Beiträge von Monikadie4. im Thema „Glaube“

    Karma Pema:


    Doch, ich habe das wirklich erlebt. :) Ich war da.
    Der Junge erzählte mir, dass die ganze Familie sich aus Vertrauen und Respekt für den Großvater ( wie er ihn nannte ) einem Glauben zugewandt hat.


    Verzeih Karma Pema, Du missverstehst mich. Ich meine nicht, dass Du nicht erlebt hättest, was der Junge Dir erzählte, sondern Du warst nicht dabei. Und selbst wenn, auch der Großvater hat nur seine Wahrnehmung, seinen Glauben erzählt.



    Zitat

    Wenn du das was der Junge erzählt hat für eine Geschichte hälst, dann fantasiere ich, das der Großvater etwas gutes für seine Familie wollte. Und in diesem Fall würde ich schließen, dass er es für besser erachtete in einem fremden Land die hiesige Religion anzunehmen um in einem sozialen Gefüge mit ethischen Menschen in Kontakt zu kommen und das er dies für wichtiger hielt, als an "seiner" Religion festzuhalten. Aber da ich dies für zu spekulativ halte, glaube ich dem was der Junge mir erzählt hat :)


    Und deshalb brauchst Du auch nicht zu fantasieren. Du glaubst das auch. Das ist ja auch in Ordnung. Deinen Glauben will ich Dir nicht nehmen.


    Aber schau hier: http://www.buddhaland.de/viewt…&t=16323&p=345486#p345486



    Zitat

    "Mehr nicht" trifft es einfach nicht, denn dieses Erlebnis ist mir großartig.


    Ja, ich verstehe. Es war eine großartige Erfahrung für Dich. Sie hat Dich berührt. Du warst dafür offen. Da war Resonanz.
    Das kenne ich auch. Und solche Erfahrungen vergesse ich auch nicht.
    _()_ Monika

    pamokkha:


    eigentlich war das eine allgemeine Frage an uns Buddhisten. Ist der Unterschied zwischen Glauben und Wissen unter Christen und Buddhisten wirklich existent und trennend?


    Hallo Pamokkha,
    ich war jahrzehntelang überzeugte Christin und habe viele unglaubliche Erfahrungen gemacht.
    Für mich besteht der Unterschied darin, dass ich immer geglaubt habe, Gott hätte mir jetzt geantwortet, mich jetzt beschützt, mir jetzt geholfen.
    Dann habe ich von der Eigenverantwortung erfahren, von den vier edlen Wahrheiten. Und das leuchtet mir ein. Wir haben die Wahl - aber nur bis zu einem bestimmten Grad.


    Wenn ich jetzt eine hilfreiche Antwort bekomme oder sich die Umstände zu meinen Gunsten wenden, betrachte ich das zwar nicht mehr als Gottes Gnade, aber sicher bin ich mir inzwischen nicht mehr, weil ich einfach finde, dass ich das, was mir gerade Gutes widerfährt, mein eigenes Werk sein soll.
    Ich empfinde es immer noch dankbar als Gnade, wenn Un-Glück von mir abgewendet wurde, wenn ein plötzlicher Einschnitt wie z.B. mein Schlaganfall unvorstellbar glimpflich verlief, weil gerade die Umstände schnelle Hilfe möglich machten, weil z.B. der Krampfanfall meines Mannes nicht eine halbe Stunde vor meinem Nachhausekommen stattfand, nicht stürzend auf der Treppe, nicht während ich im Keller mit laufender Waschmaschine längere Zeit irgendwas aufgeräumt habe usw.


    Ich danke da lieber ein höheren "Macht", einer Intelligenz, die viel größer ist als unser Hirn.
    Und was ist Karma anderes als der Glaube an eine Gesetzmäßigkeit, die ausgleichend wirkt.


    Andererseits glaube ich nicht an den Schöpfergott, der all diese Greueltaten zulässt und Menschen auf undenkbar schreckliche Weise leiden lässt, nur weil der Mensch einen "freien Willen" haben soll.


    Was immer da ist, es übersteigt einfach meine Vorstellung. Und das akzeptiere ich.
    _()_ Monika

    Karma Pema:


    Das klingt wie eine Geschichte, aber das ist mir wirklich passiert.


    Verzeih, aber es ist nicht Dir passiert. Der Junge hat Dir eine Geschichte erzählt, an deren Inhalt er glaubt. Mehr nicht.
    _()_ Monika

    Morpho:


    @ sherab: die natur "kommt" auch von gott"-und die seele (a la christentum ) tust du dem bischoff denn nicht doch etwas unrecht, findste nicht ? der meinte doch nicht: jedoch nur, wenn du an gott glaubst. d.h. er hat ungläubigen nicht ethik und moral abgesprochen.


    Ja, das sehe ich auch so. :like:
    Und der Bischoff kann gar nicht anders argumentieren.
    _()_

    Also mich stört an dieser Diskussion, wieso Sherab Yönten eine Perspektive untergeschoben wird, die eindeutig nicht aus seinem ersten Beitrag hervorgeht.
    Wie S.Y. bereits verdeutlichte, ging es ihm um die Aussage und mangelnde Bereitschaft zur Diskussion des Bischoffs zu den Aussagen des D.L.
    Aufmerksamer Lesen und nicht gleich aus der Pistole schießen würde helfen.
    _()_ Monika

    Sherab Yönten:

    Als der Dalai Lama über Ethik ohne Religion in der Frankfurter Paulskirche geredet hatte, meinte der Bischof von Trier nur trocken: "Gott war der Schöpfer der Ethik!" Eine Bereitschaft zum Dialog war hier nicht erkennbar (es gibt keine Ethik ohne Gott, also auch keine Ethik ohne Religion), eher ein fester Glauben.


    Der Bischof von Trier musste ja so antworten, sonst hätte er keinen Anspruch mehr auf Pension. :clown:


    Zitat

    (es gibt keine Ethik ohne Gott, also auch keine Ethik ohne Religion)


    Naja, irgendwoher muss das ja kommen. Ob wir das nun als unendlichen (sich immer weiter entwickelnden) Geist bezeichnen oder dem sich immer mehr ausweitenden leeren Raum "entgegenfliegen" oder einen Gott dafür "verantwortlich" machen, ist - finde ich inzwischen - egal (außer natürlich bei Fanatikern oder Menschen, die das als Machtinstrument benutzen.).
    Wir persönlich sind jedenfalls nicht die Ver-Ursacher. Wie Parma Kema schon schreibt, wir wiederholen nur das zuvor Erkannte.


    Zitat

    Das was wir alle für wahr und richtig halten haben wir irgendwo gelernt. Das wird mir gerade schmerzlich bewußt


    Allerdings können wir darauf aufbauen und die Leiter weiter klettern, möglicherweise sogar mit eigenen Einsichten den Sinn des Weges vertiefen.
    _()_ Monika

    Karma Pema:


    Aus diesem Vergleich erlange ich den Eindruck, das es nicht darum geht ob etwas wahr ist oder nicht, sondern wie dieser Glaube in unserer Vorstellung einen so festen Stellenwert erlangt, das wir damit gut leben können. Das diese Vorstellung rund wird, das wir für uns selbst Antworten finden, die das Leben uns stellt.


    Ja, danke Karma Pema, aber es bleibt eine Vorstellung, stellt sich also vor das, was ist.
    Dennoch gebe ich Dir Recht, es geht darum, mit dem, was wir erkannt haben, gut leben zu können, ohne uns mit anderen über wahr oder unwahr, Glauben oder Aberglauben streiten zu müssen.
    Tief be-eindruckt wird Respekt geboren.
    _()_ Monika