Beiträge von Nils im Thema „Frage zu Vipassana“

    medi1210:

    es wird gesagt dass man das " so sein", also die Dinge so nehmen wie sie sind, lernen soll. Also auch keine Bewertung von gut oder schlecht. Wenn aber etwas schönes oder etwas ist, was einem gut tut, soll man dann auch kein gutes Gefühl mehr haben? Oder noch krasser ausgedrückt, wenn mein Sohn mit 10Jahren sterben würde, soll ich dann einfach denken " es ist wie es ist" ... Das schafft doch niemand oder? Frank


    Hallo Frank, das Ziel des Buddhismus ist nicht der Gleichmut, sondern die Erleuchtung. Gleichmut ist eine Übung auf dem Weg zur Erleuchtung. Es gibt aber auch die Übung des Mitgefühls, der umfassenden Liebe und der Mitfreude. Diese Eigenschaften wiedersprechen sich natürlich. Du solltest die richtige Eigenschaften im richtigen Moment praktizieren. Du solltest so praktizieren, dass du dadurch zur Erleuchtung wächst.


    Erleuchtung ist ganz einfach. Du hast dann so viel Glück in dir selbst, dass du von äußeren Dingen relativ unabhängig bist. Gelassenheit entsteht von alleine. Aber wenn du nur gleichmütig bist und keine Gefühle mehr hast, steckst du in der Falle des Nihilismus fest. Das ist keine Erleuchtung, sondern ein inneres Absterben. Erleuchtung dagegen bedeutet Erwachen zum wahren Leben. Und das wahre Leben ist ein Leben im inneren Frieden, im inneren Glück, in der Kraft, in der Weisheit und in der Liebe. Du lebst im Licht, bist voller Liebe und bringst das Licht in die Welt und zu deinen Mitwesen.


    Und natürlich darfst du dich am Leben freuen. Du darst das Leben genießen. Dazu ist das Leben doch da. Einfach leben und glücklich sein. Und in der Liebe sein. Und die Erleuchtung muss du nicht schaffen. Sie kommt zu ihrer Zeit von alleine, wenn du konsequent deinen spirituellen Weg gehst. Du musst einfach nur in der Weisheit, in der umfassenden Liebe und im beständigen spirituellen Üben leben (Gedankenheit, Meditation, richtiges Streben, Achtsamkeit). Gut ist es einen spirituellen Meister zu haben und sich jeden Tag geistig mit seinem spirituellen Vorbild (Buddha) zu verbinden.