"Bewusstsein ist bedingt durch Bild und Begriff, Bild und Begriff sind bedingt durch Bewusstsein. Soweit reicht der Kreis der Verständigung."
Sagt dieses Zitat irgendetwas sinnvolles aus? (Die Frage ist wirklich ernstgemeint)
Spock
"Wenn ich für die "Funktion" des Autos das Verb "fahren" nehme und sage, dass das Auto universell fährt, dann klingt das iwie seltsam."
Ja, das klingt seltsam. Aber was willst du mir damit sagen?
"Reinkarnation und Wiedergeburt sind nicht das gleiche. Was wiedererscheint ist Dukkha, keine Person. So versteh ich das zumindest."
Genau, also, ich hab es auch genau so verstanden, dass der Buddhismus eigentlich nicht glaubt, dass eine bestimmte Person, Seele o.ä. "wiedergeboren" wird. Trotzdem lese ich auf sämtlichen buddhistischen Informationsseiten ( es gibt auch einige Reportagen mit richtigen buddhistischen Mönchen, u.ä.), dass "Erinnerungen an frühere Leben" diese Idee der "Reinkarnation" bestätigen würden.
Glauben Buddhisten dann nicht doch, dass man Erinnerungen (also Inhalte von neuronalen Schaltkreisen im Gehirn) mit ins nächste Leben nehmen kann? - Oder glauben unterschiedliche Strömungen des Buddhismus ganz unterschiedliche Dinge?
Ich habe mir die "Definition" unter dem Link http://www.palikanon.com/wtb/vinnana.html mal angesehen.
Übersetzt ins Deutsche steht dort doch nur, dass man die verschiedenen Sinneseindrücke bewusst wahrnehmen kann. Also,
ich kann bewusst hören, sehen, riechen, schmecken, tasten, denken usw. . Aber das ist doch klar. Die Frage ist doch, was Bewusstsein "an sich" ist?
@mkha
Danke für den Beitrag von Prof. Brodbeck
Ich habe mir die Sache mal kurz durchgelesen und muss ehrlich gesagt sagen, dass mir selbst dieser Text nicht wirklich weiterhilft. Der Professor scheint viele unterschiedliche Themen auf engstem Raum durcheinanderzuwerfen, ohne die Dinge wirklich näher zu erklären. Und er stellt viele Behauptungen indirekt als sozusagen "bewiesen" dar, die es einfach nicht sind.
Z.B. Nahtoderfahrungen. Klar gibt es Belege und natürlich weiß heute jeder, dass es diese Nahtoderfahrungen gibt. Aber was diese zu bedeuten haben, ist eine ganz andere Frage. - Das Gehirn schafft es, die ganze Welt um uns herum so zu modellieren, dass wir ein "für uns brauchbares Abbild dieser Welt" wahrnehmen können. Wieso sollte es dann nicht auch "außergewöhnlichere Erlebnisse" "simulieren" oder "produzieren" können? Diese "einfachere Erklärung" durch eine viel kompliziertere Erklärung zu ersetzen, spiegelt für mich nur die Überzeugungen des Autors wieder, entbehrt aber jeder sinnvollen Argumentation.
Auch viele andere Ausssagen, wie z.B. "Die Sprache können Hirnforscher auch nicht aus neurologischen Korrelaten ableiten, weil der Bezug auf ein Einzelgehirn gerade nicht intersubjektive Beziehungen erklärt." ist für mich auch eher fragwürdig. Natürlich entsteht Sprache erst durch Interaktion, aber trotzdem ist Sprache natürlich in gewisser Weise, nachdem ich sie erlernt habe, in meinem Gehirn verankert.
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass der Autor Angst davor hat, dass man Dinge auch pragmatisch und physikalisch erklären kann, da er die Wissenschaft, also hier die Gehirnforschung indirekt von vornherein unbegründet als inkompetent und nicht zielführend darstellt.
sati-zen
Vielen Dank für deine eigene Darstellung der Dinge!
Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist Bewusstsein im buddhistischen Sinne eigentlich genau das gleiche wie Bewusstsein im "allgemeinen Sinne"? Also, einem Menschen mit gesundem Menschenverstand scheint es ja auch sinnvoll, bewusster zu sein, so dass man Dinge besser, differenzierter und reflektierter wahrnehmen kann. Aber wo ist dann der Unterschied im Buddhismus. Ich dachte immer Bewusstsein ist so ein "großes Ding" für den Buddhisten? So richtig ist mir die Bedeutung des Bewusstseins speziell im Buddhismus noch nicht ganz klar geworden.