Beiträge von accinca im Thema „MN106 Formel“

    Monday:

    Du weichst mal wieder aus - beantworte meine Frage. Neumann oder Zumwinkel?


    Habe ich doch gesagt, daß ich Neumann an dieser Stelle treffender finde.

    Monday:

    Und welcher Übersetzung gibst du den Vorzug?
    Die mit dem festen Entschluss mit dem Geiste gefasst oder die, mit über ihr stehend im Geiste ?


    Beides ist wohl wichtig aber weil da "abhibhuyya lokaṃ adhiṭṭhāya" steht, und auch
    von der Sache her, finde ich "über ihr stehend im Geiste" zwar besser, möchte
    aber darauf hinweisen, das man letztendlich alles auch unzureichend oder falsch
    verstehen kann. Für viele dürfte es schon ein Erfolg sein wenn sie es schaffen
    den Geist für eine Weile soweit von der Sinnlichen Welt abzuwenden, das diese
    eine Zeit nicht mehr die erste Geige spielt um das dann allmählich auszuweiten.

    Interessant ist auch Zumwinkel:
    "Angenommen, ich verweilte mit einem erweiterten und erhöhten Herzen, nachdem
    ich die Welt transzendiert und einen festen Entschluß mit dem Geist gefaßt habe. "
    und dazu Neumann:
    "Wie, wenn ich nun mit weitem, tiefem Gemüte verweilte und hätte die Welt überwunden,
    über ihr stehend im Geiste? "


    Das ist jedenfalls die Übung auf die es hier am Anfang ankommt.

    accinca:
    Stero:

    So kann man sich natürlich auch um eine Erklärung eines "rechte Verständnis[ses]" herumdrücken und seinen Senf dazugeben, obgleich man nichts zur Fragestellung beizutragen hat ;)


    Eine Erklärung für was denn? für eine falsche bzw. unverständliche Übersetzung von Zumwinkel?
    Da mußt du dich dort beschweren.


    Stero:

    Das "rechte Verständnis" des Zitates aus dem Text ergibt sich also aus dem Text ... na wenn das nicht Ahh macht! :lol:;)


    Bei dir offensichtlich ja nicht.

    Ich finde die M 106 ist eigentlich eine ganz interessante Lehrrede.
    Besonders auch am Anfang wo beschrieben wird wie ein Nachfolger
    überlegt sobald er einen gewissen Stand erlangt hat:


    "'Vergänglich, ihr Mönche, sind die Sinnesvergnügungen, hohl, falsch', trügerisch;
    sie sind gewirkte Scheingebilde, ihr Mönche, die Beschäftigung von Narren.

    Diesseitige Sinnesdinge und jenseitige Sinnesdinge,
    diesseitige Sinneswahrnehmungen und jenseitige Sinneswahrnehmungen:
    beides ist Todesgebiet, ist des Todes Betätigungsfeld, ist des Todes Köder, ist des Todes Weideland.

    Ihretwegen entstehen diese schlechten, unheilsamen Gesinnungen,
    wie Begehrlichkeit, wie Verabscheuen (Übelwollen), wie Heftigkeit.
    Für den edlen Jünger aber, der sich hier nach der Anleitung übt,
    bilden sie eine Gefahr (ein Hindernis).


    "Darum, ihr Mönche, überlegt der edle Jünger bei sich:
    'Diesseitige Sinnesdinge und jenseitige Sinnesdinge,
    diesseitige Sinneswahrnehmungen und jenseitige Sinneswahrnehmungen:
    beides ist Todesgebiet, ist des Todes Betätigungsfeld, ist des Todes Köder, ist des Todes Weideland.'


    Ihretwegen entstehen diese schlechten, unheilsamen Gesinnungen,
    wie Begehrlichkeit, wie Verabscheuen (Übelwollen), wie Heftigkeit.
    Für den edlen Jünger aber, der sich hier nach der Anleitung übt, bilden sie eine Gefahr (ein Hindernis).


    Daher übt er sich immer wieder:
    Wie, wenn ich nun mit weitem, tiefem Gemüte verweilte und hätte die Welt überwunden,
    über ihr stehend im Geiste?
    Denn verweil' ich mit weitem, tiefem Gemüte und habe die Welt überwunden, über ihr stehend im Geiste,
    so können die schlechten, unheilsamen Gesinnungen, wie Begehrlichkeit, wie Verabscheuen,
    wie Heftigkeit, nicht mehr bestehen.
    Mit ihrer Überwindung, wird mein Bewußtsein/ Geist/Herz/citta unbeschränkt,
    nicht mehr messend und gut ausgebildet sein.'


    Und wie er da weiter vorschreitet, häufig dabei verweilt, da beruhigt sich ihm das Herz
    bei dieser Strebensrichtung.
    So beruhigt, erlangt er in dieser Zeit die Unverstörung,
    oder er wird von der Weisheit angezogen.
    Bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, mag es wohl sein,
    dass ihn das vorwiegende Bewusstsein die Unverstörung erreichen lässt.
    Das wird, ihr Mönche, die erste Stufe zur Unverstörung genannt. "


    Letztlich geht daraus die ganze Richtung der Lehre hervor mit immer
    weites Leben nach diesem und der Befreiung daraus.


    -

    Sunu:
    accinca:

    Naja, irgendwann kannst du dir das ja nochmal überlegen.


    Was denn?


    Vielleicht fällt es dir das ja irgend wann noch ein.

    Sunu:

    Womit du weder Recht noch Unrecht hast... Weil das dann alles gar nichts mehr mit schlecht/gut, glauben/ nicht glauben, Täuschung/ Realität zu tun hat...... Glaub ich.. :? ..Arrghhh.... also glaub ich nicht.. :shock:..
    Also weder glaub ich, noch glaub ich nicht*.....
    *wer das glaubt ist doof und wer das nicht glaubt auch


    Naja, irgendwann kannst du dir das ja nochmal überlegen.

    Sunu:

    Hihihi... Hast du jetzt schlechte Laune oder wie soll ich das verstehen?
    Nicht glauben, ist das negativ von glauben.... Und somit nur eine Seite der selben Medaille


    Nein, mit schlechter Laune hat das nichts zu tun und auch nichts mit schlechter Gesinnung.
    Allerdings kann ich deiner Aussage inhaltlich nicht folgen.
    Das ist einfach zu simpel gedacht. Wenn der Geist eine Täuschung durchschaut
    und nun nicht mehr an die Dinge glaubt die ihm diese Täuschung vorgemacht hat,
    dann ist dieses nicht mehr daran glauben keineswegs auch eine Täuschung oder
    so schlecht oder genau so gut wie die Täuschung und den glauben daran.
    -

    Stero:

    So kann man sich natürlich auch um eine Erklärung eines "rechte Verständnis[ses]" herumdrücken und seinen Senf dazugeben, obgleich man nichts zur Fragestellung beizutragen hat ;)


    Eine Erklärung für was denn? für eine falsche bzw. unverständliche Übersetzung von Zumwinkel?
    Da mußt du dich dort beschweren.


    Stero:

    Das "rechte Verständnis" des Zitates aus dem Text ergibt sich also aus dem Text ... na wenn das nicht Ahh macht! :lol:;)


    Bei dir offensichtlich ja nicht.

    Sunu:

    und wer aber die Leerheit selbst mit inhärenter Existenz belegt.... Der ist quasi nicht zu retten....


    Solange daran geglaubt wird sicher nicht. Da rollt das Dasein (sakkāyo) weiter dahin.

    Stero:

    Was bedeutet 'Wäre es nicht, so wäre es nicht mein; es wird nicht werden und es wird nicht mein werden. Was existiert, was geworden ist, das überwinde ich"?


    Die Schwierigkeiten ergeben sich aus der Übersetzung ins deutsche.
    Diese ganzen "wäre oder wäre nicht" Vorstellungen mit und ohne "Inharents" kannst du vergessen.


    da gibt es auch mehrere Versuche. zB.:

    Zitat

    "Da ist, o Herr, ein Mönch also vorgeschritten:
    ‘Nichts soll sein, nichts mein sein,
    nichts soll künftig werden, nichts für mich’,
    was ist, was war: ich lasse es fahren':
    also gewinnt er Gleichmut.


    Das rechte Verständnis ergibt sich aber aus dem Text zuvor.
    Daraus ist ersichtlich, das diese Aussage für einen Mönch bestimmt ist,
    der das Gebiet von Weder-Wahrnehmung noch Nicht-Wahrnehmung,
    d.h. der Grenzscheide möglicher Wahrnehmung erlangt hat.


    Ist jemand da angekommen und dann so denkt:
    ‘Nichts soll sein, nichts mein sein,
    nichts soll künftig werden, nichts für mich’,
    was ist, was war: ich lasse es fahren':
    also gewinnt er Gleichmut. "


    Ob er dann dadurch zur völligen Befreiung komme oder nicht.
    Und da sagt der Buddha, nicht jeder der soweit gekommen ist kann es
    sondern manche können es und manche nicht.


    -