Beiträge von mercurius im Thema „Gelübde“

    Mirco:

    Esse ich kein Fleisch aus der negativen Haltung "böse Menschen, die den Tieren unwürdiges, qualvolles Leben gegeben haben und allein der Gier des Menschen zum Opfer gefallen sind. Buh! Bin dagegen!", so ist das etwas ganz anderes, als hege ich die Einstellung "aus Liebe und Mitgefühl zu den Tieren verzichte ich auf's Fleisch".


    einverstanden ;)

    mukti:

    Aber in dieser Sache richte ich mich sowieso nach meinem Gewissen, was auch immer im Buddhismus oder sonstwo darüber gesagt werden mag. Ich will nicht dass mich jemand quält oder tötet, also tue ich das nach Möglichkeit auch keinem anderen Lebewesen an.


    gut!


    Es geht dir also nicht um die Konsequenz deines Handelns, sondern allein um die Intention? Sprich: "Es spielt keine Rolle, welches Übel ich durch mein Handeln unterstütze, solange ich selbst keines vorhabe." oder: "Es gibt unvermeidbare leidvolle Handlungskonsequenzen wie beim Steuerzahlen, Laufen oder essen. Da machen vermeidbare auch keinen Unterschied."


    Das ist ein Freifahrtsschein für die Beliebigkeit.
    Ein Gelübde, das den Abstand vom Töten beinhaltet, jedoch erlaubt, dass unreflektiert Fleisch konsumiert werden darf, kann ich nicht ernst nehmen. Denn: Das verspeiste Tier wird in aller Regel ein unwürdiges, qualvolles Leben gehabt haben und allein der Gier des Menschen (wirtschaftlich, konsumnistisch) zum Opfer gefallen sein.


    Nach meinem Empfinden ist Mitgefühl ein maßgebliches Vehikel zum Erwachen. Und ebenjenes gilt auch für Tiere.


    Mit nettem Gruß


    Eine Aufzählung wäre mir lieb. Aber bitte nur optionale Handlungen. Beispielsweise "Waffen produzieren" oder "Lederwaren verkaufen". Dann werde ich sagen können, wie ich sie entschärfe.


    Mit nettem Gruß

    Jeder hat sein eigenes Empfinden, seine eigene Sicht und das darf so sein und ist gut so wie es ist.


    Zu dem hier möchte ich mich kurz noch äußern:
    Mirco:

    Zitat

    Durch Fleisch essen ist man genau so 'indirekt' am Tötungsverfahren beteiligt, wie durchs Autofahren, gehen oder waschen.


    "Richtet euch nicht nach Hörensagen, nicht nach einer Überlieferung, nicht nach einer bloßen Behauptung, nicht nach der Mitteilung sogenannter heiliger Schriften, nicht nach logischen Deduktionen, nicht nach methodischen Ableitungen, nicht nach dem auf Augenschein beruhenden Denken, nicht nach lang gewohnten Ansichten und Vorstellungen, richtet euch nicht danach, ob eine vorhandene Erscheinung dafür spricht, auch nicht danach, ob ein Asket oder Lehrer es gesagt hat;
    wenn ihr hingegen selbst erkennt: diese Dinge sind verkehrt, diese Dinge sind nicht einwandfrei,
    diese Dinge, wenn ausgeführt, gereichen zum Unheil, zum Leiden für uns und andere, dann verwerft sie.
    Erkennt ihr dagegen: diese Dinge sind recht, diese Dinge sind einwandfrei, diese Dinge, wenn ausgeführt, gereichen zum Heil und Glück für uns und andere, dann nehmt sie an und lebt danach."


    A.IV.193 Bhaddiya - 3. Bhaddiya Sutta
    Ich meine:
    Der Fleischesser ist mitverantwortlich für das Töten, da der Konsum von Fleisch unvermeidlich die Nachfrage verstärkt. So trägt er zum Töten bei, da die
    meisten Tiere getötet werden, um die Nachfrage zu befriedigen.

    S.Y. schrieb:

    Zitat

    Oh nein, nicht schon wieder eine Vegetarier Diskussion :lol:
    Deine Version vom indirekten Töten stünde nicht im Einklang mit dem Buddha, da können Dir andere aber besser Auskunft geben wie ich !


    Wir brauchen diese Diskussion nicht zu führen. Es ist außerdem meine Schlussfolgerung. Möge jeder selbst darüber nachsinnen ;)

    Hier geht es ganz allein um das intentionale Handeln. Tötest du, weil du töten willst, verstößt du gegen das Gelübde. Tötest du, ohne es zu wollen, z.B. durch das Zertreten einer Ameise, hast du nicht gegen dein Gelübde verstoßen. Gerne wird in diesem Kontext das Beispiel vom Chirurgen angewendet, der mit seinem Skalpel den Körper eines Patienten verletzt, um ihm zu helfen. Auch dabei kann er "töten". Solange des Chirurgen Intention jedoch zu helfen ist, kann er nicht als Mörder im Falle eines zu Tode gekommenen Patienten gehandelt werden.


    Wenn du allerdings Fleisch konsumierst, bist du indirekt an dem Tötungsverfahren des Tieres beteiligt und würdest gegen das Gelübde verstoßen.