Beiträge von Anandasa im Thema „Metta Meditation für schlechte Menschen“

    Zitat

    Ich gehe davon aus, dass ich kaum jemanden besonders mag oder besonders ablehne. Wenn solche Impulse aufkommen, vergehen sie gleich wieder, sie haben eben keinerlei Substanz.


    Das ist genau die andere Vorgehensweise neben Metta entwickeln: Einen Geist zu entwickeln, der sich nicht stören lässt.

    Die Idee mit dem Mitgefühl ist sicher hilfreich. Aber ich würde es nicht als einziges Hilfsmittel ansehen. Es ist auch zweckmäßig daran zu arbeiten die Natur der Dinge zu erkennen und die ist u.a. die dass der menschliche Geist sehr schnell in Raserei versetzt werden kann. Der gute Mensch wie er in unserer Welt oft idealisiert gesehen wird, existiert in Realität nicht.


    Der menschliche Geist ist sehr schnell dabei die geistige Raserei der IS anzusprechen. Aber dass die eigenen Landsleute im 2.Weltkrieg mit 6 Millionen Menschen ein großes Vielfache an Menschen umgebracht haben als es der IS jemals bei aller geistigen Raserei wird schaffen können, wird nicht so gerne gesehen.


    Ich habe mal einen Tierfilm gesehen mit einer Schimpansen-Gruppe, die mit großem Geschrei in das Revier einer benachbarten Schimpansen-Gruppe einfiel und dort jeden totgehauen hat, den sie finden konnte. War ein stundenlanges Gemetzel, das die Tierfilmer sehr anschaulich dokumentiert haben. Der Mensch ist genau das. Nur wird der Mensch idealisiert. Der Mensch kann mit christlicher Nächstenliebe, Metta im BUddhistismus, Sozialhilfe auf staatlicher Ebene, etc. viel Gutes leisten. Er kann aber auch sehr schnell geistig verfallen. Dies nicht wahrhaben zu wollen führt zu einer Vorstellung, dass die IS ganz schlechte Menschen sind. In Wirklichkeit sind sie das was in jedem Menschen schlummert, wenn er seinen Geist nicht gesund hält.


    Die Welt da draußen ist eine Wildnis genau wie die Wildnis der Schimpansen-Gruppe in dem Tierfilm. Einige Ecken dieser Welt sind zivilisierter als andere. Aber es ist die gleiche Wildnis, in dem man jederzeit durch Leute mit kranken Geist getötet werden kann oder man kann morgen durch einen Autounfall sterben. Die Wahscheinlichkeit, dass letzteres Eintritt ist viel Wahrscheinlicher als durch die IS getötet zu werden. Aber die Leute wollen nicht über die eigene Sterblichkeit nachdenken und schon gar nicht, dass man schon morgen tot sein kann. Sie beschäftigen sich lieber mit außerordentlichen seltenen Bedrohungen wie Flugzeugabstürzen, neuen Viren, etc.


    Angenommen man gerät jetzt in die Fänge der IS. Der Tod durch Enthauptung kann dann ziemlich wahrscheinlich sein, z.B. wenn man für die Altertümer in Syrien zuständig ist. Man kann sich dann au den nahen Tod vorbereiten. Es gibt da ja die Zen-Parabel von der Erdebeere: http://www.kusunoki.de/geschichten/geschichte017.htm Oder es gibt die Geschichte von einem großen Kriege in Japan, der in einem Zen-Kloster auftauchte und zum Abt des Klosters mit drohender Stimme sagte, dass er ein großer Krieger sei und ohne mit der Wimper zu zucken einen Menschen umbringen könne. Der Abt entgegnete daraufhin, dass er jemand sei, der ohne mit der Wimper zu zucken sterben könne. Auf diese Weise hat er sich der Wut über diesen einfältigen Krieger entledigt. Dieses Vorgehen scheint typisch zu sein in den buddhistisch angehauchten Denkrichtungen. Natürlich muss man sich auch die Fähigkeit erarbeiten ohne mit einer Wimper zu zucken sterben zu können. Dazu muss man sich in der Praxis bemühen.


    Grüße, Anandasa