Beiträge von Yofi im Thema „Was wird eigentlich wiedergeboren?“

    Irmin82:

    Eigentlich wäre es hier ja einfacher von einem weitergeben zu sprechen, nur würde das ja wieder bedeuten, dass ich als einzelne Person existent bin und nicht leer und Teil eines Ganzen. Eigentlich ist es ja eher ein Vererben als ein Wiedergeboren-werden (nur vererben greift ja eigentlich auch nur dann, wenn ein Ich existent ist).


    Der dualistische Geist kann diesen Prozess nicht erfassen, darum heißt es auch von Buddha, dass diese Gedanken nirgendwohin führen. Es gibt jedoch Konzepte, die die Wahrheit ersetzen, und bei vielen wird der Standpunkt vom Getrennten auf das Ganze zu blicken bezogen. Das ist nicht immer vorteilhaft und für viele unbefriedigend.


    Die andere (absolute) Seite könnte beispielsweise auf diese Art beschreiben werden:


    Der universelle Geist ist unbegrenzt und beständig, er ist nie entstanden und wird nie vergehen, er ist die Basis für alles, was in seinem Namen lebt und stirbt. Der bedingte Geist, der sich als ein Ausläufer anhand von Wurzelursachen (Unwissenheit) verdichtet hat, ist immer noch Geist und könnte es in seiner reinen Substanz wieder ganz werden insofern sich die Unwissenheit auflösen würde. Wird der (Karma-) Reinigungsprozess während des Lebens und Sterbens nicht vollständig erreicht, muss diese Verdichtung in der nächsten Geburt neu entstehen und das geschieht so lange, bis die Substanz zum Zustand der Urmaterie (Geist) gereinigt wird (kein Karma) und sich mit dem universellen Geist verbinden kann. Weil dies nicht generell und vollständig geschieht, sagt man, dass Samsara ohne Anfang und ohne Ende existiert.


    Da sich die Abdrücke im Geist durch das Handeln und Wirken zwischen der Geburt und dem Todeszeitpunkt verändert haben, wird es auch bei jeder Geburt zu einer neuen Form kommen. Auf diese Art kann man besser verstehen, dass in Wirklichkeit kein Raum für eine Illusion der Getrenntheit vorhanden ist, sie ersetzt für die Menschen im Zustand der Unwissenheit die Wahrheit - so wie wenn einzelne Wellen im Meer glauben würden, dass es wirklich nur sie "gibt" und sonst gar nichts. Sie können nicht in die Tiefe schauen. Die Wellen gibt es zwar, aber nicht so, wie sie sich das vorstellen. Sie sind bedingt entstanden (Wind) und werden sich wieder auflösen (Stille) ohne außer der Abdrücke im Geist, die durch ihre Handlungen entstanden sind, irgendetwas zu hinterlassen. Das ist Leerheit - ohne Ich, ohne Materie. Nur Geist.


    Grüße

    Martin (Dhammavaro ):

    Im Flugzeug stülpt man sich immer zuerst die sauerstoffmaske über, bevor man anderen hilft.
    Bewusstlose können andere bewusstlose nicht retten.


    Deshalb gründete Buddha keine Altersheime und lernte nicht Arzt als er Alte und Kranke sah, er ging in die Waldeinsamkeit.


    Zitat

    Nichts ausser Ignoranz und Unwissenheit entsteht und vergeht.


    Das will fast niemand wissen. Das Paradies ist wo anders, und mit der Gier und dem Greifen nach vermeintlichen Vorteilen, die hier die Eintrittskarten waren, machen die meisten weiter bis die Erde ganz kahl und wüst sein wird. Dabei würde das uns Geschenkte für alle reichen, und man hätte sogar noch ausreichend Zeit dafür, die Wahrheit zu suchen und zu finden.


    Grüße, Yofi