albsum:
Je mehr ich mich bezüglich des Buddhismus informiere, umso mehr Fragen kommen auf. Welche Richtung ist die richtige? Gibt es sowas wie das Richtige? Ist das Ziel und die Methoden nicht der Weg und die Durchführung, die wir gehen müssen um Erleuchtung zu erlangen?
Hallo und herzlich Willkommen Albert,
ja, es gibt einen Weg. Das ist der achtfache Pfad.
ZitatAlles anzeigenIn Sāvatthi.
Da nun begab sich Nandiyo, ein Pilger, dorthin, wo der Erhabene weilte, begrüßte den Erhabenen ehrfurchtsvoll und setzte sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend, wandte sich Nandiyo, der Pilger, also an den Erhabenen: "Welche Dinge, Herr Gotamo, führen entfaltet und ausgebildet zum Nirvāna, gehen hinüber ins Nirvāna, haben das Nirvāna zum Endziel?"
"Acht Dinge sind es, Nandiyo, die entfaltet und ausgebildet zum Nirvāna führen, ins Nirvāna übergehen, das Nirvāna zum Endziel haben, nämlich:
Rechte Erkenntnis,
rechte Gesinnung,
rechte Rede,
rechtes Handeln,
rechter Lebensunterhalt,
rechte Anstrengung,
rechte Achtsamkeit,
rechte Einigung.
Diese acht Dinge, entfaltet und ausgebildet, führen zum Nirvāna, gehen ins Nirvāna über, haben das Nirvāna zum Endziel. Auf diese Worte sprach Nandiyo, der Pilger, also zum Erhabenen: "Vortrefflich, Herr Gotamo, vortrefflich, Herr Gotama. Als Anhänger möge mich Herr Gotama betrachten, von heute an zeitlebens getreu".
Quelle: http://www.palikanon.com
samyutta 45.10. Nandiyo - 10. Nandiya Sutta
ZitatBezüglich der verschiedenen Richtungen (Theravada, Mahayana, Vajrayana etc.) bin ich am meisten beschäftigt. Wie diese entstanden sind, welche Intention dahinter steckt und ob die Lehre Buddhas auch alleine "gemeistert" werden kann.
Ich habe heute beispielsweise die Diskussion über die Karma Kagyü Linie von Lama Ole Nydahl mitbekommen und das hat mich bereits abgeschreckt bezüglich dem Beitritt einer Sangha im Diamantweg, da dies wohl eine der Zentren in Hamburg ist.
Ich habe viele Wege ausprobiert und mir meine eigene Meinung gebildet. Der Diamantweg hat mich letztendlich auch abgeschreckt, aber geschadet hat er mir nicht. Das sind alles Erfahrungen. Aber sie sind auch nicht notwendig.
ZitatDanach habe ich mich hier im Forum etwas umgeschaut und bin auf den Pali-Kanon gestoßen, wovon ich mitbekommen habe, dieser sei etwas anspruchsvoller. Aber wäre das nicht gerade eine Hilfe auf all meine Fragen?
Der Palikanon ist so etwas ähnliches wie die Bibel. Es sind die zunächst auswendig weitergegebenen und später aufgeschriebenen Lehrreden des Buddha und entsprechende Fragen seiner Zuhörer. Er ist insofern anspruchsvoll, weil er nicht leicht zu lesen ist. Ich habe mich so nach und nach eingelesen. Angefangen habe ich mit Zitaten, die u.a. hier im BL eingestellt wurden und deren Quelle ich dann gesucht habe, wie z. B. obiges Zitat.
Dazu ist es natürlich erstmal wichtig, die einzelnen Zuordnungen zu verstehen, z.B. MN = Majjhima Nikāya
Vielleicht findest Du auch etwas im Theravadaforum/Unterforum: http://www.buddhaland.de/viewforum.php?f=53
Oft habe ich mir Zitate, die hier im Forum eingestellt wurde, heruntergeladen und ausgedruckt. So bin ich nach und nach mit dem Palikanon vertraut geworden.
ZitatWas mich auch interessiert hat, als ich mich mehr mit dem Vajrayana beschäftigt habe, sind die verschiedenen Meditationtechniken, mit denen ich noch zugegebenermaßen "kämpfe".
Es gibt ja anscheinend sowas wie die Chakra-Meditation. Kann man diese Art der Meditation zu den der klassischen Meditationen (kann man das so nennen?) dazuzählen, wie z.B. die Meditation mit der man seinen Atem trainiert oder mit der man in seine Umgebung verharrt und diese beobachtet (korrigiert mich, wenn was falsch ist ).
Chakra-Meditationen kommen aus dem esoterischen Bereich. "Kämpfen" solltest Du überhaupt nicht, sondern so meditieren, wie es Dir im Moment am angenehmsten ist. Auch wird nicht meditiert, um den Atem zu "trainieren". Der Atem wird beobachtet, um sich zu konzentrieren und nicht abzuschweifen. Er wird nicht kontrolliert. Die Umgebung beobachten, das kenne ich nicht.
Empfehlen würde ich: 10-15 Minuten morgens und abends auf einem Meditationskissen oder festen Stuhl, dabei das Ausatmen und Einatmen beobachten bzw. bis 10 zu zählen und wieder rückwärts. Später kannst Du das dann ausdehnen.
Aber hierzu gibt es viele Empfehlungen, die sich auch mit zunehmendem Fortschritt erweitern. Sicher wirst Du hier noch etliche Tipps erhalten.
Ich wünsche dir alles Gute.
Monika