Beiträge von void im Thema „Was ist, wenn das alles quatsch ist?“

    Morpho:

    Im Buddhismus, durch ein falsch verstandenes Bodhisatta- Ideal, haben wir in der Folge (auch durch die Wohlstand-Gesellschaft ) Erziehungsimpulse, die Harmonie, Ruhe, Verständigung, herstellen mag. Buddhisten jedoch sollten so verständig "egoistisch" sein, allein sich selbst "zu erziehen", wenn sie denn den Sinn von Hasslosigkeit, Friedfertigkeit und Entsagung einigermassen reflektiert haben.


    Also der Grund, warum man sich auf sich konzentriert, ist doch lediglich, weil man selber ja das leiderzeugnde Hindernis ist. Sich mit dem Hindernis zu beschäftigen, heisst ja nicht, für sich selber da zu sein, sondern mit den anderen. So wie wenn ich wa umgeschüttet habe, und dann am Boden den Fleck aufwischen, so dass keiner ausrutscht.

    Sunu:

    Also ich habs genossen.... Und Danke dem Koch der sich die Mühe gemacht hat, obwohl er genau weiß, wo sein Gericht am Ende landet....


    Auch ich habe, das was Sudhana geschrieben hat genossen, die Gliederung nach kant ist sehr elegant:


    Sudhana:

    Ich halte es für hilfreich, bei der Betrachtung jeglicher Philosophie / Weltanschauung / Religion / Ideologie systematisch (um nicht zu sagen: schematisch) vorzugehen und zu prüfen, ob und wie hier die menschlichen Grundfragen behandelt (vielleicht gar beantwortet) werden, wie sie Immanuel Kant so griffig formuliert hat:
    1. Was kann ich wissen?
    2. Was soll ich tun?
    3. Was darf ich hoffen?
    4. Was ist der Mensch?


    Aber stimmt es denn, das Kant da universelle Grundfragen formuliert? Für Kant sind die Grundfragen menschlche Grundfragen und sie sie sind Fragen, die vom denkenden Ich aus gehen, wie man es bei einem prototypische Vertreter der Aufklärung erwarten kann.


    Im Christentum wird folgende Grundfrage gestellt:
    1. Woher kommt die Entfremdung von Gott (Sünde)
    2. Wie kann man diese Entfremdung wieder kitten


    Im Buddhismus fragt man:
    1. Was ist die Ursache des Leidenes.
    2. Wie kann man sie zum Verlöschen bringen.


    Beides kreist nicht um Ich und Mensch sondern um Gott bzw. Dukkha. Es stimmt nicht, dass einfach nur andere Antworten gegeben werden. es werden total andere Fragen gestellt.

    Sudhana:

    Ich zahle gerne in kleiner Münze. Fühl Dich nicht gezwungen, sie anzunehmen und auszugeben.


    Der Begriff "two cents" stammt ja aus der Bibel:


      Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß, sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen. Viele Reiche kamen und gaben viel.Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein.


      Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hergegeben; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles gegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt.
      Das Opfer der Witwe: 12,41-44


    Von daher macht es Sinn, dass ein reicher Mann mitunter viel zahlen muss, und das eben seine "zwei kleine Münzen" sind.

    Hund:

    Ich habe gerade eine Doku über denn Buddhismus angeschaut und mich überfiel kurz das "Absurde"... Orange-gekleidete, glatzköpfige Männer die irgendwelche Textlaute murmeln, im Hintergrund das "unendliche" Universum, komplett unerforscht, gewaltig, mortalisch und riesig. Wie Absurd und kleinlich es aussehen mag aus dem Blickpunkt des Universums, irgendwelche Tiere (Menschen) anzuschauen die "Erleuchtet" werden wollen.


    Ich mag das Wort "erleuchtet" gar nicht, weil es so was von "illuminierten Illuminaten" hat. So als würde Befreiung bedeuten, das unendliche Universum irgendwie zu durchdringen und zu verstehen und sich ihm gegenüber Wichtigkeit rauszunehmen.


    Aber es ist ja umgekehrt: So als Tiere/Menschen haben wir ja immer so einen Filter vor Augen - eine total Fehleinschätzung der Dinge - wo wir selber total wichtig sind und alles andere vollkommen unbedeutend. Was ja - da das alle haben - nur eine gewaltige Fehleinschätzung sein kann.


    Für mich bedeutet Befreiung, den "menschlichen Grössenwahn" zu minimieren. Und das mit den Mönchen ist auch nur so eine Minimier-Geschichte: Haare weglassen, Mode weglassen, Besitz weglassen.


    Ich weiss nicht, ob das nur wegen der Exotik so rüber, als solle es was hermachen.


    Das mit dem "Blickpunkt des Universums" erinnert mich jetzt ein wenig an den Totale Durchblicksstrudel in dem Science-Fiction Klassiker "Per Anhalter durch die Galaxis":


      Der Totale Durchblicksstrudel auf Froschstern B ist die grausamste Seelenfolter, der man ein fühlendes Wesen aussetzen kann. Umgeben ist er von einer 10 Meter grossen Stahlwölbung, die ihn vor den unaufhörlichen, nasskalten Winden schützt.


      Die Wirkung des Totalen Durchblicksstrudels bedient sich der Tatsache, wie gross und unendlich der Weltraum ist und, im Gegensatz dazu, wie unendlich winzig und unbedeutend ein Individuum darin ist. Wenn man in den Strudel gesteckt wird erhält man einen flüchtigen Eindruck in die ganze unvorstellbare Unendlichkeit der Schöpfung, und irgendwo darin sieht man einen winzig kleinen Pfeil, der auf einen mikroskopisch kleinen Punkt gerichtet ist und wo draufsteht: Das bist du.


    Natürlich kann es sein, dass die Idee, man könnte die menschliche Arroganz ganz minimieren "Quatsch" ist.

    Frieden-und-Freude:
    Moosgarten:

    Dein Ansatz ist schon von Anfang an fehlgeleitet.


    Ich verstehe Moosgarten folgendermaßen:


    Angenommen du wärst ner Sekte beigetreten, dann haettetst du wahrscheinlich auch das das Gefuehl, dass da bei dir die Früchte der teuren Kurse reifen. Zahlreiche Scientologen haben tatsächlich das Gefühl sie brauchen bald keine Brille mehr und die Superkräfte fangen schon an. Das ist aber nur Autosugesstion.


    Wenn man wissen will, ob man tatsächlich geduldiger und freundlicher geworden ist, fragt man eher wen anders, weil man sich selber womöglich gar nicht trauen kann.