Beiträge von Sudhana im Thema „Gelübde“

    mukti:

    Das glaube ich nicht dass er nur das vorsätzliche Töten gemeint hat.


    Die Intention (cetanā) spielt schon die entscheidende Rolle. Aber śīla besteht ja nicht aus Ge- und Verboten, sondern es handelt sich um Übungswege (sikkhāpada), die als Teil einer umfassenderen Übung (der des gesamten achtfachen Pfades) entwickelt und kultiviert werden. Insbesondere die Schulung von Achtsamkeit reduziert bei diesen ethischen Übungswegen auch das nicht-vorsätzliche Verletzen bzw. erzeugt ein umfassenderes Bewusstsein von potentiell verletzenden Folgen des Handelns und stellt damit auch höhere Forderungen an dessen "Vorsätze".


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    Sherab Yönten:
    mukti:

    Ich mag die Gesinnung des "Ahimsa" in Indien, und dass wegen dieser gewaltosen Einstellung der Vegetarismus dort immer noch sehr weit verbreitet ist.


    Ahimsa ? :?


    Pali auch avihiṃsā oder avihesā. 'Harmlosigkeit', wörtl. Nicht-Verletzen. Traditionell einer der drei Faktoren (neben nekkhamma, Entsagung / Freiheit von sinnlicher Lust und abyāpāda, Hasslosigkeit) von Rechtem Denken (sammā-saṅkappa), also dem zweiten Aspekt des achtfachen Pfades.


    Die gesamte buddhistische Ethik beruht auf ahiṃsā mit Körper, Sprache und Geist (kāya, vāc, manas). So verletzt z.B. Stehlen die materielle Lebensgrundlage Anderer, sexuelles Fehlverhalten verletzt soziale Beziehungen, Lüge verletzt die adäquate Wahrnehmung der Wirklichkeit und Rausch verletzt die Fähigkeit zur Verhaltenskontrolle.


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