Beiträge von Yofi im Thema „Der Gauthama Buddha und die Bäume / Der Vortrag in der Buddhistischen Gesellschaft München“

    Lucy:

    Bäume, es ging um Bäume in unserem buddhistischen Forum.


    :vajra:


    Tut mir leid, Lucy (und Mohan Gnanathilake), ich wollte hier einiges nicht unbeantwortet stehen lassen. Den Peter Wohlleben habe ich erst vor einigen Monaten entdeckt, wunderbar. Mehr kann man dazu nicht sagen, und wir müssen hoffen (eventuell auch mithelfen), dass sich Interessen der Menschen (auch Buddhisten), die sich für eine Rückkehr zum behutsamen Umgang mit den unsagbaren Schätzen der Natur einsetzen, irgendwann durchsetzen werden.

    Sudhana:

    Eine recht brauchbare und überdies kostenlose und unterhaltsame Einführung (leider nur auf Englisch) gibt da Geoffrey Falks 'Stripping the Gurus', das auch (natürlich) ein Kapitel über 'the Krinsh' Krishnamurti enthält.


    Im Google findet man gleich unter den ersten Ergebnissen über Geoffrey D. Falk:


    Geoffrey D. Falk is an author, critic, provocateur, music composer, and electrical engineer.


    Daraus lässt sich so gut wie kein Bezug zum Buddhismus ableiten und jenes unterstreicht auch nicht gerade die Glaubwürdigkeit dieses Autors. Von Veröffentlichungen "unterhaltsamer Bücher" bestreiten heutzutage sehr viele Menschen ihren Lebensunterhalt, daraf muss man bei der Auswahl des Lesestoffs einfach gefasst sein.


    Vor falschen Gurus warnte Jiddu Krishnamurti selbst unzählige male, u. a. während der Gespräche in Saanen (auch als Videos auf YT auffindbar):


    »Am 27. Juli kamen Aldous Huxley und seine zweite Frau für zehn Tage in Gstaad an. … Sie hörten Krishnamurti mehrmals sprechen. Es gehört zu den »beeindruckendsten Dingen, die ich je gehört habe«, schrieb Huxley. »Es war, als ob man einer Rede des Buddha zuhörte – eine solche Kraft, eine solche dem Gesagten innewohnende Autorität, eine solche kompromißlose Weigerung, dem ›homme moyen sensuel‹ irgendwelche Fluchtwege oder Ersatzmittel, irgendwelche Gurus, Erlöser, Führer oder Kirchen zu gestatten. ›Ich zeige Euch das Leiden und das Ende des Leidens auf‹, und wenn Ihr die Bedingungen, die nötig sind, um das Leiden zu beenden, nicht erfüllen wollt, dann seid darauf gefasst, dass sich das Leiden ewig fortsetzen wird, gleichgültig, an welche Gurus, Kirchen usw. Ihr auch glauben mögt.«²


    "Ein Geist jedoch, der etwas herausfinden, etwas umfassend, vollständig erfahren will, muss selbst entdecken, muss sich selbst durcharbeiten. Und ich hoffe, diese Zusammenkünfte werden jedem Einzelnen von uns helfen, selbst zu entdecken – und nicht mit den Augen eines andern –, was lohnenswert, was wahr und was nicht wahr ist."


    (J. Krishnamurti)


    >> Rede 1, Teil 3 – Fortsetzung in >> Rede 1, Fragen, Teil 1


    http://www.jkrishnamurti.de/SA61T.114.0.html


    Insofern du Lehrer (s. mein vorheriger Beitrag) nur 'aus Versehen' beleidigst, kann das nur im Sinne aller Beteiligten sein, und gut auch für dich.

    Karnataka:

    Der Psychoanalytiker Otto Kernberg spricht davon, dass für einen geistig gesunden Menschen die Fähigkeit notwendig ist, abhängige Beziehungen eingehen zu können. Gerade das Fehlen dieser Fähigkeit sowie quälende Neidgefühle würden den Narzissmus ausmachen.


    Otto F. Kernberg hat sich m. W. als Direktor eines Instituts der Payne Whitney Klinik explizit mit Persönlichkeitsstörungen beschäftigt und daher sicher gewusst bzw. - der damaligen Entwicklung der Psychoanalyse gemäß - angenommen, dass gerade auf diesem Gebiet eine extreme Abhängigkeit vom sozialen Umfeld besteht sowie diesem anhand von Beziehungen unbewusst-manipulativer Art Vorteile und schließlich mehr psychischer Stabilität für sich abverlangt werden. Dies gilt insbesondere für den Narzissmus. All das spielt in der Psychopathologie und Genesung (ein "gesunder Mensch werden") sicherlich eine Rolle.


    Im Sinne des Pfads wird der Bezug zu den "anderen" als eine Illusion des Ich erkannt - eine falsche Vorstellungen von den "anderen" und den Ich-konformen Beziehungen hindert das Loslassen, stellt eine Hemmung auf dem Pfad dar.


    Jemand, der wie J. Krishnamurti einen Zustand der Selbst- und Bedürfnislosigkeit erreicht hat und schließlich von seiner schweren Krankheit gezeichnet fast bis zum Schluss in Saanen mit seinen Schülern zusammen traf um ihnen Belehrungen auf den weiteren Weg zu geben, sollte hier eher als ein Beispiel für enormes Mitgefühl und Hingabe erwähnt werden.


    Freiheit


    Die Wege sind nun mal unterschiedlich, weil die Menschen sehr unterschiedlich und ihre Talente nicht untereinander vergleichbar sind. Anhand von Vergleichen erschafft man nur weitere Abhängigkeiten und Fesseln - einen ungeordneten geistigen Zustand, im dem man sich zu sehr den Feindbildern und Idealen hergibt anstatt sich mit der Komplexität der eigenen geistigen Vorgänge zu beschäftigen.


    Wer von Abhängigkeiten nicht loslassen kann oder will, hat die Möglichkeit auch auf diesem Weg Erkenntnisse zu sammeln, vor allem wenn er die Hintergründe seiner eigenen Entscheidungen und Motivationen hinterfragt. Man sollte dabei auch lernen der Versuchung, das Eigene höher als das Andere zu stellen widerstehen.