Beiträge von fotost im Thema „Wie gründet man eine Zen Sekte?“

    void:

    ..
    Zen ist doch eine Schule bzw. Linie. Und da kann man sich dann natürlich in die Tradition stellen, was bedeutet, dass man das verinnerlicht. Was einen ja nicht davon abhält, das in einem eigenen Stil rüberzubringen und "lebendigen Zen" mit der eigenen Persönlichkeit zu vekörpern. Wenn man sich aber eben nicht in die Tradition steht, dann macht es doch überhaupt keinen Sinn eine Sekte zu gründen, dies sich auf die Tradition beruft, oder?


    So wie ich mir vorstellen kann, dass ein abtrüniger katholischer Priester, eine "ganz neue Katholische Kirche" gründen könnte, die für sich in Anspruch nimmt, katholische Inhalte noch authentischer zu repräsntieren als der Verein vom Papst. Wenn sich aber jemand aber bewusst nicht in die Tradition stellt, kann er doch nix innerhalb der Tradition gründen, oder?


    LOL.. Ich mag das, was Du zum Katholizismus geschrieben hast..
    Erinnert mich an Bewegungen (besonders in den USA) in denen ehemalige Scientology Mitglieder, die sich hauptsächlich mit den autoritären Strukturen und dem finanziellen Verhalten der Kirche negativ auseinandersetzen, aber die Ideen Hubbards unbedingt weiterverfolgen wollen selbständig gemacht haben.
    Die machen jetzt munter ihr Auditing im Wohnzimmer weiter und statt Checks zu schreiben, trinken sie hinterher ihren Tee zusammen. Da gibt es keine Auseinandersetzung mit der Frage, ob die (berechtigte) Unzufriedenheit und ob die erkannten Mängel direkt mit den Grundideen verbunden sind.


    Die katholische Kirche in Rom versucht natürlich die Vereinigung unter dem großen Mantel der Weltgemeinde und ist deshalb lieb zu Abtrünnigen. Scientologie schickt schon mal ein paar Rechtsanwälte vorbei, wenn jemand ihre eingetragenen Warenzeichen nutzt ;)

    IkkyuSan:


    Ein "Zen Verein" wäre für mich absurd - alleine schon wegen den ganzen Formularen und den Rollenverteilungen...Geld muss dann ja auch in die Kassen, damit der Kassenwart was aufschreiben kann...nee, ich bin ja froh, dass ich kein Bettelgang gehen muss...dann aber betteln um Spenden und Mitgliedsbeiträge? Nee, da würde "der Geist" der ganzen Sache flöten gehen.


    Würde so ein Projekt vielleicht funktionieren, wenn man nur ein Homepage aufbaut und die Treffen variabel hält, ohne festen Sitz, mal hier mal dort? Was denkt ihr?


    Keine Ahnung, ob so etwas variabel funktioniert, mich interessiert jetzt nur der Aspekt Verein.
    Ich vermute, Du hast so eine Konstruktion noch nicht durchgearbeitet.


    Es wäre kein Zen Verein, sondern ein Trägerverein, der die Rahmenbedingungen für eine Zen Gruppe schafft. Daß würde heißen, daß nicht alle Leute, die sich der Zen Gruppe verpflichtet fühlen Vereinsmitglieder sein müssen oder daß umgekehrt alle Vereinsmitglieder Interesse an Zen haben müssen.


    Es geht genau um die Trennung von Zen Arbeit von der Schaffung der Rahmenbedingungen dafür.


    Das wichtige - seht euch die verschiedenen Möglichkeiten an und wählt etwas aus, daß über einen längeren Zeitraum eine gute Basis für eine Aufbauarbeit bildet.

    Jojo:

    Frag mal die Kirche des Spaghettimonsters:
    http://www.pastafari.eu/
    Ich glaube, die sind bürokratietechnisch ganz korrekt als Kirche gegründet.
    Wenn dir das zu aufwendig ist, miet doch einfach eine Kammer, häng ein Schild an die Tür und leg los.
    Bodhidharma hat auch neun Jahre allein gesessen, und dann ist der erste Schüler kleben geblieben.


    Ne, die sind ganz sachlich nüchtern wie die Kaninchenzüchter als Verein organisiert und beschreiben vernünftig auf ihrer Seite weshalb..


    Und zum zweiten Teil Deines Beitrags - genau, einfach machen.
    Hat Buddha irgendwelche Anträge ausgefüllt?

    2. Im Prinzip dürfte gelten - einfach anfangen..


    Den Begriff Sekte würde ich wegen der negativen Nebenbedeutungen vermeiden.


    Verein richtet sich nach den Regeln des Vereinsrechts und kann für einzelne praktische Funktionen einer Gemeinde (Verträge, Bankkonto, Vertretungsrechte nach außen) nützlich sein. Es bietet sich eine formale Trennung zwischen der Gemeinde und einem Trägerverein (der durchaus aus Mitgliedern der Gemeinde bestehen kann) für einzelne Funktionen einer Gemeinde an.


    Vor einem Verein könnte man ernsthaft die Möglichkeit einer Möglichkeit einer BGB Gesellschaft prüfen die mit viel weniger Aufwand verbunden ist.


    Die Anforderungen an Religionsgemeinschaft sind in 140 GG geregelt und hoch. So hoch, daß selbst die BDU kaum noch versucht anerkannt zu werden.