accinca:
mukti:
..Wie auch immer, viele Theisten waren soweit von den Sinnendingen abgewandt dass sie einen hohen Götterhimmel erreichten. Wer bin ich dass ich mir anmaßen könnte sie zu schmähen. Überhaupt gibt es für mich keinen Grund andere Glaubensrichtungen die auf einem guten Weg sind nicht zu respektieren, oder auch nur zu behaupten: Nur dies ist wahr, alles andere ist falsch.
Es wäre in der Tat schon ein Fortschritt wenn Theisten nicht
mehr behaupten würden "Nur dies ist wahr, alles andere ist falsch".
Insofern stimme ich dir zu. Was aber deine "Schmähung" anbelangt
mir zu unterstellen ich würde einen Theisten schmähen, muß ich
diese Schmähung zurück weisen. Wer wen schmäht muß
erst einmal geklärt sein.
Hier ging es um das Zurückweisen einer falschen Ansicht
die einen extremen Superegoismus als Schöpfer verewigt.
Da hier die Ansicht eines ewigen atta besteht, war auch
bei diesen Theisten keine Befreiung aus dem Leiden
möglich, auch wenn sie vorübergehend in einem höheren
Dasein, ohne die Probleme die sich aus der Abhängigkeit von
den Sinnendingen ergeben, weiter leben konnten.
Alle deine Argumente können aber nicht von der Tatsache
ablenken, das du dir hier einen seltenen Ausnahmefall
herausgepickt hast der einen der wenigen, kurzfristig günstigen
Verlauf genommen hatte. Allerdings nicht wie du es unterstellst
wegen des Theismus sondern wegen Tugend und Sinnessuchtabwendung.
Die weitaus meisten Fälle von Theismus sind ja viel viel desaströser
und sie blockiert die Erkenntnis von Anatta wie kaum eine andere
falsch Ansicht.
Von dadurch bedingte Unterdrückung und Kriege gar nicht erst zu
reden. Das ist die Wahrheit!
Da ist der Weg nach Abwärts der vielen Theisten weit offen
soviel sie auch jammern mögen. Ihr ausgedachter Gott interessiert
sich nicht für sie. Wie sollte es auch anders sein.
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Wenn ich geschrieben habe "Wer bin ich dass ich mir anmaßen könnte sie (die Theisten) zu schmähen", dann hatte ich damit nicht die Absicht dir zu unterstellen dass du sie schmähst. Das ist also ein Missverständnis.
Du schreibst es wäre ein Fortschritt wenn Theisten nicht mehr behaupten würden "Nur dies ist wahr, alles andere ist falsch". Gleich darauf schreibst du: "Hier ging es um das Zurückweisen einer falschen Ansicht". Ist das nicht dieselbe Behauptung: Dies ist falsch, jenes ist wahr?
Von Brahma wird im PK einerseits überliefert dass er sich als Schöpfer versteht, andererseits dass er in einem hohen Götterhimmel lebt, den man "auf guter Fährte, die aufwärts führt" erreichen kann. Ist Brahma ein extremer Superegoist? Wiederum, wer bin ich dass ich so etwas behaupten könnte. Du hast geschrieben: "Ich, Ich, Ich und keinen anderen neben mir, ist doch das erste Gebot der Theoristen." Buddhisten sehen in Nibbana das höchste Ziel und kein anderes neben diesem. Das erste Gebot der Christen ist übrigens: "Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst".
Buddhisten meinen die Welt habe keinen Anfang, Theisten meinen sie habe eine erste göttliche Ursache die ihrerseits ohne Ursache ist. Da nicht ersichtlich ist, dass dies jemand in Wirklichkeit weiß, vermutlich überhaupt den Horizont des menschlichen Geistes übersteigt, berufen sich beide auf ihre jeweiligen Autoritäten und Überlieferungen. Glaube steht also gegen Glaube, ich sehe keinen Grund, einen davon als höchste Wahrheit auszugeben, außer durch Anhaftung an eine Ansicht, Festhalten an einem Dogma.
Ebenso mag Anatta schlüssig sein, seine tatsächliche Verwirklichung ist über logischem Verständnis. Solange dieses Erwachen, wie in meinem Fall, nicht stattgefunden hat, kann ich nicht mit Recht behaupten dass alles andere falsch oder wie du schreibst "desaströs" sei. Dass durch die Atta-Lehre Unterdrückung und Kriege bedingt werden kann ich nicht sehen, vielmehr werden diese durch Missbrauch bzw. falsche Auffassung einer solchen Lehre bedingt. Wie sich das schon durch den Verstoß gegen den einfachen Satz: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" erweist, sowie zahlreiche andere Verdrehungen solcher ursprünglichen Lehren.
Wie gesagt ist es nicht meine Absicht deine Äußerungen zu kritisieren oder zu widerlegen, was ich sagen will ist dass ich mich außerstande sehe vom Standpunkt gesicherter Erfahrung den Theismus und andere Glaubensformen mit guten Absichten, als falsch zu beurteilen. Was da wirklich wahr ist übersteigt bei weitem meinen Horizont. Eine Einsicht, die mir sehr hilfreich ist um Toleranz, Rücksicht, Friedfertigkeit, Wohlwollen, Bescheidenheit und Wahrhaftigkeit zu entwickeln.