Beiträge von Sunu im Thema „Zuckerbrot und Peitsche (OT aus: Das Ideal des Buddhismus, nicht zu missionieren)“


    Das kommt darauf an was du unter Missionierung verstehst. Ist ein Angebot eine Missionierung ? Ein Verbot der Missionierung ist mir im Buddhismus nicht bekannt, wohl aber das bedingte Entstehen.Es gibt dort keine " absolute Wahrheit" die vermittelt oder die man überbringen könnte. Es gibt aber das unverbindliche Angebot eines Weges, der aus Dukkha führt.

    accinca:
    Sunu:

    Wer etwas in der Erwartung tut, zukünftige Belohnung zu erhalten, oder etwas vermeidet um künftigen Schmerz zu entgehen, wird von Gier und Hass getrieben.


    Das kann man, der Lehre gemäß, so extremistisch nicht in jedem Fall sagen.


    Ein Dogma ist das nicht...trotzdem kann man allgemein sagen, dass man den Blick der Lehre gemäß auf das Hier und Jetzt richten sollte...und nicht auf die Vergangenheit oder die Zukunft.


    Zitat

    Moin Sunu,
    Du sprichst von einem Pfad, der aus der Misere führt. Das heißt also, Du sprichst von einer Belohnung, wenn dies oder jenes beachtet wird, oder?


    Gier und Hass in diesem Zusammenhang zu sehen, halte ich für Verblendung, denn es ist im Sinne der Lehre durchaus notwendig, sich von Leid befreien zu wollen und künftigem Schmerz so weit wie möglich zu entgehen. Das geht gar nicht ohne Wunsch und ohne Befürchtung.
    _()_


    Hi Monika, Moosgarten hat es im Prinzip schon so beantwortet. Die die aus freien Stücken Zuflucht suchen, sind ja schon gepeinigt vom "Zuckerbrot und Peitsche" denken...Es gilt sie davon zu befreien.. Das Paradoxe ist, je weniger man nach künftiger Belohnung sucht...desto gegenwärtiger wird sie...



    1.5.4. Das Ende der Runde (Vivaṭṭakathādi)


    Zitat

    „Sobald aber, ihr Mönche, ein Mönch der sechs Sinnesgebiete Aufgang und Untergang, Labsal und Elend und Überwindung wirklich versteht, versteht er eben was über alle diese hinausreicht.
    „Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester der Vergangenheit anhängt und der Zukunft anhängt, der Vergangenheit und der Zukunft anhängt, der Vergangenheit und der Zukunft nachsinnt, über Vergangenheit und Zukunft mancherlei Glaubenslehren ausbringt, ein jeder solche ist eben durch einen dieser zweiundsechzig Urstände in ein Netz geraten; darin verfangen aber tauchen sie, um emporzutauchen, empor: darin verstrickt, eben in das Netz geraten, tauchen sie, um emporzutauchen, empor.

    pamokkha:

    Der Buddha zeigt auf, wie man mittels Geben und Sittlichkeit die Belohnung des Himmels erlangt, und wie Sinnesgier in den Abgrund führt. Das geht für mich schon in Richtung Zuckerbrot und Peitsche - auch wenn es nicht ganz der Teufel an der Wand ist.


    Da ist keiner der bestraft oder belohnt, man backt sich sein eigenes Zuckerbrot oder geißelt sich. Beides ist Dukkha... Wer etwas in der Erwartung tut, zukünftige Belohnung zu erhalten, oder etwas vermeidet um künftigen Schmerz zu entgehen, wird von Gier und Hass getrieben. Da ist Zuckerbrot und Peitsche Lebensrealität und entsprechend ist die Sprache, die sie verstehen. Es gibt aber einen Pfad der aus dieser Miesere führt...für diejenigen die genug davon haben.