Beiträge von Yofi im Thema „Mahayana-Buddhismus/ Mahayana-Sutren“

    Sudhana:

    Ja, am besten liest man so etwas gar nicht erst. So werden die persönlichen ditthi nicht erschüttert und man kann ebenfalls glauben, was man will.


    Das passiert leicht dann, wenn man diversen, von anderen aufgestellten Hypothesen seinen Glauben schenkt, weil man immer diejenigen am meisten nachvollziehbar findet, die mit der eigenen vorgefassten Meinung übereinstimmen. Es ist aus historischer Sicht von den Fakten über persönliche Umstände nicht viel da, was man in irgendwelcher Art verifizieren könnte, aber es werden trotzdem immer wieder neue Thesen aufgestellt. Das ist in allen wissenschaftlichen Bereichen ziemlich ähnlich - dadurch wird man bekannt und bringt die eigenen Bücher besser auf den Markt. Exegese ist eher kein Glaube, aber wer das Verfahren nicht beherrscht, wird es auch bei den anderen nicht erkennen und deshalb bei nur auf einen Glauben schließen können. Dieses Problem gibt es immer wieder, und wenn es die eine Wahrheit nicht sein muss, kann es auch mehrere geben, wobei zum Schluss jeder an seinen eigenen "Buddhismus" glauben kann.

    Thomas23:

    Wenn der Buddha das Rad der Lehre zum zweiten Mal auf dem Geiergipfel gedreht hat dann kann es nicht wundern das diese Lehrreden keine Erwähnung in den Pali-Sutten finden.


    Das kenne ich leider nicht. Wie ist es dazu gekommen, wer hat das überliefert?


    Ja, ich meinte Sutta- und Vinaya-Pitaka. Das sind Überlieferungen der Lehrreden, die offensichtlich beim ersten Konzil zur Weitergabe bestimmt wurden. Auf welchem Weg sind andere Überlieferungen in den Besitz der späteren Mahayana-Schulen gelangt?

    Thomas23:

    Wer sagt denn das der Buddha nicht tatsächlich auf dem Geiergipfel weitere Lehrreden an eine ausgewählte Schülerschaft vermittelt hat die im Pali-Kanon nicht enthalten sind?


    Wer sagt, dass dem so war? Lässt sich in den Lehrreden ein Hinweis darauf finden? Sie sind das einzige Authentische von Buddha. Alles andere ist später entstanden, aus der Feder von Menschen, die kein Buddha sind.


    Gruß, Yofi

    Sorry Sunu, ich habe mich nicht genau ausgedrückt:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Nalanda


    In den einigen Millionen Büchern hätte man sicher Antworten auf sehr viele geschichtliche Fragen gefunden.


    Ansonsten zum Thema: Ich bin (wahrscheinlich) ein rabiater Buddhist und unterscheide nicht zwischen Theravada und Mahayana. Die erste Mahayana-Bewegung soll in der Abgrenzung zum Hinayana entstanden sein, und da kann man sich doch fragen - zum was eigentlich.

    Es ist gar nicht so leicht zuverlässige Quellen zu finden. So schreibt z. B. Damien Keown, dass unter Kaniska I. oder II. in Ghandhara das Vierte Konzil "angeblich" einberufen wurde, d. h. man ist sich da gar nicht so sicher. Bei diesem Konzil der Sarvastivadin soll auch die Abhidharma-Abhandlung Mahavibhasa abgefasst worden sein. Die frühe buddhistische Kunst wurde von hellenistischen Kunststilen beeinflusst und einige beeindruckende Buddha-Statuen aus dieser Zeit sind sogar im Berliner Museum für Asiatische Kunst zu sehen.


    Gruß