"Wo hält sich Meister Ānanda zur Zeit auf?"
"Ich halte mich zur Zeit im Bambushain auf, Brahmane."
"Ich hoffe, Meister Ānanda, daß der Bambushain angenehm, ruhig und von Stimmen ungestört ist, mit einer Atmosphäre der Abgeschiedenheit, von den Menschen abgelegen, günstig für die Zurückgezogenheit."
"In der Tat, Brahmane, daß der Bambushain angenehm, ruhig und von Stimmen ungestört ist, mit einer Atmosphäre der Abgeschiedenheit, von den Menschen abgelegen, günstig für die Zurückgezogenheit, das liegt nur an euren Wächtern und Aufsehern." "In der Tat, Meister Ānanda, daß der Bambushain angenehm, ruhig und von Stimmen ungestört ist, mit einer Atmosphäre der Abgeschiedenheit, von den Menschen abgelegen, günstig für die Zurückgezogenheit, das liegt an den Ehrwürdigen, die Meditierende sind und die Meditation pflegen. Die Ehrwürdigen sind Meditierende und pflegen die Meditation. Einmal, Meister Ānanda, hielt sich Meister Gotama bei Vesālī, in der Halle mit dem Spitzdach, im Großen Wald auf. Da ging ich dort hin und trat an Meister Gotama heran, und auf vielfache Weise gab er einen Vortrag über Meditation. Meister Gotama war ein Meditierender und pflegte die Meditation, und er pries jede Art der Meditation."
"Der Erhabene, Brahmane, pries nicht jede Art der Meditation, noch verdammte er jede Art der Meditation. Welche Art der Meditation pries der Erhabene nicht? Brahmane, da verweilt jemand mit einem Herzen, besessen von Sinnesbegierde, eine Beute der Sinnesbegierde, und er versteht das Entkommen von der Sinnesbegierde nicht der Wirklichkeit entsprechend. Während er Sinnesbegierde in sich beherbergt, meditiert er, grübelt er, denkt er nach und überlegt er. Er verweilt mit einem Herzen, besessen von Übelwollen, eine Beute des Übelwollens, und er versteht das Entkommen vom Übelwollen nicht der Wirklichkeit entsprechend. Während er Übelwollen in sich beherbergt, meditiert er, grübelt er, denkt er nach und überlegt er. Er verweilt mit einem Herzen, besessen von Trägheit und Mattheit, eine Beute von Trägheit und Mattheit, und er versteht das Entkommen von Trägheit und Mattheit nicht der Wirklichkeit entsprechend. Während er Trägheit und Mattheit in sich beherbergt, meditiert er, grübelt er, denkt er nach und überlegt er. Er verweilt mit einem Herzen, besessen von Rastlosigkeit und Gewissensunruhe, eine Beute von Rastlosigkeit und Gewissensunruhe, und er versteht das Entkommen von Rastlosigkeit und Gewissensunruhe nicht der Wirklichkeit entsprechend. Während er Rastlosigkeit und Gewissensunruhe in sich beherbergt, meditiert er, grübelt er, denkt er nach und überlegt er. Er verweilt mit einem Herzen, besessen von Zweifel, eine Beute des Zweifels, und er versteht das Entkommen vom Zweifel nicht der Wirklichkeit entsprechend. Während er Zweifel in sich beherbergt, meditiert er, grübelt er, denkt er nach und überlegt er. Der Erhabene pries jene Art der Meditation nicht."
"Und welche Art der Meditation pries der Erhabene? Brahmane, da tritt ein Bhikkhu, ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) tritt er in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens enthält, ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit, tritt er in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen: 'Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist', und verweilt darin. Mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, tritt er in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin. Der Erhabene pries jene Art der Meditation."
"Es scheint, Meister Ānanda, daß Meister Gotama die Art der Meditation, die zu mißbilligen ist, mißbilligte, und die Art der Meditation, die zu loben ist, lobte. Und jetzt, Meister Ānanda, nehmen wir Abschied. Wir sind beschäftigt und haben viel zu tun."
"Jetzt ist es an der Zeit, Brahmane, das zu tun, was du für richtig hältst."
Dann erhob sich der Brahmane Vassakāra, der Minister von Magadha, und nahm Abschied, entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Ānanda.
(Majjhima Nikāya 108: Mit Gopaka Moggallāna - Gopakamoggallāna Sutta)