Beiträge von Stero im Thema „Änderungen im Arbeitsalltag begegnen“

    Celestine1979:

    Wie gehe ich buddhistisch damit um, dass meine neue Kollegin sich jetzt so benimmt, als ist sie etwas ganz Besonderes (die übernommenen Aufgaben sind mit Anerkennung behaftet), mich das spüren lässt, aber ständig nachfragt (obwohl die Einarbeitung längst angeschlossen ist) und nicht eigenständig arbeitet? Gebefreudigkeit und Hilfe?


    Das ist interessant. Macht dies vielleicht sogar einen wesentlichen Teil an deiner Situation aus?
    Die Wahrnehmung, dass eine Andere die Früchte deiner Expertise erntet und ggf. die Anerkennung durch dritte Andere erfährt, die doch eigentlich dir zustehen würde, weil sich die Andere ja bloß deines Wissens bedient?
    Dagegen hilft ganz einfach die Einsicht, dass du selbst ja dein Wissen von anderen erworben hast. Dein Wissen ist ja nicht in deinen Genen codiert. Mit deiner Kollegin setzt sich also nur das Kontinuum der Weitergabe, Modifikation und Erweiterung von Wissen fort.

    Celestine1979:

    Wo liegt das Problem?


    Am Anfang steht: Du identifizierst dich mit deiner Arbeit. Daraus folgen dann alle weiteren Verwicklungen.
    Würdest du aber aufhören, dich damit zu identifizieren, dann würde wahrscheinlich deine Arbeits-Performance darunter leiden. Allerdings leidet deine Arbeits-Performance sicher auch unter deinen negativen emotionalen Verwicklungen. Folge ist, dass du ganz im Sinne einer "selbsterfüllenden Prophezeiung" tatsächlich "schlechter" in deiner Arbeit wirst. Ein Teufelkreis also? Nein, du musst "nur" zu einem angemessenen Verhältnis zu deiner Arbeit kommen. Selbstvertrauen.
    In Erwägung zu ziehen wäre auch, dass du dir nach so langer Zeit ein neues Aufgabengebiet suchst. Du kannst ja auch anderes und musst dich nicht selbst beschränken.