Beiträge von accinca im Thema „Riten im Theravada Buddhismus“

    Yofi:

    Es würde mich interessieren, ob es im PK oder anderen Theravada-Schriften einen Text gibt, der zwecks eigener Orientierung die Zustände der einzelnen Vertiefungen näher umschreibt?


    Fragen und Sorgen, Fragen und Sorgen.
    Ich kann dir nur sagen das es die Probleme und Sorgen
    dir du hier aufzählst für einen Stromeingetretenen sowieso nicht gibt.
    Selbst wenn der noch Anhängt, so ist er doch von drei Fesseln befreit:


    »Da ist ein Mensch nach Schwinden der drei Fesseln (Persönlichkeitsglaube,
    Zweifel und Hang an Regeln und Riten) ‘in den Strom eingetreten’, dem Verderben
    entronnen, gesichert, der Vollen Erwachung gewiß."

    Yofi:

    Es ist denkbar in seltenen Meditationen eine schnellere Entwicklung zu erzielen als wenn man zwar täglich rezitiert, aber nicht richtig bei der Sache ist oder die Motivation nicht die Richtige ist.


    Dabei fällt mir ein, eigentlich geht es doch nur darum ein meist kleiner Teile oder
    Textstellen zu bedenken bzw, sich wieder vor Augen zu führen
    und als Hilfsmittel zum Bedenken und zur Motivation einzusetzen.
    So sagte der Buddha einmal: "Häufige Wiederholung der einmal tief
    verstandenen Wahrheit, stärkt die Verständniskraft."
    Ich glaube das ist ein wichtiges Gesetzt sowohl im positiven wie im negativen wirksam.

    Yofi:

    Womöglich so lange sich kein Automatismus, keine Gewohnheit daraus entwickelt, denn auf sie dürfte sich das Hängen an Riten und Regeln beziehen sowie die Notwendigkeit der Befreiung davon? Das exakte Differenzieren zwischen dem Bedürfnis nach Authentizität, das sich im Wunsch nach Abwechslung in der Praxis äußern kann, und der Zerstreuung bzw. dem Zögern anhand der inneren Hindernisse ist nicht immer einfach. Aber wie auch immer, es gibt Zeiten der Stagnation und Zeiten des Fortschritts, das kann man annehmen bzw. lernen das anzunehmen, denn das gehört zur Nicht-Aufgeregtheit, zum Nicht-Ehrgeiz.


    Uff, wenn das mal jetzt nicht zu intellektuell für mich war....aber sicher wirst du wohl
    wissen was du meinst. Ich zitiere jedenfalls nichts wegen eines Bedürfnis nach Authentizität.
    Aber der Buddha war ja doch der Erhabene, der kennende Kenner und der sehende Seher,
    der Auggewordene, Erkenntnisgewordene, Wahrheitgewordene, Heiligkeitgewordene,
    der Künder und Verkünder, der Eröffner des Inhalts, der Spender der Todlosigkeit,
    der Herr der Wahrheit, der Vollendete. Wohl dargelegt ist vom Erhabene die Lehre,
    die ersichtliche, zeitlose, einladende, hinführende, dem Verständigen bei sich selbst
    verständlich'. Er kennt die tiefere Bedeutung des gesagten. Aber dieses dahinleiern
    als ein Singsang, wie es viele Mönche heute glauben tun zu müssen, davon halte ich auch nicht viel.

    fm1708:

    :)Also ich, suche jeden Abend zu den 3 Juwelen Zuflucht vor meinem Altar und zuende 3 Raeucherstaebchen an und lasse Kerzen brennen, anschliessend lese ich entweder in Buddistischen Buechern ein wenig oder meditiere. Einmal die Woche rezitiere ich dann auch laengere "Texte".


    Man kann natürlich aus allem ein Ritus machen. Aber re-zitieren als ein befassen und
    wiedergeben von dem was der Buddha lehrte ist natürlich elementar. Ohne das gibt
    es keine oder zu wenig Verinnerlichung und ohne Verinnerlichung gibt es keine
    Entwicklung in der Lehre.
    "Wohl verkündet ist vom Erhabenen die Lehre, im gegenwärtigen Dasein schon wirkend,
    an keine Zeit gebunden, zu ihrer Betrachtung einladend, zum Ziele führend, aus eigener
    Kraft zu verstehen von den Einsichtigen" sagte daher der Buddha immer wieder, denn
    ohne rechte Betrachtung geht gar nichts.

    Zitat

    "Weiter sodann hat ein Mönch sich also zu erforschen:
    'Hab' ich sie vollendet, die vier Pfeiler der Achtsamkeit?'
    Wenn da der Mönch bei seiner Betrachtung erkennt:
    'Nicht vollendet hab' ich sie, die vier Pfeiler der Achtsamkeit',
    so hat ein solcher Mönch um die Vollendung der vier Pfeiler der Achtsamkeit zu kämpfen.


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