Beiträge von Jojo im Thema „Entwicklung des Mitgefühls“

    Metta-Meditation ist ja der Klassiker.
    Aber: Allein die Idee davon machte mich schon aggressiv.
    Vielleicht bin ich deshalb bei den Zennies gelandet.
    Die haben sowas von mir nicht verlangt.


    Mit der Zeit ist mir aber aufgefallen, dass sich in sehr vergleichbaren Situationen manchmal Mitgefühl einstellt und manchmal nicht.
    Sowas macht mich dann neugierig und wenn ich neugierig bin, fange ich an zu forschen.
    Konkret z.B. wird jetzt meine Mutter alt und ich besuche sie regelmäßig.
    Sie wird tüddelig und jammert gern.
    Nach spätestens drei Stunden ist jede Spur von Mitgefühl in mir aufgebraucht, nach zwei Tagen bin ich in 80% aller Fälle kurz davor, ihren Kopf auf dem Asphalt zu zerschmettern, deshalb fahre ich vorsichtshalber nach anderthalb Tagen immer weg.


    Manchmal perlt das aber komischerweise alles an mir ab.
    Ihre Stimme flattert vorbei wie die klappernde Mühle am rauschenden Bach, ich sage Ja Ja und Nein Nein, die Welt ist in Ordnung, und wir verbringen drei wunderbare Tage.
    Keine Ahnung, warum.


    Ich kann daran nichts ändern, also "Mitgefühl kultivieren, üben, entwickeln, erzeugen" (wie auch immer) klappt bei mir leider nicht, null, niente, nada.
    Aber ich kann so regelmäßig wiederkehrende Gelegenheiten inzwischen ganz gut zum Beobachten nutzen, na jedenfalls dazu, nicht mehr willentlich die Augen zuzumachen. Meine bisherige Erfahrung lässt mich hoffen, dass sich daraus irgendwann irgendwas ergibt.