Beiträge von Karnataka im Thema „Kann man das Sterben in der Meditation üben?“

    Danke für die sehr interessanten Beiträge! Der DL schreibt zur Meditation des Sterbevorgangs:


    Der Eckpfeiler meiner eigenen Übung ist die Reflektion über die vier grundlegenden buddhistischen Lehren über die Vergänglichkeit, das Leiden, die Leerheit und die Ich-Losigkeit. Zusätzlich meditiere ich als Teil von acht unterschiedlichen täglichen rituellen Übungen die Stadien des Sterbens. Ich stelle mir die Auflösung des Erdelementes in das Wasser, des Wassers in das Feuerelement und so weiter vor. Obwohl ich nicht behaupten kann, besonders tiefgehende Erfahrungen zu haben, hört mein Atem an der Stelle ein kleines bisschen auf, wenn es das Ritual erfordert, sich die Auflösung aller Erscheinungen vorzustellen. Ich bin sicher, dass sich dies vollständiger manifestiert, wenn ein Praktizierender die Auflösungsphasen in einer gründlicheren und bedächtigeren Art und Weise visualisiert.


    Aus: „Der Weg zum sinnvollen Leben“. Der Titel der Originalausgabe ist treffender: Advice on Dying And Living a Better Life.


    Das Buch beginnt mit der rationalen Seite bei der Beschäftigung mit dem Sterben. Diese meint, die Endlichkeit unserer persönlichen Existenz als Faktum zu nehmen. Diese Form der Vergegenwärtigung sollte dann helfen, die eigene Lebenszeit besser zu nutzen, um disziplinierter und bewusster auf wesentliche Dinge ausgerichtet zu sein. Dies sollte ich in Zukunft stärker forcieren, denke ich!


    Ich habe den Sterbeprozess nie zu meditieren versucht. Mir persönlich reicht es, ein klares, unsterbliches Licht zu visualisieren. Dabei handelt es sich keineswegs um etwas Spektakuläres, noch erwarte ich etwas. Vielmehr versuche ich, mir dessen Existenz und besondere Bedeutsamkeit mit Gewissheit zu vergegenwärtigen. Dies lässt mich Erleichterung und Dankbarkeit – dass nämlich etwas nicht Endliches an uns ist – empfinden.


    Nach meiner Ansicht ist ein solches Licht zwar unser Sein, aber es ist doch nicht „wir selbst“. So verbinde ich Neugier und Hoffnung damit. Ich denke mir dann, wie begrenzt unser Wissen doch ist!