Beiträge von mukti im Thema „OT aus dem Thread "Takamaro Shigaraki" zu Nembutsu“


    Eine Auffassung ist dass man nur selber mit eigener Kraft den Geist entwickeln kann, die Lehre und die Meister inspirieren und leiten an, was schon unbedingt nötig ist. Die andere Auffassung wäre dann dass ein Anderer durch seine Kraft eine dauerhafte Erhebung bewirken kann, wozu nur festes Vertrauen oder Glaube in diese Fähigkeit des Anderen nötig wäre.

    Namaste,


    Benkei:


    So sieht auch Rennyo Shonin die Erlangung von Shinjin als equivalent zum Status eines Nicht-Wiederkehrers an, zumindest was die Erlösung angeht (nicht unbedingt die erlangten Erkenntnisse).


    Einfach auf Amida-Buddha vertrauen und "den Griff der Hand des Denkens lösen", wie es Kosho Uchiyama in Bezug auf das Vertrauen in die Zen-Praxis ausdrückt, darum geht es letztlich.


    Da ist also ein Unterschied zum Theravada, dort ist das Nicht-Wiederkehren mit der entsprechenden Geistesentwicklung verbunden. Wenn es dieser Entwicklung nun im Amithaba-Buddhismus nicht unbedingt bedarf, wie soll man dann in diese Welt (Sukhavati) gelangen, durch eine Art Gnadenakt des Amithaba? Man könnte das alles heraussuchen und nachlesen, aber im Forum nachzufragen ist einfacher, hoffe es nervt nicht.

    Danke für die Atworten. Es gibt dazu offenbar eine Vielfalt von Sichtweisen und Schulen mit denen man sich näher befassen könnte. Grundlegend für alle ist wohl das Vertrauen in Buddha Amithaba, zuerst das Annehmen dass es ihn überhaupt gibt, daraus ergibt sich dann die individuelle Art und Weise der Praxis.


    Es scheint mir das vor allem eine Herzensangelegenheit zu sein, was sich irgendwie wohltuend von den endlosen Tüfteleien des Verstandes abhebt. Es ist auch eine weitverbreitete Ansicht, dass der Sitz des Geistes im Herzen ist (Herzgeist), von wo aus er sich entfalten kann. Wie auch immer, Vertrauen und Hingabe sind zweifellos auch in jeder Form des Buddhismus wichtig, so wie das auch natürliche menschliche Eigenschaften sind. Es ist dann nur die Frage was einem vertrauenswert erscheint, in was man sein Vertrauen setzen möchte und warum.
    Es dürfte übrigens ein wesentlicher Unterschied sein zwischen Vertrauen in einen ewigen Erlösergott und in einen jenseitigen Buddha, einem ewigen Reich Gottes und dem reinen Land. Dieses reine Land erinnert mich immer an das Nichtwiederkehren nach dem Palikanon:


    Zitat

    Wie aber, ihr Mönche, taucht ein Mensch auf und gewinnt festen Fuß? Da taucht ein Mensch auf (indem er denkt) 'Gut ist Vertrauen bei heilsamen Dingen, gut sind Schamgefühl, sittliche Scheu, Willenskraft und Weisheit bei heilsamen Dingen!' Und nach Vernichtung der fünf niederen Fesseln erscheint er unter den geistgeborenen Wesen wieder und dort erreicht er das Nibbāna, kehrt nicht mehr zurück von jener Welt (anāgāmī). A.VII.15


    Nur mal so einige Gedanken dazu.

    Monday:
    mukti:


    Wobei die Intensität und zeitliche Länge (Qualität und Quantität) dann ja auch eine Auswirkung auf die Geistesentwicklung haben wird.


    Es ist ein Meditationsobjekt und das hat natürlich Wirkung auf Körper-Geist. Das kann man auch mit dem Atem machen. Und das Ziel wird mitgeliefert - wiedergeboren im Reinen Land. Höchstwahrscheinlich beruhigt es.


    Kann ich nachvollziehen, ein Meditationsobjekt das mit bestimmten Vorstellungen verbunden ist über den Amida Buddha.

    caber:

    Es geht meinem Verständnis nach nicht darum, beim Nembutsu-Sagen irgendeine Leistung zu erbringen. Insofern erscheint mir die Zahl der Wiederholungen relativ belanglos. (Eigentlich ist es ja Amida, der dabei durch uns spricht: Wollen wir ihm eine genaue Zahl vorschreiben?)


    lg caber


    Dann wird es darauf ankommen sich dem Amida zu öffnen durch diese Praxis. Wenn es vor allem auf den Glauben ankommen sollte, erinnert mich das an gewisse neuzeitliche Formen des Christentums, die sagen: "glaube einfach und du bist erlöst. Egal was du tust oder in welchem Bewusstseinszustand du bist, du hast die Gnade Gottes wenn du es nur glaubst".

    blue_aprico:


    Ich kenn es so: Eine gewisse Zeit lang, 10, 20 Minuten intensiv, ohne Absetzer, auch mehrmals innerhalb allgemeiner Intensivpraxis ( imZendo).


    Aha, na immerhin.


    blue_aprico:


    Auch üblich, dass im Rezitieren anderer "Texte" das Nembutsu "für sich", z.b. 108, mal wiederholt wird.
    " Privat" und "ansonsten" ist es ne "plan,- zeit,- und zahllose" Angelegenheit.


    Wobei die Intensität und zeitliche Länge (Qualität und Quantität) dann ja auch eine Auswirkung auf die Geistesentwicklung haben wird.

    Hi Axel,


    Axel:

    Entschuldige, mukti, aber welche Antworten waren 2013 unklar, als Du so ziemlich die gleichen Fragen schon mal gestellt hast (http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?t=9494)?


    Eine Antwort würde mir helfen, nicht das zu wiederholen, was damals schon Jinen und Benkei geantwortet haben.


    Danke dass du daran erinnerst. Es mir damals schon etwas unklar gewesen, hab aber nicht mehr nachgefragt. Benkei hatte geantwortet:


    Zitat

    Grundsätzlich heißt es, dass "die Rezitation von ein bis zehn Mal ausreichend ist um ins Reinen Land hingeboren zu werden".
    Aber Meister Hônen sagte auch, dass man das Nenbutsu "wann immer und wo immer man kann rezitieren soll, obwohl man weiß, dass ein bis zehn Mal ausreichend sein können".


    Ein bis zehmal - das scheint mir ehrlich gesagt eine recht kurze Meditationszeit. Ich denke mal es wird ja nicht so gemeint sein dass man wegen dieser minutenlangen Rezitation nach dem Tod ins reine Land kommt, egal was man sonst so treibt? Die Meditation soll ja auch merklich den Geist klären und das Herz reinigen soweit ich das verstehe, so dass man einen allmählichen Fortschritt erfährt. Da wird sich bei dieser Kürze nicht viel tun denke ich.

    blue_aprico:

    mukti: permanenter .


    ' transparent'
    'klar' :
    wolkenlos, rein, sauber, unbewölkt, ungetrübt ( synonyme woxikon )
    =
    " unconfused "


    Ja, besonders im Buddhismus, es gibt sonst auch Ekstase und sowas.


    Was mich eigentlich interessieren würde - wird das Nembutsu nicht für längere Zeir wiederholt? Hab' mal gehört nur dreimal täglich. Oder ist das in verschiedenen Amithaba-Schulen unterschiedlich?

    Hallo,


    mir scheint die Nembutsu-Praxis hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der Mantrameditation im Hinduismus und dem Jesusgebet im Christentum, auch bei den Moslems habe ich sowas gesehen. Da wird ein bestimmter Name oder ein Satz ständig wiederholt, entweder laut oder im Geist, man konzentriert sich nur auf dieses Meditationsobjekt. Im Theravada machen das einige mittels "Buddho". Manchmal wird dabei eine Kette mit Perlen (Mala) zum Abzählen verwendet, ich glaube aber nicht im Theravada.
    Diese Meditationspraxis macht man täglich eine bestimmte Zeit lang, manche Mönche und Nonnen sogar acht Stunden oder länger. Im Christentum ist das Ziel formuliert als das "immerwährende Gebet", also ein permanenter Bewusstseinszustand, in diversen anderen Richtungen je nach Philosophie dann als Brahmanerkenntnis, Erwachen usw.