Sherab Yönten:
mukti:
Muss sich die nicht jeder für sich selber beantworten? Und die mit der gleichen Antwort finden sich zusammen. Ich finde es gibt keine Burg gegen vermeintliche Angreifer zu verteidigen.
Doch, es gibt Burgen und Gräben. Genauso wie es "heiß" und "kalt" gibt, gibt es auch unterschiedliche Auffassungen innerhalb des Buddhismus und auch gegenüber anderen Religionen. Wer "heiß" erklärt, der muss "kalt" aber nicht gleich abwerten. Allerdings ist es so, dass die Anhänger von "kalt" es häufig als Kritik empfinden, wenn die Anhänger von "heiß" ihre Sichtweise erklären.
Wie die "Suchende 2016" in einem anderen Thread richtig meinte: Man solle bei unterschiedlichen Erklärungen nicht gleich so empfindlich reagieren, sondern zuhören und die Unterschiede aushalten können!
Der Kern der Lehre ist für mich sehr gut zusammengefasst im "buddhistischen Bekenntnis":
http://www.buddhismus-deutschl…uddhistisches-bekenntnis/
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Es gibt unterschiedliche Auffassungen und damit auch unterschiedliche Bewertungen. Wem heiß lieber ist der mag kalt weniger und umgekehrt, der Eine fühlt sich in Tibet wohler, der Andere in Sri Lanka. Dabei kann es von gegenseitiger Akzeptanz bis zu Ablehnung und Streit kommen. Das jeweils Andere kann gleichwertig beurteilt werden, indem dem individuellen Wohlbefinden der eigentliche Wert zugemessen wird - Hauptsache jeder ist mit seinem Ding zufrieden. Oder der eigene Wert wird verallgemeinert - was mir passt ist normal, wem was anderes passt der hat sie nicht alle.
Nun sind spirituelle Lehren auf Allgemeingültigkeit hin angelegt. Ihre Anhänger billigen den Begründern zu das gefunden haben, was für alle Menschen das Beste ist. Ihr Wert wird also verallgemeinert - der Meister ist erwacht, alle anderen träumen noch wenn sie nicht durch seine Lehre bereits ebenfalls erwacht sind. Es muss also zur Ab - und Ausgrenzung kommen, zu Beurteilung von richtig und falsch, heilsam und unheilsam.
Uneinigkeit entsteht, weil der Meister nicht mehr da ist. Überlieferungen und traditionell geschulte Lehrer sind an seine Stelle getreten, neue Ansichten und Lehrer treten auf. Damit gibt es keine endgültige Beurteilung mehr, die Bewertung ist längst eine individuelle Angelegenheit. Die setzt sich zusammen aus Vorlieben, etwa kultureller Natur, und aus Einsichten. Oft kreisen die Auseinandersetzungen um die Überzeugung der ursprünglichen Lehre nahe zu sein bzw. näher als andere. Geht es im Materialismus darum, dass der größere Wagen in der eigenen Garage steht und nicht in der vom Nachbarn, sind spirituell gesinnte Menschen versucht die größere Weisheit durchblicken zu lassen.
Hinderliche Eigenschaften für ein gemeinsames Vorwärtskommen sind Neid, Missgunst, Stolz, Überheblichkeit, Sturheit, Befürchtungen einen vermeintlichen geistigen Besitz zu verlieren, Angst vor Verwirrung und Rückfall. Wenn sie auftreten kann man nicht gut voneinander lernen.