Genau. der Buddha hat bekanntlich den mittleren Weg
gelehrt zwischen Schmerzensaskese und Genuß.
Man muß sich also nicht extra dem Leiden bewußt aussetzen,
das sein sinnlos aber auch nicht dem Genuß hingeben.
Das heißt sich nicht den Leidigen und freudigen Gefühlen
hingeben. Trotzdem soll man das Leiden in allen Dingen erkennen.
Und natürlich muß er auf dem Wege die Fesselung an Wohl und
Wehe und schmerzhafte Gefühlen überwinden was nicht leicht ist.
ZitatAlles anzeigenGleichwie, ihr Mönche, wenn da ein Mann von einem Pfeil
angeschossen würde, aber kein zweiter Pfeil würde nach ihm geschossen.
Dieser Mensch, ihr Mönche, wird also nur das Gefühl von
e i n e m Pfeil empfinden.
Ebenso nun auch, ihr Mönche, wenn der belehrte edle Jünger
von einem Wehgefühl getroffen wird, dann ist er nicht traurig,
beklommen, jammert nicht, schlägt sich nicht stöhnend an die
Brust, gerät nicht in Verwirrung: Nur ein Gefühl empfindet er,
ein körperliches, kein gemüthaftes.
Ist er von einem Wehgefühl getroffen worden, da leistet er
keinen Widerstand.
Dann wird in ihm, der dem Wehgefühl keinen Widerstand leistet,
beim Wehgefühl kein Hang zum Widerstand angelegt.
Wird er nun von einem Wehgefühl getroffen, so genießt er nicht
das Sinnenwohl.
Und warum?
Es kennt ja der erfahrene edle Jünger, ihr Mönche, eine andere
Entrinnung vor dem Wehgefühl als sinnliches Wohl.
Dann wird in ihm, der Sinnenwohl nicht genießt, kein Hang zum
Reiz angelegt. (S.36.6)