Beiträge von Selbst im Thema „Metta Meditation für schlechte Menschen“

    Lieber Mirco, mu, wu und ku stehen für die Leere.


    Dann stellte sich aber doch noch ein Impuls, ein Gedanke ein, und wenn ich ein Wort aus deiner Liste wählen müsste, wäre es wohl Trauer, denn der Gedanke war ja: Einer der Welpen wird bald sterben. (Ich gebe nichts auf solche Vorstellungen, sie ist längst Vergangenheit und bedeutungslos.)


    Ich kann metta bhavana machen, halte aber nicht mehr viel davon. Sie erzeugt unnötige Gedanken (siehe oben) und ähnelt ein bisschen dem, was wir heute als positives Denken kennen. Bedingt nützlich am Anfang des Weges, ja, aber nicht mehr notwendig. Ich gehe davon aus, dass ich kaum jemanden besonders mag oder besonders ablehne. Wenn solche Impulse aufkommen, vergehen sie gleich wieder, sie haben eben keinerlei Substanz.

    Mirco: Hier ist etwas zur Effektivität von Gebeten: https://en.wikipedia.org/wiki/Efficacy_of_prayer


    Umgekehrt könnte man ja fragen, worauf - außer Glauben - du eine Ansicht gründest. Die eigene Erfahrung ist ja ein sehr begrenzter Ratgeber, aber auf jeden Fall unterscheidet sie sich von Mensch zu Mensch. Daraus kann man schlecht etwas eher Allgemeingültiges ableiten.


    metta kann man gut "zum eigenen Wohl" verstehen. Für die ausgedehnte Wirkung wie bei void sehe ich keine Chance, wenn die be-mettate Seite nicht mitmacht. metta hat eben auch Grenzen, du nennst es ja selbst ein "geschicktes Werkzeug", und jedes Werkzeug kann nur Bestimmtes und anderes kann es nicht.


    Beim Anblick deiner Hunde empfand ich: mu, wu und ku. Außerdem hatte ich, ehrlich gesagt (nimm mir das nicht übel, falls es wirklich deine sind), das Gefühl, dass einer davon nicht überleben wird. Aber daran erkennst du nur, was diese subjektiven Gefühle wert sind. :cry:

    Hallo Mirco, ja du sagst so schön, wie ich: "geglaubt". Ich habe mal gelesen, dass unsere Wünsche und Gebete anderen messbar nur nutzen, wenn diese dafür offen sind. Ein Glaube ergänzt dann den anderen oder verstärkt sich. Bei konträren Glaubensstandpunkten funktioniert mein metta offenbar nicht, und ich finde das beruhigend, weil mir ja sonst auch jeder andere Gläubige seinen Krempel aufdrängen könnte. Mein Glaube orientiert sich hier eher an Erfahrungen.


    Du fragst, wer sich gegen Wohlergehen wehren würde. Ein Mensch, der das Paradies für erstrebenswerter hält als das Leben auf Erden, der kann, denke ich, mit meiner Vorstellung von Wohlergehen nichts anfangen. Ich muss akzeptieren, dass er seine eigene Werte- und Glaubenswelt hat. Ich denke, wenn wir einen IS-Kämpfer fragen würden, könnte er mich bestätigen: "Ich brauche dein metta nicht. Geh mir fort damit."


    Zitat

    Du stellst Bedingungen, damit Metta 'funktioniert'?


    So ist es, ja. Ich bin kein naiv-Gläubiger, sondern ein aufgeklärter. Das heißt, ich weiß, wenn ich nur "glauben" würde. Ein bedingungsloses metta gibt es m. E. nicht. Das wäre naiv-Glaube. Ich würde dann etwas vertreten, was sich nicht mit meiner Erfahrung deckt.


    P.S.: Zur Versöhnung habe ich einen Namensvorschlag für deine Welpen: Metta, Khanti und Dana.
    Oder, falls dir Zen-Namen lieber sind: Mu, wu und ku. :)

    Für mich macht es keinen Sinn, weil ich die Religion und Überzeugung des anderen respektiere, so verdreht sie auch sein mag. Ich denke, ein IS-Anhänger würde sich mein metta, begründet durch den Buddhismus, verbitten. Mein metta besteht darin, dass ich seine Ablehnung respektiere und mich gedanklich nicht mit buddhistischen Techniken in sein anders begründetes Wohlergehen einmische.


    Wie ich mit mir selbst abmache, dass ich keinen Hass und keine Abneigung gegen "schlechte" Menschen entwickle, ist etwas anderes. Aber ich glaube, dass metta nutzt dem anderen in diesem Fall nur, wenn er es annähme, was im IS-Beispiel von Vegetarier wohl nicht der Fall ist.