Beiträge von void im Thema „Sonne, Mond und Sterne - Tibetische Astronomie“

    Thomas23:

    Die Zeit Halloween-bis-Sylvester wäre also Metall-Zeit. (Abgesehen von WSW bis Sylvester = Wasser)
    Was bedeutet das nun für die Praxis? :?


    Ich habe es so verstanden, dass es ein "Zur-Ruhe" kommen bedeutet. Der Weg hin zum Winter ist ein Weg hin zum Tod-Punkt des Jahres. Die Natur stirbt, die Bäume verlieren ihre Blätter, die Tiere suchen Unterschlupf.


    Was man, wenn man quasi an den "Blätter haftet" als schrecklich enpfindet, je mehr man aber selber wie der Baum seine Energie in den Stamm zurückgezogen hat, desto mehr kann man das als Konzentration und "als zum Wichtigen" kommen, begreifen.


    Im christlichen Kalender gibt es im Novemebr etliche Feiertage zum Thema tot, Das deprimierende Wetter wird also als ein idealer Zeitpunkt betrachtet, um über die eigenen Vergänglichkeit nachzudenken. Da es auch im tibtischen Buddhismus Meditationen gibt, bei denen man über den eignen Tod bewusster macht, würde sich das anbieten.


    Wenn Winter Tod ist, dann ist das was man vom Winter lernen kann, quasi "sterben lernen" und aus der vergänglichen Aktivität in eine kühle, kristallklare Ruhe zu gelangen. Die Kräfte konzentrieren und bündeln. Um dann im neuen Jahr, von einem "sterbenden Jahr" in eine Zeit über zu gehen, in der sich alles innerlich auf den Frühling vorbereitet. Und wo sich langsam und unbemerkt die Knospen bilden, die sich dann im Frühling mit dem "Element Holz" öffnen.

    void:

    Daher frage ich mich, ob da nicht auch der Jahrezeitenwechsel gmäß der chinesischen "Fünf Elemente Lehre "( http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCnf-Elemente-Lehre) verstanden werden


    Es scheint wirklich so zu sein, dass die Tibeter sich da chinesisch orientieren:


      The five Chinese elements are known in Tibetan as jugwa: Wood (shing), Fire (Me), Earth (Sa), Metal (chak), and Water (Chu). They are natural forces of transformation, in constant interaction with each other.
      sorigastro


    Als Quelle wird "Philippe Cornu, "Tibetan Astrology" angeführt.

    Thomas23:

    void: Danke für die Info! :):like:


    Dann wäre es für uns Mittel- und Nordeuropäer m.E. umso wichtiger "Rezepte" für die Praxis in der dunklen Jahreszeit zu haben!


    Ich denke da speziell an die Zeit von Halloween bis Sylvester. Die Tage im Januar haben nach meinem Empfinden bereits eine spürbar "positivere" Lichtqualität wenn die Sonnenstunden auch weiterhin rar sind.


    Ich habe gelesen, dass sich traditionelle tibetische Medizin und traditionelle chinesische Medizin sehr ähnlich sind und auch der chinesiche Kalender verwendet wurde. Daher frage ich mich, ob da nicht auch der Jahrezeitenwechsel gmäß der chinesischen "Fünf Elemente Lehre "( http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCnf-Elemente-Lehre) verstanden werden?


    Da ist ja jeder der fünf Jahrezeiten ein Element zugeordnet, und Energie entsteht nicht dadruch, dass man diesem entgegenwirkt, sondern indem man das macht, was der Jahrezeit entspricht. So ist dem Winter das Element "Wasser" zugeorndnet. Die Idee ist, dass man sich im Winter zurückzieht und zur Ruhe kommt, und das aus genau dieser Ruhe, dann im Frühjahr neue Energie spriesst.


    Statt das man Sonne (Feuer) in den Winter bringt, spart man Energie, zieht sich zurück, geht früh ins Bett und gelangt zu tiefer Ruhe und Entspannung.


    Vielleicht würde so ein Chinese, das gar nicht sos ehen, dass im Winter zu wenig Sonne da ist, sondern das in unserem Herzen noch zu wenig Ruhe und Dunkelheit eingekehrt ist.


    (Aber ich bin ja kein weiser Chinese sondern besitze sogar eine Tageslichtlampe, weil mir das Wetter auf den Sack geht)

    Thomas23:

    Die Lichtzunahme für zB Energie und Freude zu nutzen finde ich vergleichsweise simpel.Speziell für die dunklere Jahreszeit hätte ich gerne etwas "Werkzeug" in der Kiste ;)
    Ohne verallgemeinern zu wollen behaupte ich das diese Zeit viele Menschen eher emotional runterzieht.


    In Mitteleuropa ist es im Winter viel dunkler als im Sommer.


    Hier sind mal die (deprimierend kleine) Anzahl der Sonnenstunden pro Tag im Januar im Vergleich zu denen im Juni (in Klammern) aufgeführt:


    In den meisten asiatischen Ländern herrscht ein ganz anderes Klima, bei dem es im Winter nicht weniger Sonnenstunden geben muss als im Sommer:



    Das Problem der Dunkeln Jahreszeit zu wenig Licht abzubekommen, gibt es da also garnicht.


    Hinzu kommt, dass viele asiatische Städte viel weiter südlich liegen, also der Tag einfach länger ist. So ist der heutige Tag in Berlin 07:39 Studen während er in Peking 09:20, in Tokyo 09:44 und in Bangkok 11:17 hat. (Sunrise / Sunset)