Beiträge von Serenity im Thema „Konvertieren zum Buddhismus“

    sati-zen:
    Serenity:

    bei meinem Lehrer Zuflucht genommen habe.


    Zufluchtnahme klingt für mich wie in den Lehrer hineinkriechen, wie wenn ein Baby wieder zurück in den Bauch der Mutter möchte.
    Eine Entwicklung hin zur Abhängigkeit und somit zur Lebensunfähigkeit.
    Ich weiß, der Begriff Zuflucht wird häufig verwendet aber mir läuft ein kalter Schauer der Angst über den Rücken
    dabei mein soweit selbstbestimmtes Leben abgeben zu müssen und ein Mündel von jemanden zu sein.


    Wer sich eingehend mit dem Thema der "Zufluchtnahme" beschäftigt wird erkennen, dass es nichts mit der Aufgabe von Selbstbestimmtheit oder eigenem Denken zu tun hat. Man ist weder ist ein Mündel von irgend jemanden noch ein blinder, unterwürfiger, willenloser Mensch oder dergleichen. Es bedeutet lediglich, dass mein sein Vertrauen in Buddha, seine Lehre und der Gemeinsschaft die ihr folgt Ausdruck verleiht und sich als Teil dessen betrachtet.


    Das häufige Missverständnis dieses Wortes wird in unzähligen Texten und Erklärungen von buddhistischen Lehrern immer wieder verdeutlicht. Selbstverständlich steht es jedem frei, diesen Begriff für sich selbst zu definieren, aber ich distanziere mich persönlich absolut von dieser Einstellung.

    Ich habe mich ungefähr 6-7 Jahre lang mit Buddhismus beschäftigt bevor ich schließlich im Dezember letzten Jahres bei meinem Lehrer Zuflucht genommen habe. Da es im Buddhismus viele verschiedene Strömungen bzw. Traditionen und Schulen gibt, war es mir wichtig zuerst einen gewissen Überblick sowie ein solides Grundverständnis zu bekommen. Gemäß der Aussagen Buddhas, habe ich die Lehren für mich selbst über einen langen Zeitraum zuerst aus verschiedenen Wickeln eingehend untersucht und überprüft bis ich innerlich überzeugt war, dass ich diesen Schritt und Weg wirklich für mich wählen möchte. Der Dharma biete für mich logische und wirkungsvolle Mittel für ein erfülltes und glückliches Leben. Etwas, dass ich in keiner anderen spirituellen-/religiösen Richtung finden konnte.


    Ich würde die Zeremonie der Zufluchtnahme allerdings nicht unbedingt mit dem Wort "Konvertierung" gleichsetzen. Natürlich kann man es so bezeichnen, aber für mich klingt es zu sehr nach äußerlichen Einflüssen, die diesen Schritt bewirken. Ich muss dabei immer an Begriffe wie "Bekehrung" oder "Missionierung" denken, auch wenn es vielleicht nicht korrekt ist. Man sollte durch Zufluchtnahme nicht übertreten, sondern diesen Weg aus innerer Überzeugung frei und unabhängig betreten.


    Ich wurde zwar römisch-katholisch getauft, habe aber niemals eine persönliche Glaubenszugehörigkeit besessen oder empfunden und bin daher sobald es mir selbt möglich war aus der Kirche ausgetreten. Es war sowohl eine formale wie auch persönliche Entscheidung.


    Was die Zufluchtnahme an sich selbst betrifft, so gibt es dazu keine in Stein gemeißelte Regelung. Man kann Buddhist sein, ohne das Ritual öffentlich durchzuführen, solange man innerlich für sich selbst die Lehren Buddhas akzeptiert und befolgt. Falls man es tun möchte, sollte man dafür einen erfahrenen spirituellen Lehrer zur Seite haben. Es können je nach Situation auch anderen Sanghamitglieder dabei anwesend sein. Die Zeremonie besteht aus Niederwerfungen, Textrezitationen und der symbolischen Abtrennung einer kleinen Haarsträhne. In der Regel erhält man auch einen "neuen" Namen zwecks Inspiration und Zugehörigkeit. Ich habe es hier bewusst nur ganz grob beschrieben, da die Abläufe in den einzelnen Schulen unterschiedlich sind.