Beiträge von gbg im Thema „Warum ist das Ego eine Illusion?“

    Irmin82:

    Das Materie Materie ist, hab ich mir auch schon gedacht, da eben unter einem Mikroskop der menschliche Körper genauso aus Atomen besteht, wie der Stein.
    Dennoch besteht ja ein Unterschied zwischen einem lebenden und einem toten Menschen, nicht?


    Ein lebender Mensch hat zum Beispiel noch eine Psyche. Im Zen-Buddhismus wird das Koan-Mu über das Atmen gelöst. Einatmen kann bei einer instabilen Psyche bedeuten sich mächtig aufplustern, ausatmen ängstlich winseln. So sieht man, dass das Atmen mit der Psyche zusammenhängt. Wenn der Atem geht geht wohl auch die Psyche.
    Die Psyche wird im Zen als die Buddhanatur bezeichnet. In den Religionen spricht man nicht von Psyche, sondern von Seele.

    Anandasa:

    Kurz gesagt weil die Dinge, die man in irgendwas hineinprojiziert, in diesen Dingen gar nicht vorhanden sind. Sie sind nur vom eigenen Geist konstruiert worden aus Gier, Anhaftung und Unwissenheit: etwas darstellen wollen, gleichwertig zu anderen sein wollen, von anderen als wertvoll angesehen werden woll, Gefühl erzeugen wollen, dass man es schön hat, Gefühl haben wollen, dass etwas läuft und eine Unmenge weiterer Müll in dieser Richtung, der nur den Geist belastet und die Klarheit des Geistes eintrübt...


    Das Unbewusste ist immer aktiv. Gier ist besitzen wollen, Anhaftung ist kontrollieren wollen zum Beispiel die Gedanken, ja und Hass ist beherrschen wollen. Im Zen Buddhismus wird unsere Körperwirklichkeit als im Endefekt ohne Rang und Namen erkannt, während unsere Buddhanatur das in dieser Körperwirklichkeit lebendige ist.
    Unwissenheit ist mE das sich stets schuldig fühlen, ja, obwohl man nur glücklich sein möchte und viele Dinge einem die Sicht verstellen, das sind dann die Geistestrübungen bis hin zur Verblendung.
    Etwas darstellen wollen wird im Zen-Buddhismus am Koan Mu dem Atem erkannt (Einatmen = Mächtig sein wollen; Ausatmen = Keine Angst haben wollen.). Dazwischen geht es auf und ab äußerlich vom Bettler zum Herrscher und vom Herrscher wieder zum Bettler.
    Das mit dem schön haben wollen sehe ich auch so, dass das ein Hinderniss sein kann, weil es Verlangen darstellt.
    Sich nach Buddha, Jesus, Sokrates oder Krishna oder schönen Gärten auszurichten ist bereits Verlagen in etwas zu etwas werden zu wollen. Dann will man ihnen folgen und will dies oder jenes tun (das ist Kampf). Wie einen Beutel mit Gold erringen wollen auf einem Kletterstamm. Man ist aber im losgelassen haben und vertrauen für andere und sich selbst (die Welt dreht sich für alle auch ohne sich und in Achtsamkeit ist man besonders handlungsfähig) im Augenblick schon was man nur sein kann!
    Zur auch schon erwähnten Klarheit des Geistes zu der ich ja die Geistestrübungen als Gegenstück gezählt habe, auch das ist auch mE so.


    Danke Anandasa, dass ich Dich zitieren durfte. :)