Karnataka:Schließlich möchte ich noch ganz viel zu deiner Fundamentalkritik im letzten Abschnitt anmerken, wonach die Familienidylle ganz viel Schlimmes aufrecht halten würde. Genau verstehe ich aber nicht, was du meinst. Vielleicht kannst du das näher erklären? Führt allerdings wirklich weit weg vom Thema…
Das Thema war "Kann Zazen den Weg zu einem besseren Spielgefährten fördern?"
Das mit dem "Spielgefährten" steht ja eigentlich noch für was Umfassenderes: Ein guter Spielgefährte ist ja einer, der mit Mensch und Tier zurechtkommt und letzendlich auch mit der Welt. Spielen zu Können hat viel mit Lebenskunst zu tun. Der Homo ludens ist ja derjenige, der sich nicht zum eindimensionalen Menschen hat reduzieren lassen, sondern der wo nach das ganz kreative Potential vorhanden ist. Wo man noch Forscher, Feuerwehrmann, Astronaut, Cowboy sein kann. Weil heutzutage vieles sehr struktruriert und eindimensional ist, bleibt das Spiel nur mehr in Nischen erhalten: Im Kinderspiel, im Liebesspiel, in der Kunst und eben auch in der Religion.
Das Thema läuft meiner Meinung nach auf die breitere Frage hinaus:
Inwieweit kann buddhitische Praxis ( bzw. Zazen) einen Beitrag zur Lebenkunst bieten - hin zu der Entfaltung einem gelungen Leben.
Und da gibt es eine lebenbejahenden Sicht in der Buddhismus von höchster Lebenskunst ununterscheidbar ist. Und wie bei sati-zen selbst Buddhschaft sehr viel damit zu tun hat, sein menschliches Potential und seine Kreativität zu entfalten.
Deneben gibt es aber auch eine "verneinende Sicht", die betont, dass das "Spiel des Leben" von seiner Grundstruktur her leidhaft ist. Geburt ist untrennbar von Tod. Und auch der Schaffung intimer Einheit wie Partnerschaft und Familie, hat als Gegenstück Konkurrenz und Abrenzung. Die Tigermutter füttert liebevoll ihre Jungen, mit dem Fleisch der von ihr gejagten Tiere. Idylle und Grauen überlappen sich. Hier bedeutet Buddhismus, aus dem Spiel auszusteigen, statt "besser" in ihm zu werden. Diesen Aspekt wollte ich mit dem von mir Gesagten betonen.