Beiträge von Monikadie4. im Thema „Anatta Lehre für Anfänger“

    bel:


    Wie auch immer, entsprechend M10 hielt es der Buddha ja nicht für unmöglich, innerhalb von 7 Tagen konzentriertem Satipatthana etwas deutlicher zu sehen - und auch, daß er mehr 7 Jahre wohl als ne Art Trödelei ansah, die er dann wohl nicht weiter erwähnen wollte.


    Ja, nicht unmöglich, aber nicht ohne Buddhas "Einführungsseminar". Natürlich kann es auch sofort klappen beim ersten Hören. Das ist dann eben so wie Jesus das mit dem Samen erklärt, je nachdem, auf welche Art von Boden der fällt.

    bel:

    Tja, du kennst doch das Vermächtnis des Buddhas am Bilva-Weiler (D16.2.5):


    Zitat

    wahrt euch selber als Leuchte, selber als Zuflucht, ohne andere Zuflucht,
    die Lehre als Leuchte, die Lehre als Zuflucht, ohne andere Zuflucht.
    Wie aber, Anando, wahrt der Mönch sich selber als Leuchte, selber als Zuflucht, ohne andere Zuflucht, die Lehre als Leuchte, die Lehre als Zuflucht, ohne andere Zuflucht?
    Da wacht, Anando, der Mönch beim Körper über den Körper, unermüdlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bekümmerns; .... usw.: satipatthana


    Tja, und selbst der Buddha ist nicht aus seinem Zuhause rausgeklettert, hat sich nur hingesetzt und die "Wahrheit" gefunden. Er kam aus einer Kultur, in der Meditation eine ganz normale Praxis war und immer noch ist. Und er war únterrichtet und nicht ahnungslos. Er fand Yogis und quälte sich 5 Jahre in Askese, ohne große Einsichten, außer letztendlich der "weder dies noch das". Dann futterte er erstmal, damit er wieder zu Kräften kam und setzte sich unter den Bodhibaum mit dem Wunsch, solange zu sitzen, bis ihm Erleuchtung zuteil würde. Als er dann befreit war, war ihm trotzdem noch mulmig, weil er die Lehre für zu schwierig hielt, um sie zu unterrichten. Doch dieser Zahn wurde ihm dann auch noch gezogen. Und so legte er los. Warum wohl?


    Bel, Du hängst am Festsitzen fest. :lol:
    _()_

    Deva:


    Krishna ist der höchste Herr. Man kann dann alles verstehen, wenn man seine Barmherzigkeit erlangt hat. Denn er alleine trägt die Entscheidung.
    Es ist somit eine Segnung von ihm, darum sollten wir ihn bitten, wenn wir etwas verstehen wollen.
    Alles andere wäre nur Spekulation.


    Aha. Das ist aber kein Buddhismus.

    bel:
    Monikadie4.:

    Aber sie haben bestimmt Unterweisungen erhalten.


    Nein. Gibts bei uns nicht.



    Es wird aber nicht Frau Meier oder Schulze direkt ohne Vorbereitung eine Zenmeditation besuchen, sich hinsetzen und einsichtig werden, wenn sie lieber Stepptanz möchte, oder?

    bel:
    Monikadie4.:

    [Ich kann ja nur eine Einsicht haben, wenn ich in "meinem Programmablauf" entsprechende Wege suche und gehe.


    Möglicherweise mißverstehe ich dich. Aber es ist ja grade der Punkt, "daß mein Programmablauf" dem Erkennen im Wege steht. Geht schon besser, wenn der erst mal unterbrochen wird, kompromißlos.


    Ja, Du missverstehst mich (verständlicherweise :D ), denn der Programmablauf muss bereits eine gewisse Läuterung bzw. Bereinigung, Entleerung, erfahren haben. Ohne diese offene Weite kommen auch keine Einsichten.
    Ich spreche nicht von dem gewohnheitsmäßigen, roboterähnlichen Ablauf eines Otto-Normal-Verbraucher, wie ich auch mal war. 8)
    _()_

    Aber sie haben bestimmt Unterweisungen erhalten. Selbst wenn diese sich nicht auf Anatta beziehen, ist eine Unterweisung womöglich der Anstoß für weitere Einsichten z.B. in die Leere.
    Auch ich habe viele Einsichten erhalten, z.B. während ich am Kopierer auf meine Kopien wartete. Einfach weil ich mich ständig mit der Lehre beschäftigte. Es ist noch nicht mal das Sitzen notwendig, wenn die entsprechende achtsame, innere, offene Haltung vorhanden ist. Aber zuvor muss der Geist mit Informationen gefüllt sein, selbst wenn da viel Müll bei ist, der wieder aussortiert wird. Auch das sind Einsichten, die einen Geschmack von der Leere geben.
    _()_

    mukti:
    bel:


    Ich hab mich einfach hingehockt. Ohne irgendwelche Erklärungen. Wird bei uns immer so gemacht. Falls dann später irgendwas gelesen oder gehört wird, weiß man auch wovon die Rede ist.


    Soso, wenn ich mich einfach hingehockt hätte wäre mir das nicht von selber gekommen. Aber vielleicht hast du ja besonderes Verdienst aus vorigen Leben :D


    Ohne einen Tipp - egal woher er kommt - wird wohl niemand durch Sitzen Einsichten haben. Ich kann ja nur eine Einsicht haben, wenn ich in "meinem Programmablauf" entsprechende Wege suche und gehe.
    Ich muss also reflektieren, selbst wenn das unbewusst im Hintergrund abläuft. Aber worauf kann ich reflektieren, wenn ich nichts im "Spiegel angeschaut" habe und kein Stein ins Rollen kommt?
    _()_


    Ja, Du Schlauberger, deshalb zitierst Du ja auch einen Sachverständigen. :lol:
    Wir können gar nicht ohne Vorurteile neu durchdenken. Wir können aber alles hinterfragen und glücklich sein, wenn uns Einsichten zuteil werden.
    _()_

    Ich weiß auch nicht, wie mir das klar wurde, irgendwie hatte ich aber damit kaum Schwierigkeiten. Ich habe "Anfänger-Geist" gelesen und sofort verstanden, wie die Leere gemeint ist.
    Was ist eigentlich daran schwierig? Ein Stuhl ist doch nur deshalb als Stuhl erkennbar, weil wir gelernt haben, ihn als solchen zu bezeichnen, aber eigentlich ist es nur Holz oder so, und auch das nur, weil wir die Begriffe dafür formuliert bekommen haben.
    Schwieriger wird's bei Emotionen. Wir halten sie für eine feste Charaktereigenart, aber eigentlich ist sie unbeständig, kann anerzogen werden, verstärkt, geschwächt oder ganz abgewöhnt werden - also ist dann da Leere - Nichts. Das ist erfahrbar.
    _()_ Monika

    Hab ich leider im falschen Forum gepostet, aber jetzt passt es hoffentlich.


    Zum Beispiel dies?



    Und hier sind Buchempfehlungen zum Thema:
    viewtopic.php?f=3&t=10641&p=194904&hilit=anatta#p194904


    Theodor Scheel, Das Nichtselbst. Beyerlein & Steinschulte (2004).


    gefunden unter "Bücher"
    _()_ Monika