Beiträge von ARYA DHARMA im Thema „Wie gründet man eine Zen Sekte?“

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    Aber willst du nicht eine Sekte gründen oder habe ich da was falsch verstanden?


    Nein, wie gesagt, das ist mir zu kompliziert, bzw. will ich den Weg über einen Verein oder sonstiges nicht gehen. Mich hat es nur interessiert, es war mal eine Idee die ich hatte...jedoch wurde ich hier bestens aufgeklärt :like:



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    Zen-Buddhismus steht eigentlich für den Kontakt mit sich selbst und dabei dem Wohlgefühl der Leere gegenüber, das bedeutet nichts schreiben hat mehr Wert als Trallala, am meisten Wert in einem Forum hat das Loslassen können zum Ausdruck zu bringen. Jedoch geht es nicht indem man die Anhaftung an Schriften proklamiert.


    Und das legst du fest, was "Zen Buddhismus" ist?


    Außerdem - wo hab ich proklamiert, dass man an Schriften anhaften soll? Hast du überhaupt mal die Schrift gelesen?


    Kurz: "Dein Zen" muss nicht "mein Zen" sein. Ob die Schrift bei dir oder bei anderen auch als "Zen Schrift" zählt ist eigtl. nicht wichtig. Für mich persönlich (und das ist nur meine Meinung, die keinen Anspruch auf irgendeine Wahrheit hat) ist "Zen" das Erleben und der Ausdruck des Lebens an sich, so wie es sich zeigt. Aber das ganze muss auch nicht mit "Zen" betitelt werden. Jedoch im Theravada Bereich wäre die Schrift überaus unangebracht. Das weiß ich und das respektiere ich, da ich hier nicht auf Konfrontation aus bin. Wenn man diese Inhalte in einen anderen Bereich setzen sollt, hab ich nichts dagegen...ich bestehe nicht auf das Label "Zen".

    Zenman:

    Ich finde die Schrift sehr interessant. Warum sollte man denn nicht sein Verständnis der Lehre zu Papier bringen? Erstens wird dabei einem selbst klarer, was man denkt oder erkennt. Zweitens kann man sich dann viel besser mit anderen darüber streiten.


    Es schadet bestimmt auch nicht, solche Sachen in eigenen Worten zu formulieren - denn das Herzsutra auswendig lernen und dann wie ein Computer logisch davon abzuleiten bringts auch nicht.


    Danke für die Veröffentlichung, IkkyuSan! Wenn ich das erstmal durchgelesen habe, werde ich mich wohl mit Kritik bei dir melden :grinsen:


    Schön erkannt Zenman!


    Die Sache ist ja immer die: Bringt man etwas raus, dann kommen 90% an und meinen, man würde jetzt einen auf "erleuchtet" machen. Das ist aber nur das Bild derer (quasi eine Projektion). Was ja in Wirklichkeit vorliegt, ist eine Beschreibung, mehr nicht. Der Eine kann damit arbeiten, ein anderer lest nur 2 Zeilen und hat schon genug, wieder ein anderer klickt den Text überhaupt nicht an. Was ich damit sagen möchte: Mit dieser Schrift soll nichts erzielt werden.


    Deine Kritik kannst du gerne anbringen.



    Zitat

    denn das Herzsutra auswendig lernen und dann wie ein Computer logisch davon abzuleiten bringts auch nicht.


    Das ist sehr schön gesagt.


    Der "Buddhist" hat so seinen "Kanon" und damit hat sich das. Jetzt mal unabhängig von der Richtung. Jeder Mensch, der danach noch verfasst, muss "ein Blender" sein. Diese Vorgehensweise halte ich nicht für sinnvoll, sondern man sollte viel mehr den Inhalt prüfen und dann - entweder annehmen, gleichgültig bleiben oder verwerfen.



    mukti:

    Mann so viele Lehrer hier und ich bin noch immer kein richtiger Schüler, man geniert sich ja langsam.


    Das ist richtig. An dieser Stelle sei ein ausgeprägtes Schamgefühl angebracht.

    Zenman:

    das mit dem Herrn Polenski wusste ich nicht, danke.


    Es gibt aber trotzdem eine Menge an Zen-Lehrern die in Deutschland leben und praktizieren. Auf der Seite zen-guide.de gibt es sogar eine Liste mit einer Übersichtskarte, wo man auf einen Blick sieht, ob und wer in deiner Nähe ist.


    Ja es gibt schon einige. Über Herrn Polenski hat ja Narr schon alles wichtige erwähnt.


    Das Ding ist halt, dass einfach jeder behaupten kann, dass er Zen Meister ist. Dies ist für mich nicht unbedingt ein Problem, da man schon erkennen kann, wer welchen Weg geht. Hier muss es halt für den Schüler passen, ganz unabhängig ob "authentische Linie" oder nicht.


    Die "Zen Meister", die ich kennen lernen durfte, sind ausschließlich Geschäftsmänner. Ihnen geht es weniger um das Zen an sich, sondern eher darum, sich mit dem Wort "Zen" eine Schülerschaft zu angeln, deren man im weiteren Verlauf dann andere Dinge verkaufen (ja - GELD) kann. So wird also dem Schüler keine Meditation beigebracht, sondern er muss sie sich erkaufen - durch einen Meditationsworkshop. Dann wird darüber hinaus noch mehr angeboten, auch was gar nichts mit Zen zu tun hat - Schattenarbeit, Personal Coachings, Yoga Stunden usw.


    Darum ist es für den deutschen "Zen Schüler" relativ schwer, sich einer authentischen Gemeinschaft anzuschließen, denen es nicht um Geld und mehr geht. Mein Glück war, dass ich dies früh erkannt hatte, schon am Anfang meines Weges - darum bin ich keiner Gemeinschaft beigetreten. Ein 5 Minuten Gespräch reicht meist aus, um zu erkennen, worum es im jeweiligen "Zentrum" geht. Der "Westler" will halt Geld machen - das ist nicht verwerflich - hat aber mit Zen nichts zu tun.

    Zenman:

    In Deutschland gibt es aber schon Linienhalter, oder? In Berlin wäre mir Hinnerk Polenski bekannt. Nicht persönlich, aber durch Internetrecherche. Und da gibt es noch mehr, ist wirklich einfach über Google oder eine andere Suchmaschine deiner Wahl zu finden.


    Hinnerk Polenski ist für mich ein gutes Beispiel für einen "Linienhalter", mit dem ich gar nichts zu tun haben möchte. Ich habe nichts gegen ihn persönlich, da ich ihn nicht kenne, aber für mich ist das eher ein Geschäftsmann - er macht ja so "Coachings" a la "Zen for business man" und weitere Sachen, die auch nicht wenig Geld kosten. Das ist halt alles so Eckhart Tolle mäßig.


    Die Linie "Oi Sadan" ist vielleicht auch nicht so ganz koscher, auf die er sich beruft.

    Hallo Sati-Zen,


    kannst du mehr über deine Zen Einrichtung erzählen?



    Jojo:

    Hast du dich denn schon mal mit einem nachgewiesenen Linienhalter über deine Schriften unterhalten?


    Nein, da ich hier überhaupt keinen Ansprechpartner habe.


    Ich habe aber natürlich nichts dagegen bzw. würde mich das Selbst interessieren.


    Bist du so ein Ansprechpartner?

    Hallo,


    danke für die weiteren Ausführungen. Es läuft alles auf einen Verein heraus. Mmh, dann bring ich doch vielleicht nur die Schrift unter die Leute und warte dann einfach ab.



    morpho:

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    Da wird dann auf der Homepage der Ikkyu Sojun Gruppe gelabert. Ne im Ernst wie soll das zugehen ? Mal hier mnal dort ?


    Ja, warum nicht? Das ist doch eigtl. Gang und Gebe, dass man rumreist, mal hier mal dort.



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    Hat dein Stil Kampfsportelemente oder was macht ihn aus ?


    Nein, nur bei frechen Besuchern kommen die zum Vorschein.



    doris:

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    Ich finde es eigenartig wildfremde Leute danach zu fragen, wie man eine Sekte gründet.


    Dann hast du den Sinn eines Forums verkannt. Wie du siehst, gibt es ja hier Leute mit Plan, die mir das auch super dargelegt haben.



    Zitat

    Das Ganze hier ist eigenartig und alles andere als vertrauenserweckend und glaubwürdig.


    Das hat auch nichts mit Glauben zu tun. Die Schrift wird Ende des Jahres verteilt - so oder so. Anfragen hab ich ja hier schon. Ob das dann Weiter geht oder ob im Endeffekt nur 3 Leute die Schrift haben, das steht in den Sternen.




    Benkei:

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    Ich unterstelle hier keineswegs das Vorliegen eines Betrugs oder Fakes, aber ich denke irgendwann haben sich die hohen Zen-Schüler bzw. -Meister im alten China mal hingesetzt und aus dem Rückblick heraus die "Liste der Vorfahren" erstellt und da dann die passenden Persönlichkeiten eingefügt.


    Das glaube ich allerdings auch.


    Im Endeffekt sollte ja nur die Unterweisung und die evtl. Schrift und Praxis von Relevanz sein. Aber in China, Japan und Indien herrscht halt so ein "Linienkult". Es wird ja auch immer erwähnt, dass man ohne einen Meister niemals Befreiung erlangen könnte - dem würde ich den Pratyekabuddha entgegen halten.


    Gruss

    Hallo Sati-Zen,


    deinen Post kann ich einfach nur vollkommen unterstreichen!


    Ein "Zen Verein" wäre für mich absurd - alleine schon wegen den ganzen Formularen und den Rollenverteilungen...Geld muss dann ja auch in die Kassen, damit der Kassenwart was aufschreiben kann...nee, ich bin ja froh, dass ich kein Bettelgang gehen muss...dann aber betteln um Spenden und Mitgliedsbeiträge? Nee, da würde "der Geist" der ganzen Sache flöten gehen.


    Würde so ein Projekt vielleicht funktionieren, wenn man nur ein Homepage aufbaut und die Treffen variabel hält, ohne festen Sitz, mal hier mal dort? Was denkt ihr?

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    Zen ist doch eine Schule bzw. Linie. Und da kann man sich dann natürlich in die Tradition stellen, was bedeutet, dass man das verinnerlicht.


    Ja ok, wenn du das so formulierst stimme ich völlig überein. Ich meinte ja eine bestimmte Linie, wie Rinzai oder Soto oder oder. Zen an sich als Linie betrachtet...ok, ja dann vertrete ich diese Linie.



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    Boshan findet über Angehörigen der Zen-Schule, die sich von dieser abwenden, um ihren eigenen Verein aufzumachen, harte Worte:


    Arrogant und rücksichtslos verbreiten sie fürchterliche Lügen. Sie sind einfach erbärmlich. Kürzlich sind einige ihrer Sangha überdrüssig geworden und versuchen jetzt selbst, sich einzurichten. Es sollte einem kalt den Rücken runterlaufen!


    Naja, dieses Zitat trifft ja meine Person und meinen Fall nicht. Erstens hatte ich noch nie eine Sangha und zweitens verbreite ich auch keine Lügen. Selbst wenn meine Texte nicht unbedingt mit Schrift XY übereinstimmen, so ist das ja keine Lüge. Man könnte höchstens sagen, ich würde das "authentische Zen" verfälschen. Darüber könnte man dann aber sprechen.


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    Wenn sich aber jemand aber bewusst nicht in die Tradition stellt, kann er doch nix innerhalb der Tradition gründen, oder?


    Im Zen ist das nicht so ganz einfach zu beantworten. Rein oberflächlich betrachtet, stimmt das was du sagst. Klar.


    Aber wenn ich z.B. Ikkyu Sojun nehme (der einen erheblichen Einfluss auf die Texte hat), so hat er offizielle Nachfolger missbilligt, bzw. hat er nie "Inka" (Erleuchtungszeugnisse) ausgestellt. Diese Einstellung gehört natürlich zur Geschichte Ikkyus, seiner Zeit und seinen persönlichen Verhältnisse mit etablierten Tempeln zur damaligen Zeit.


    So kann ich nicht behaupten, ein Nachfolger Ikkyu´s zu sein, obwohl ich es bin. Ikkyu war wiederum Nachfolger von Keno Soi, der auch kein Inka erteilt hat. Also grob genommen, hört da ja schon die Linie auf. Später dann war er aber noch bei Kaso Sodon, und dies bildet eben die bekannte Linie, beginnend mit Shakamuni (Rinzai wäre an 39.Stelle). Also ist alles nicht so einfach...

    Danke an verrückter Narr für seine massenhaft Links...manchmal frag ich mich, ob du ein User bist oder ein genialer Linkroboter :D



    Dann noch:


    void:


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    Eine Spaltung innerhalb der Sangha wird nicht als ein erstrebenswerter Zustand sondern als etwas gesehen, was vermieden werden soll:


    Was heißt denn Spaltung?


    Ich war selbst nie in einer Schule gewesen, somit kann ich keine Linie oder Schule vertreten. Allerdings hab ich ganz eigene Schriften, selbst angefertigt. Die Formulierungen sind aber eben mein eigener Stil und können nicht mit anderen Texten verglichen werden oder stellen eine Weiterführung dessen dar. Dies heißt jetzt nicht, dass ich der tolle Zen Meister bin, sondern dass ich einen eigenen Stil weitergeben kann.


    Außerdem würde ich nicht spalten, da ich keinem abraten würde, irgendwo hinzugehen. Kann ja jeder machen, was er will.


    Inoffiziell wäre natürlich Bodhidharma der erste Patriarch. Aber ich glaube, solche Aneignungen sind nicht statthaft - darum inoffziell und rein willkürlich hergeleitet.

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    Wenn dir das zu aufwendig ist, miet doch einfach eine Kammer, häng ein Schild an die Tür und leg los.
    Bodhidharma hat auch neun Jahre allein gesessen, und dann ist der erste Schüler kleben geblieben.


    Ja, warum eigentlich nicht? ^^



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    Mit dem Beurteilen der sogenannten Zenmeister wäre ich vorsichtig. Die eigene Denk- und Vorstellungsweise kann da trügerisch sein.


    Ich hab ja keinen beurteilt. Kann ja jeder machen was er will.

    Hallo,


    erstmal danke für die interessanten Antworten :D


    Ich wußte das noch gar nicht, dass der Buddhismus gar keine anerkannte Religionsgemeinschaft ist. Aber gut, dann ist natürlich:


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    Buddhismus ist in DE keine Religion im rechtlichen Sinne, eine Untergruppe welcher Art auch immer daher erst recht nicht.


    auch klar.


    Vereinsgründungen sind mit erheblichen Aufwand verbunden (Mitglieder finden, Vorstand, Sitzungen, Buchhaltung, Protokolle, Nachweise usw.) so dass (zumindest für mich) der Zen Geist flöten gehen würde. Alleine schon "Mitglieder" ist schon eigenartig - "Zielsetzungen des Vereins" wäre irgendwie noch absurder. Aber ich verstehe schon - in Deutschland wäre es wohl die einzigste Möglichkeit.



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    Ich denke der Unterschied zwischen den einzelnen Linien war oft nur marginal, in der Schulungsweise.
    Aber da lehne ich mich schon ziemlich weit aus dem Fenster, denn ich habe mich damit nicht weiter beschäftigt.


    Das könnte schon stimmen, nur das haben die Linien selbst wahrscheinlich ganz anders gesehen. Es gab da ja regelrechte "Sektenkriege", wo Tempel abgefackelt wurden...Dogens Gemeinschaft z.B. wurde vertrieben.



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    Ich glaube nicht, das es früher die Absicht einzelner Meister war, Traditionslinien zu gründen.


    Nein, das denke ich auch nicht.


    Ich weiß halt nicht, wie es in Japan, China und Korea aussehen würde, wenn da einfach einer auftauchen würde, der sagt : "Ich bin der Zen Meister XY". Ich glaube da wird Wert gelegt auf eben solche "Liniennachweise" (kann mich aber auch irren...wer weiß mehr?).


    In Deutschland sieht das ja ganz anders aus, da kann ja jeder einfach behaupten, dass er Meister sei...so viele, die ich schon getroffen habe :lol:

    Hallo,


    ich interessiere mich für 2 Themenbereiche:


    1) Wie haben sich geschichtlich Zen Sekten gegründet? Soweit ich das weiß, gab es am Anfang immer einen Meister, der dann die Sekte bestimmte, in Folge dann die Linienhalter. Gab es auch andere Möglichkeiten? (wie etwa, zu erst die Sekte, dann der Meister?)


    2) Wie würde man in Deutschland eine Sekte gründen? Wäre das ein Verein? Eine Religionsgemeinschaft?