Kann man einerseits die Misogynität des frühen Buddhismus als historisch bedingt anführen, ihn andererseits als bereits relativ fortschrittlich bezeichnen? Im Hinduismus war bereits bekannt, wie sich ein Gott in eine Frau verwandelt (Vishnu in Mohini), und vor allem gab es schon seit den Veden - bis dann in die Sprache hinein - auch ein drittes Geschlecht, das als Mittler in religiösen Dingen bis heute fortwirkt. Man könnte sich anschauen, wie es um die Bedeutung von Frauen (oder eines dritten Geschlechtes) im heutigen Buddhismus bestellt ist, oder wie sehr der Nonnenorden sich an historisch bedingten Vorstellungen noch immer orientiert usw., um zu verstehen, wie sehr Bezüge zur Überlieferung weiterhin als Argumentationsgrundlage wirken.