Beiträge von Noreply im Thema „Reinheit in der Dzogchen / Mahamudra-Sichtweise“

    kilaya:


    Das könnte man sich noch etwas genauer anschauen. Meine Vermutung ist, dass hier ein subtiler Unterschied besteht, weil es ab einem gewissen Punkt der Verwirklichung, die durch Identifikation mit dem Ziel vorweggenommen wird, es eigentlich nichts zu bereuen gibt. Aber durch das tantrische Fundament kommt der Buddha Dorje Sempa (Vajrasattva) ins Spiel, der vergangene Taten die schief gelaufen sind, reinigt. Der ist in Dzogchen-Linien meistens sehr wichtig. Ich vermute, so wie es "bedingtes Mitgefühl" und "grosses Mitgefühl" gibt, gibt es auch "bedingte Reue" und "natürliche Reue". Schuldgefühle auf bedingter Ebene sind sehr starke Blockaden. Ich vermute, dass "Reue als natürliche Regung" nicht blockierend wirkt, sondern im Gegenteil befreiend.


    kilaya

    Deine Vermutung trifft wohl zu, soweit es Reue im Inneren betrifft, ist deine Vermutung richtig. Wenn Reue öffentlich gemacht wird kommt es zu der Befreienden Wirkung. Erst dann hören die Inneren Kreisläufe auf. Abschneiden durch Äußerung. Aus dem HerzGeist/Weisheit-Mitgefühl heraus in die Leere des Nichtwissens der Reaktion dessen dem ich mein Bereuen mitteile.

    kilaya:

    Das hat mit "offiziell" nichts zu tun. Aus meiner Sicht ist das sehr individuell, viele Faktoren kommen zusammen. Es ist nicht so, dass das jemand entscheidet, sondern es ist mehr so, dass die Übertragung einen Samen im Geist hinterlässt. Analog zu einem Pflanzensamen kann dieser lange in der Erde liegen und nicht aufgehen, z.B. weil es zu kalt ist oder zu trocken. Oder beides. Wenn die richtige Temperatur und Feuchtigkeit und die richtigen Nährstoffe in der Erde usw. zusammenkommen, beginnt der Same zu keimen: plötzlich ist eine spontane Einsicht da, eine Erfahrung, auf der man aufbauen kann, die man ausdehnen kann. Sie ist nur möglich, weil Raum dafür da ist, weil die richtigen Bedingungen zusammen gekommen sind.


    kilaya

    Du beschreibst hier was das ich sehr lange betreibe. Ich nenne das "Angelhaken im Hirn zurücklassen." manchmal dauert es Jahr, Monate, Tage Sekunden bis sie "erleuchtend" wirken. Es gibt auch welche die verrosten in den Gräbern. Ob sie wirken kann nur von HerGeist zu HerzGeist erkannt und bestätigt werden.

    keks:
    Sprite:

    In den Schriften wird auch immer wieder gesagt, dass man sich ab einem gewissen Punkt hüten sollte, sich wieder in Dualismen zu verstricken. Und das passiert, wie Ping Pong...einmal Leere, einmal Dualität, einmal Frieden, einmal Bewertung. Doch dies wird weniger, man behält den Überblick und "installiert" in sich selbst einen gleichbleibenden Raum der Leere und des Willkommen seins.


    https://www.youtube.com/watch?v=Rd88qOjGLaY


    Ein paar Schritte weiter weil Leere und Fülle/Bewertung nicht wirklich zufriedenstellt. Zumindest so erfahre ich es auch. Man bekommt Zustände ;) Ab Punkt 3 (Gewahrsein) gehts nicht weiter zurück.Da man spätestens da weiss, dass ein "ich" oder eigenständige Person nicht existiert ist niemand mehr da der etwas tun kann, dennoch ist die Identifikation noch da. Da man sie aber nicht wegbekommen kann da keiner da ist der sie wegbekommen könnte - tjo... :roll: Zeitgleich findet aber auch eine Umdrehung der Weltanschaung statt. Objekte werden mehr und mehr uninteressant, zu Objekten wird alles gezählt was beobachtbar ist einschliesslich Gedanken. Alles beobachtbare ist man nicht selbst weil der Beobachter sich nie selbst beobachten kann. Gedanken/Gefühle usw werden mehr und mehr uninteressant, philosophierereien ebenso weil man Langeweile verspürt an immer wieder aufkommenden Gedanken die eh meist die selben sind und es ist durchaus buddhistisch, nur eben ohne viel Lesen sondern mehr mit Selbsterfahrung, Beobachtung, eigenem Wissen...nuja, guten Morgen :)

    Das gefällt mir. Wollte schon gegen mein Gebot verstoßen und selber hier schreiben. Dank an Dich! -( )-