Beiträge von fotost im Thema „Gemeinsamkeiten“

    Karnataka:
    fotost:

    Ich bin einer der wenigen hier die sich direkt als westliche Buddhisten betrachten


    Triratna scheint mir eine gute Möglichkeit für eher säkular orientierte Buddhisten, die wesentlichen Texten aus dem Pali Kanon große Bedeutung zumessen. Ich habe Triratna vor Jahren in Bodh Gaya kennen gelernt und war von der Spiritualität beeindruckt. Offenbar gelingt es einer eher säkular orientierten Richtung ebenso, wesentliche Elemente einer Religion zu leben: Rituale, Feste, Gewänder, Gesänge, Tänze, Kunst, Zeremonien usw. Also Dinge, die Menschen zusammenführen und der Sache erst so richtig Dampf geben. :)


    Hi Karnataka,


    Du hast ein Moment nicht erwähnt, das ich sehr beachtenswert bei Triratna finde - sie sind (besonders in UK) sehr engagiert dabei, Möglichkeiten für rechten Lebenserwerb zu schaffen. Da gibt es inzwischen ein kleines Netzwerk von Unternehmen, die sich von buddhistischer Ethik in ihren Geschäftsentscheidungen leiten lassen.


    Ich könnte mich gut mit dieser Gruppe anfreunden. Leider ist der Treffpunkt in meinem Bereich nur schlecht zu erreichen, sonst wäre ich häufig dort.

    Sunu:

    ...
    Gibt es eine buddhistische Tradition in der es einen Anfang und ein Ende gibt ? Was ist der Tod ? Was bleibt bestehen ? Wer ist Wer ? Wer kehrt zurück ?


    Majjhima Nikāya 2 Alle Triebe - Sabbāsava Sutta
    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m002z.html


    Zitat

    7. "Auf solche Weise erwägt er unweise:


    • 'Gab es mich in der Vergangenheit?
    • Gab es mich nicht in der Vergangenheit?
    • Was war ich in der Vergangenheit?
    • Wie war ich in der Vergangenheit?
    • Was war ich, und was bin ich daraufhin in der Vergangenheit geworden?
    • Wird es mich in der Zukunft geben?
    • Wird es mich in der Zukunft nicht geben?
    • Was werde ich in der Zukunft sein?
    • Wie werde ich in der Zukunft sein?
    • Was werde ich sein, und
    • was werde ich daraufhin in der Zukunft werden?
    mukti:
    fotost:


    Du wirfst eine interessante Frage im Zusammenhang des Threads auf: "Ab wann wird die Interpretation eines Textes so unterschiedlich, daß sie als etwas vollkommen neues, anderes betrachtet werden muß?"
    Wann unterbricht eine Andersinterpretation die Tradition? Ab wann ist ein Buddhist kein Buddhist mehr? (Die Frage gilt aufwärts- wie abwärtskompatibel :lol: )


    Oder provozierend gefragt: glaubt hier irgend jemand an Gespenster?


    Eigentlich war meine Frage nur ob es Traditionen gibt in denen dieses "nach dem Tod, dem Zerfall des Leibes, in einer der Daseinsfährten gemäß des kamma wieder erscheinen" verneint wird.
    Was nun als Tradition gilt, da könnte man vielleicht das hier heranziehen: http://www.bernhardpeter.de/Bu…/buddhismusrichtungen.htm


    Danke für den Bernhard Peter Link. den kenne ich von früher und hatte ihn verloren und jetzt sofort gespeichert. Ich denke, es ist Dir recht, wenn ich ihn hier für unseren Link Bereich melde. Selbst wenn Herr Peter säkulare Bestrebungen nicht akzeptiert. :grinsen:




    provozierend gefragt: glaubt hier irgend jemand an Gespenster?

    mukti:
    fotost:


    Ich bin einer der wenigen hier die sich direkt als westliche Buddhisten betrachten und ich hätte mit Karma und Samsara als Elemente der Lehre keine Probleme.
    Die Interpretation der ehrwürdigen Texte wäre aber bei mir mit Sicherheit anders als bei Dir. Deutlich anders.


    Da hab ich ja gar nix dagegen. In den verschiedenen buddhistischen Zentren die ich besucht habe, wo es meistens Mönche nach alter Tradition gibt, gilt dieses kamma-samsara halt als fixer Bestandteil der Lehre. Wollte nur wissen ob es überall so ist, im Theravada und tibetischen Buddhismus anscheind schon, im Zen vermutlich auch, von Amithaba und Nichiren habe ich auch keine anderen Informationen.


    Damit will ich bitte keine Wertung verbinden, ob es diese Geburt gemäß des kamma in verschiedenen Daseinsbereichen gibt oder nicht ist eine andere Frage die hier offtopic wäre. Aber ist das nun eine Gemeinsamkeit der Traditionen?


    Hi mukti, ich habe auch nichts gegen Deine Einstellung. Die Frage der Interpretation des einzelnen Elements wäre wirklich OT (und wurde auch schon genug behandelt).


    Du hast konkret gefragt:


    Zitat

    Wie ist es mit kamma und samsara, also wer gutes tut kehrt nach dem Tod in himmlischer Welt oder unter Menschen wieder, wer schlechtes tut kehrt in höllischer Welt, unter Tieren oder als Gespenst wieder? (Z.B. M. 130)


    Gibt es eine buddhistische Tradition wo das verneint wird? Oder ist das eine neuere, hauptsächlich westliche Entwicklung?


    Ich habe versucht für einen einzelnen Westler zu antworten, da Du die Entwicklung im westlichen Buddhismus angesprochen hast ;)


    Du wirfst eine interessante Frage im Zusammenhang des Threads auf: "Ab wann wird die Interpretation eines Textes so unterschiedlich, daß sie als etwas vollkommen neues, anderes betrachtet werden muß?"
    Wann unterbricht eine Andersinterpretation die Tradition? Ab wann ist ein Buddhist kein Buddhist mehr? (Die Frage gilt aufwärts- wie abwärtskompatibel :lol: )


    Oder provozierend gefragt: glaubt hier irgend jemand an Gespenster?

    mukti:

    Wie ist es mit kamma und samsara, also wer gutes tut kehrt nach dem Tod in himmlischer Welt oder unter Menschen wieder, wer schlechtes tut kehrt in höllischer Welt, unter Tieren oder als Gespenst wieder? (Z.B. M. 130)


    Gibt es eine buddhistische Tradition wo das verneint wird? Oder ist das eine neuere, hauptsächlich westliche Entwicklung?


    Ich bin einer der wenigen hier die sich direkt als westliche Buddhisten betrachten und ich hätte mit Karma und Samsara als Elemente der Lehre keine Probleme.
    Die Interpretation der ehrwürdigen Texte wäre aber bei mir mit Sicherheit anders als bei Dir. Deutlich anders.


    Auslegung und Betrachtung von Texten ändern sich. Aber das dürfte sich nicht auf den Buddhismus beschränken. Ich vermute bei Christen dürfte der Anteil derjenigen, die die Arche Noah Geschichte oder die Höllenbeschreibungen der Bibel genau so sehen wie das die meisten in Europa im achten Jahrhundert getan haben klein sein.



    A.II.23-26 Falsche Aussagen http://www.palikanon.com/angutt/a02_022-042.html#a_ii23

    kilaya:

    ...
    Für Laien kann man vllt. allgemein sagen, dass es darum geht, festzustellen, was man selbst (oder der Lehrer) individuell als Hindernis empfindet und dann kann man ein Gelübde zur Unterstützung ablegen, das man aber auch wieder abgeben kann, wenn das Thema gelöst ist.


    Ich mag diese recht allgemeine Form der Beschreibung, weil hier die gedankliche Nähe zu anderen Systemen sichtbar wird.
    Wenn man 2, 3 Vokabeln austauscht, funktioniert diese Beschreibung auch bei Psychotherapie oder autogenem Training.


    Vielleicht drückt sich hier ein tief menschliches Muster aus. Wäre es völlig falsch zu sagen, der einzige echte Unterschied liegt in der Einbindung der jeweiligen Ziele in ein Gedankengebäude?

    kilaya:

    ..
    Das Bodhisattva-Versprechen ist von ganz anderer Art. Dabei geht es darum, grundsätzlich zum Wohl der Wesen Buddhaschaft anzustreben. Das Wohl der Wesen kann - je weiter man auf dem Weg ist - auch in einer Weise erreicht werden, die auf den ersten Blick wie ein Verstoss gegen alle Regeln wirkt. Ein Bodhisattva nimmt u.Umst. sogar eigenes negatives Karma in Kauf, wenn die Handlung langfristig einen größeren Nutzen möglich macht.


    Können wir festhalten, daß hier eine Nicht-Gemeinsamkeit verschiedener Richtungen vorliegt?
    Theravada kennt das meines Wissens so nicht und für den säkularen Buddhismus würde ich das auch nicht als Element ansehen.

    Jojo:

    ...
    Im fünften Kai geht es um Maßlosigkeit, nicht speziell um Alkohol.


    Halte ich auch für die einzig sinnvolle Betrachtungsweise. Sonst machen Gedanken zu 'moderneren' Süchten wenig einheitlichen Sinn.


    Zum Thema Dogmatismus oder sehr merkwürdig wirkende Verhaltensweisen fällt mir ein, daß es bei mir ganz gut funktioniert, daß ich Töten als generell zu vermeiden deklariert habe :lol:

    Mirco:
    fotost:

    die 5 Silas


    Sicher? Ich denke da z.B. an ein alkohol-duldendes Zen-Kloster in Japan.
    Ich möchte jetzt nicht über diesen Fall diskutieren, sondern einfach nur wissen, ob Zen tatsächlich die 5-Laien-Sila mit den restlichen buddhistischen Richtungen teilt.


    Danke, das mit dem Zen-Kloster hätte ich erinnern müssen :(


    Wir kommen hier vielleicht wieder in Interpretationsbereiche. Wo etwas Theravada Mönche Alkohol strikt ablehnen, trinken Laien in Thailand oder Vietnam gern mal ein Bier (wie ich auch) und betonen bei der 5ten Sila


    Zitat

    Ich nehme mich der Übungsregel des Abstehens von der Annahme berauschender Mittel, die zur Gewissenlosigkeit führen, an.


    den Aspekt der Gewissenlosigkeit bzw. des Mißbrauchs.


    Aber auch mich würde interessieren, wie Zen Anhänger die 5 Silas sehen.

    Hallo Mirco,


    hatten wir zwar schon in verschiedenen Zusammenhängen, aber ich finde eigentlich die Idee gut, hier mal richtig zu sammeln. Im alltäglichen Forengeplänkel geht oft der Blick auf die zentralen Gemeinsamkeiten verloren. 8)


    Ich starte mal einen Versuch..