Aus meiner heutigen Sicht hängt das immer mit dem Stand der eigenen Einsicht zusammen - und der daraus folgenden Energie. Zunächst sind die Empfehlungen Buddhas einfach Übungen, die zu einem scheinbar positiven Verhalten zwingen, zum Beispiel "liebende Güte zu entwickeln". Wenn aber die entsprechende Reife da ist, weiß ich, ich gehe hin, wenn ich in mich hineingehorcht habe und es "ja" sagt, und ich gehe nicht hin, wenn ich beim Hineinhorchen "höre" "Nein!".
Das heißt für mich, die entsprechende Reife lässt mich nicht mehr nach "liebender Güte" oder "Mit-Gefühl" oder "Abstandhalten" oder sogar "ich will meine Ruhe" schielen, sondern ES (was immer das ist) ist da oder nicht.
Alles andere sind Erfahrungen. Und die muss jede/r selbst machen. Wenn Du Dich also unwohl fühlst, weil Du nicht hingehst, dann ist dieses Unwohlsein ein gutes Übungsobjekt, nämlich zu beobachten, zu untersuchen und auszuhalten - und was daraus entsteht. Ohne die Beobachtung der sich regenden Gefühle bleibt alles nur an der Oberfläche. Meine Empfehlung: Steig ein und gehe in die Tiefe Deiner sich im Konflikt befindenden Gefühle, ohne sie zu bewerten. Nur so kannst Du "hinter die Kulissen schauen".