mogun:Tychiades:Das ist jetzt deine Interpretation der Stelle.
Darum geht es aber nicht. Es geht um das, was Lacan "passe" nennt, Übertragung und zwar im Rahmen einer Lehranalyse, an derem Ende die Anerkennung als Analytiker durch eine Lehrautorität der Schule steht. Das ist nicht das Meister-Schüler-Verhältnis, sondern eine Institution.
Das Zitat stammt aus dem letzten Kapitel „Leerheit lernen und lehren“, wo es um die Auflösung des Lehrer/Schüler-Verhältnisses geht.
Ich hab' das Buch vor mir liegen.
Was soll deine Bemerkung nun?
Wenn dieses, dann jenes - wenn der Schüler erscheint, erscheint der Meister. Wenn der Schüler verschwindet, verschwindet der Meister.
Der Autor hat sehr viel gelesen und vieles davon zusammen getackert, aber es ist mir nicht ersichtlich, was das Ganze soll - nun gut, eine Dissertation ist daraus geworden, weil eine Fakultät das akzeptiert hat.
Da ich Lacan sehr schätze und das Buch in meiner UB ausleihbar ist, versuche ich beim Lesen heraus zu finden, was der Autor eigentlich da "vernäht" hat - es sieht so aus, als habe da jemand, der ein bißchen vertraut mit der Zen-Literatur ist, ein paar Koan kennt und Dogen gelesen hat, aufgrund seines Psychologie-Studiums Lacan drauf gesetzt, so einen Aufhänger, wobei mal das eine - Zen- als Aufhänger dient und mal das andere - Lacan. Die Arbeit hat keine Einleitung und keinen Schluß. Der Doktorvater, Peter Gottwald, macht ja auch in Zen - hat das so als was Besonderes in seiner Einleitung lobend hervorgehoben und deshalb selbst ein langes Vorwort als Einführung verfasst. Es ist kein Wunder, dass kein Schwein sich dafür interessiert. Das Lesen der ausufernden Zitatensammlung ist eine Zumutung.