Beiträge von Carneol im Thema „Warum ist das Ego eine Illusion?“

    Mohan Gnanathilake:

    Ich möchte eine kurze Antwort erstellen. Das Ego ist bestimmt eine Illusion. Das Ego ist eine Erweiterung der Seele, deren Aufgabe sich mit der materiellen Existenzebene zu verbinden ist.


    Stimmt das mit der Theravada-Sicht überein?

    Ellviral:


    Buddha ist da wirklich konsequent, wenn auch nur eine winzige Möglichkeit erdacht wird das sowas wie Ich, Ego, Selbst auch nur einen Hauch von Dauer hat bin ich auf den Weg des Leidens.


    Hallo Ellviral,
    kommt es darauf an, nicht zu denken was möglich sein könnte? Mit unserem Denken erschaffen wir unsere (jeder seine) Welt. Wenn ich der Möglichkeit einer Dauer eine denkbare Wahrscheinlichkeit zubillige, bin ich doch noch nicht auf dem falschen Weg - erst wenn ich die gegenteiligen Möglichkeiten ausblende, gering schätze, negiere oder leugne und somit falsche Erwartungen hege (Ego: "ich will und es muss so sein") - dann bin ich mit Sicherheit auf dem Weg des Leidens. :?:dao:

    gbg:

    Das mit dem schön haben wollen sehe ich auch so, dass das ein Hinderniss sein kann, weil es Verlangen darstellt.
    Sich nach Buddha, Jesus, Sokrates oder Krishna oder schönen Gärten auszurichten ist bereits Verlagen in etwas zu etwas werden zu wollen. Dann will man ihnen folgen und will dies oder jenes tun (das ist Kampf). Wie einen Beutel mit Gold erringen wollen auf einem Kletterstamm. Man ist aber im losgelassen haben und vertrauen für andere und sich selbst (die Welt dreht sich für alle auch ohne sich und in Achtsamkeit ist man besonders handlungsfähig) im Augenblick schon was man nur sein kann!


    Hallo gbg,
    so wie ich es sehe, darf man gerne Wünsche haben. Nur wenn man daran kleben bleibt, während sich die Wünsche nicht realisieren lassen, verursacht das Leid. Oder in der Verblendung, immer mehr haben zu wollen und in dem "Mehr" sein Glück zu erwarten. Das richtige Maß ist dann nicht Askese sondern Genügsamkeit. "Die Welt dreht sich für alle auch ohne sich." - da wären aber Einige sehr traurig. Gerade in der erlebten Verbundenheit kann man schon erkennen welchen Wert das eigene Sein auch für andere hat. :om::rainbow:

    Irmin82:

    Für mich ist sicher die Verbundenheit und Teil eines Ganzen mit allem sein am wichtigsten, wenn ich davon ausgehe, dass das Ego eine Illusion ist. Das erlaubt einem dann ja auch echtes Mitgefühl sonst bleibt ja ein Anhaften an einem Ich übrig.


    Hallo Irmin82,
    ja, das sehe ich auch so. Allerdings gibt es schon einen Unterschied zwischen "ich" und "Ego". Ich verleugne mein Selbst nicht und sehe auch mich und nicht nur meinen Nächsten im Satz "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." (auch wenn das jetzt nicht Buddhistisch ist). Selbstverleugnung macht krank. Jedoch die Überhöhung des Selbst, die Ansprüche und Verblendungen des Ego als Illusion zu erkennen ist wohl das worauf es ankommt. :)(::rose: