Beiträge von accinca im Thema „Vereinfachte Darstellungen von Karma“

    bel:
    Sherab Yönten:


    Warum denn nur aus dem Paticcasamuppada ?


    Weil das das genuine buddhistische Konzept ist, es ist das, was dem Buddha in der Nacht seines Erwachens aufstieg und als Ausdruck dieses Erwachens, als "relative Wahrheit" formulierte....
    Alle diese Begriffe, wie "Wesen", "Eigentümer", Erben" kann man durch Paticcasamuppada beleuchten - das wäre dann angemessen, stülpt man umgedreht solche Aussagen (quasi im Alltagsverständnis) über Paticcasammuppada, dann wird man diesem nicht gerecht.


    Ja, es ist schon so eine Sache mit dem Begriffen und den Vorstellungen der Menschen.
    Der Buddha hat ja die Lehre je nach dem Zusammenhang dargelegt, wobei die Betrachtung
    aus dem einen Zusammenhang, die Betrachtung aus einem anderen Zusammenhang überhaupt
    nicht widersprechen.
    So gibt es in der Paticcasammuppada ja nicht einmal den Begriff des "Kamma" und folgerichtig
    auch keine Begriffe wie "Eigentümer" und Erben".
    Entsprechend gibt es in der Paticcasammuppada weder Mord noch Totschlag.
    Der Tod ist dort durch die Geburt bedingt.
    Ebenso bei den sich gegenseitig bedingenden Khandhā welche das ganz Dasein ausmachen.
    Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet werden ja alle willentlichen
    Handlungen zu "Aktivitäten" bzw. zu "Erscheinungen". Wo bleibt dabei das Kamma fragt sich
    da dann der verwirrte Leser, kann er doch dabei den Begriff "Kamma" nirgends finden geschweige
    einen Eigner oder Erben, so als wenn es das gar nicht gäbe. Allerdings wer kann schon das Kamma
    aufheben und alle Dinge immer so unverbindlich und unpersönlich betrachten, es sei denn ein Befreiter.
    Für alle andere Wesen gibt es aber bis dahin Kamma und seine Folgen = Leiden.


    Deswegen soll der Mönch öfters bei sich erwägen:
    »Eigner und Erbe meiner Taten (kamma) bin ich,
    meinen Taten entsprossen, mit ihnen verbunden,
    habe sie zur Zuflucht, und die guten und bösen Taten,
    die ich tue, werden mein Erbteil sein.«
    Das sollte der Mönch öfters bei sich erwägen. A. 10. 48


    Eine wirklich gute Frage.