begegnen würdest müßtest Du die Arbeit selbst leisten.
    Die Einladung Buddhas war (und ist): "Komm' und sieh".


    Gern zitiert in diesem Zusammenhang


    A.III. 66 Die Rede an die Kālāmer - 5. Kesamutti Sutta http://www.palikanon.com/angutt/a03_062-066.html

    Sunu:
    DerLogikBuddha:

    Wenn du vergibst und diese Vergebung war eine falsche Entscheidung, weil der Täter durch deine Vergebung die Möglichkeit wieder hat jemanden etwas Leid anzutun (zb. weil du ihm aus dem Gefängnis befreit hast, aus Vergebungs-Glauben/Mitgefühl), bist dann nicht du auch teil dieser Schuld? Weil du zu blauigig aus Liebe gehandelt hast?


    Das ist mein Problem.


    Ich kann jemanden vergeben und ihn trotzdem im Gefängnis verwahren, wenn derjenige eine Gefahr für die Gesellschaft darstellt. Überhaupt sollte eine Inhaftierung in einer modernen Gesellschaft nur ein Mittel sein, sich vor jemanden zu schützen und nicht als "Bestrafung" gesehen werden.


    Sehr richtig. Bereits die moderne Gefängnisstrafe enthält ja das Element der Verzeihung. Wenn man anerkennt, daß die Gesellschaft geschützt werden muß und gleichzeitig grundsätzlich akzeptiert, daß der Verurteilte potentiell die Chance hat sich zu ändern. Die Frage der lebenslangen Strafe wäre hier gesondert zu behandeln.


    Das moderne Rechtssystem entstand aus der Ablehnung des Racheprinzips heraus, unter dem nicht mehr umkehrbare Tatsachen geschaffen wurden, weil Verzeihen als gefährlich erschien. Brandmarken, Hände abhacken und ähnliches gehören bei uns hoffentlich auf immer der Vergangenheit an.