Beiträge von Askese im Thema „Zen-Priester unter Missbrauchsverdacht“

    Aus der Gemeinschaft entfernen ist nicht unbedingt nötig, sondern den Umgang mit Kindern entsprechend sicher gestalten. Wenn es in der Gemeinschaft keinen direkten Umgang mit Kindern gibt, kann der Lehrer doch wohl seine Funktion als Lehrer weiter wahrnehmen. Nun ist doch gerade die Gemeinschaft gefragt, oder soll die nur für alle angenehmen Vorfälle zusammenstehen?


    Vorher wurde ja gefragt, wie einer auf dem buddhistischen Pfad denn zu solchen Taten fähig sein kann. Ich finde es da schon wichtig, sich einzugestehen, dass Religion keine besseren Menschen schafft (dazu gibt es auch schon wissenschaftliche Beweise). Man könnte sich auch umgekehrt selbst warnen: Ein buddhistischer Übungsweg reicht keinesfalls aus, um Fehlverhalten zu verhindern. Wenn man es dann auf einen schlichten Nenner herunterbricht, geht es darum, dass vlt. jemand seine Sexualität nicht ausleben konnte und das Fass irgendwann überlief. Das könnte uns auch eine Mahnung sein, dass man Sexualität nicht ohne Weiteres unterdrücken oder durch Religion abtrainieren kann. Wir können uns so von vielen Illusionen befreien.


    Ich glaube, Nagarjuna wusste das schon. Er schreibt in seiner "Juwelenkette" (übersezt von Jeffrey Hopkins):


    "Lasst alle, die danach streben,
    mit schönen, wohl geschmückten Frauen zusammen sein,
    und ihr werdet die GAbe erlangen,
    die gute Lehre besser zu behalten.


    Einst sorgte der Überwinder (Buddha)
    für die Befriedigung der Bedürfnisse
    und ließ achtzigtausend Mädchen holen,
    die über alle Vorzüge verfügten."