Beiträge von fotost im Thema „Gutes Karma sammeln“


    Meine Frau? Nachtodeswirkung? ??
    Ich bin nie verheiratet gewesen.


    Was?

    Sherab Yönten:
    fotost:

    Akzeptierst Du, daß andere Begriffe wie Wiedergeburt anders sehen als Du?


    Natürlich, wir sind hier aber in einem buddhistischen Forum. Da sollten zunächst die, die eine andere Vorstellung von buddhistischen Begriffen haben, in Vorleistung gehen!


    Es kommt zwar sowieso nichts bei raus, aber ok, leg' los.

    Karnataka:


    Klar kannten unsere Vorfahren natürliche Fürsorglichkeit, was denn sonst? Das bedeutet keine Verklärung der menschlichen Frühgeschichte. Schon Primaten schenken einander Trost, wie Frans de Waal gezeigt hat. Das siehst du anders?


    Nein, habe ich mW auch nie so geschrieben.

    Sherab Yönten:
    fotost:

    Ist noch nie jemand gestorben, der Dir lieb war?Lebt nicht Wirkung aus den Taten, Erzählungen, Begegnungen mit diesen Menschen in Dir weiter?


    Das ist das Verständnis von einem Leben nach dem Tod, wie es auch meine Frau hat. :)
    Es hat aber nichts mit dem buddhistischen Verständnis von "Wiedergeburt" tu tun.


    Höre auf Deine Frau, sollte ein kluger Mann immer machen ;)


    Akzeptierst Du, daß andere Begriffe wie Wiedergeburt anders sehen als Du?
    Ich habe kein Problem damit, daß Du erklärst ein anderes Verständnis zu haben - das schafft Klarheit.


    Mich stört etwas, daß Du mir ein buddhistisches Verständnis eines der zentralen Begriffe der Lehre der ich folge absprichst.


    Außerdem gehen hier zwei Dinge munter durcheinander, die man vorsichtigerweise getrennt analysieren sollte. Wirkung nach dem individuellen Tod und Wiedergeburt.

    Karnataka:


    Einspruch! Vermutlich meinst du mit den Tieren mit langer Kindheit den Menschen. Dennoch, "evolutionstheoretisch": Es findet sich eine Form der Fürsorglichkeit, Nähe schon bei Säugetieren und Vögel. Dieses Empfinden führt schließlich zu den individuellen Beziehungen unter Primaten und bildet als Instinktverhalten ebenso die Grundlage für menschliches Sozialverhalten.


    nein, ich meine durchaus andere höhere Säugetiere wie einige andere Affen, aber auch Elefanten. Ist aber egal, weil wir hier zum gleichen Ergebnis kommen.


    Karnataka:


    Daraus folgt recht klar, dass Gehirnregionen am Entstehen von Empathie beteiligt sind, die mit menschlicher Vernunft wenig und neuzeitlicher Rationalität gar nichts zu tun haben, weil sie entwicklungsgeschichtlich älter sind. Sicher spielen unsere Überzeugungen eine Rolle. Doch glaube ich, dass wir, um Güte und Fürsorglichkeit zu fördern, unsere Emotionen trainieren können. Nachdenken alleine reicht vielleicht nicht aus.


    Zum ersten nein, ich denke Du schätzt unsere Vorfahren falsch ein, aber das hat mit Buddhismus wenig zu tun. Zum zweiten ja. Potentiale, die man nicht übt verkümmern.


    Karnataka:


    Der berühmte Mahayana Text, wonach man andere wie sein eigenes Kind betrachten soll, meint dieses Training, nämlich einen Instinkt auszuweiten, bis es zu einer Stimmung „umfassenden“ Mitgefühls kommt.


    Richtig zitieren bitte! Quelle, Link! Das lese nicht nur ich ;) (hoffentlich)


    Aber man braucht dazu überhaupt keine Mahayana Texte zitieren, (obwohl ich zugebe, daß diese oft sprachlich eindrucksvoller sind und sich auch gezielt an Laien wenden).


    Der Palikanon reicht vollkommen aus



    SUTTA-NIPĀTA, Lehr-Dichtungen
    I.8. Güte (Mettā-Sutta)


    Alternative Übersetzung hier http://www.palikanon.com/khuddaka/khuddaka.htm#IX


    Zitat

    Vier Unermeßlichkeiten (appamaññā):


    Da strahlt, ihr Brüder, ein Mönch liebevollen Gemütes weilend nach einer Richtung, dann nach einer zweiten, dann nach der dritten, dann nach der vierten, ebenso nach oben und nach unten: überall in allem sich wiedererkennend durchstrahlt er die ganze Welt mit liebevollem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem.
    Erbarmenden Gemütes,
    freudevollen Gemütes,
    unbewegten Gemütes weilend strahlt er nach einer Richtung, dann nach einer zweiten, dann nach der dritten, dann nach der vierten, ebenso nach oben und nach unten: überall in allem sich wiedererkennend durchstrahlt er die ganze Welt mit erbarmendem Gemüte, mit freudevollem Gemüte, mit unbewegtem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem.


    aus Digha Nikāya, 33. Sangīti Sutta


    Zur Haltung gegenüber negativen Menschen



    A.V.162 Fünf Mittel zur Überwindung des Grolls II - 2. Dutiya-āghātapaṭivinaya Sutta

    Sherab Yönten:
    fotost:

    Ich finde die Ergänzung 'individueller' Tod sehr hilfreich. Daß das Leben weitergeht und das Wirkungen in Lebenskreis übertragen werden, davon kann sich jeder Überzeugen.


    Wie meinst Du das? Leider kann sich keiner davon überzeugen, dass Wirkungen nach seinem individuellem Tod weitergehen, jedenfalls kann es keiner Beweisen (es sind höchstens Indizienbeweise möglich, aber keine wissenschaftlichen Beweise).


    Ist noch nie jemand gestorben, der Dir lieb war?
    Lebt nicht Wirkung aus den Taten, Erzählungen, Begegnungen mit diesen Menschen in Dir weiter?


    Ich halte mich nicht für etwas so besonderes, daß nach mir das Licht ausgeknipst wird. Warum sonst sollte ich mich darum kümmern, wie die Welt für andere Wesen nach meinem individuellen Tod aussieht?

    Lucy:

    Hallo fotost,


    du wirst es halt nicht ausprobieren, wer vajrayana praktiziert, der tut das und kann immer prüfen, wie eine Praxis sich auswirkt.


    Hallo Lucy,


    stimmt, ich werde es nicht ausprobieren, wie so vieles andere auch nicht.
    Ich wünsche Dir für Deine Praxis alles Gute und viel Erfolg :rose:

    Karnataka:

    ...Im wirklichen Leben braucht es Mitgefühl und Einsicht, um komplexe Fragen zu beurteilen.


    Wenn das Karma Gesetz traditionell vielleicht eine solche Schablone bietet, dann meint Säkularismus demgegenüber eine Betonung der Vernunft. Gleichzeitig muss aber klar sein, dass eine Vernunft ohne Mitgefühl nicht viel wert ist.


    Ich weiß jetzt nicht genau, wohin das gehen soll, aber ich kann Dir versichern, daß Mitgefühl und Einsicht direkt aus rationaler Überlegung, aus Vernunft folgern. Vielleicht ist ehrlicher zu schreiben folgern können, weil es natürlich auch Menschen gegeben hat die aus angeblicher Rationalität heraus falsch gehandelt habe.


    Ganz nebenbei bei komplexen Tieren mit einer extrem langen Adoleszenzphase ist Mitgefühl geradezu evolutionstheoretisch zwingend erforderlich.


    Karnataka:


    Geht es aber über den individuellen Tod hinaus, scheint mir eine Form des Glaubens durchaus sinnvoll.


    Ob sie sinnvoll ist mag ich nicht beurteilen. Sagen wir eine 'Form des Glaubens' ist dafür zwingende Voraussetzung.


    Ich finde die Ergänzung 'individueller' Tod sehr hilfreich. Daß das Leben weitergeht und das Wirkungen in Lebenskreis übertragen werden, davon kann sich jeder Überzeugen.

    RolfGe:
    fotost:


    Kurzform - nein, es gibt keine Möglichkeit..


    Ergänzung: (Kurzform) : deiner Ansicht nach.


    Ich bin kein Priester, ich verkünde keine absoluten Wahrheiten.


    'es gibt keine Möglichkeit' ist allerdings keine Ansicht, sondern eine Aussage, die sich leicht widerlegen lässt. Man muss nur eine Möglichkeit zeigen.

    Yeshe:
    fotost:

    Kurzform - nein, es gibt keine Möglichkeit..


    Klar gibt es die Möglichkeit. Du musst nur Deine Buddhanatur erkennen und dann schauen, ob die Lehre von Buddha Shakyamuni diesbezüglich stimmt oder nicht.


    Ok..


    Also - nach Lhasa pilgern. Sich für einen Teil des Lebens, der einem wichtig ist Zeit nehmen und sich persönlich anstrengen und bemühen - positiv


    Bettlern in Deutschland etwas geben - dissoziales Verhalten unterstützen, das sich oft in kleinkriminellem Umkreis befindet und den größten Teil aller anderen Menschen belästigt - negativ.


    Du hast vollkommen recht.


    Kurzform - nein, es gibt keine Möglichkeit..

    RolfGe:

    ...
    Wenn du in deinem eigenen Stadtteil etwas heilsames tust,
    z.B. einem Bettler gegenüber freigebig zu sein,
    sammelst du positives Karma an.


    Wie kommst Du darauf?


    Gibt es irgendeine Möglichkeit, diese Aussage zu überprüfen? Gibt es irgendeine Möglichkeit, diese Aussage zu falsifizieren?