Beiträge von hiri im Thema „organspende-zwischen-tod-und-hoffnung“

    Kein Mensch kann sagen, wie er in einer bestimmten Situation reagiert.

    Als potentieller Organspender kann man üblicherweise eh nicht mehr reagieren und seine Meinung ändern. Entweder man hat der Organspende zugestimmt oder widersprochen - und zwar bevor man in die Situation kommt, für hirntot erklärt zu werden.

    Es gibt einige Beispiele, wo die "Hirntoten" wieder aufgewacht sind!

    Solche Fälle gibt es vereinzelt, ja.

    Aber dennoch: Ein Organspender hat üblicherweise die Chance, das Leben mehrerer Menschen zu retten oder zu verlängern (dass das nicht immer total reibungslos funktioniert sollte tatsächlich jedem bewusst sein, da mangelt es massiv an Aufklärungsarbeit). Soll man darauf wirklich verzichten, nur um auf ein äußerst seltenes medizinisches Wunder zu hoffen? Meine persönliche Antwort, und es ist nunmal eine sehr persönliche Frage, ist: Nein. Wenn meine Organe die Überlebenschancen von fünf anderen Menschen drastisch erhöhen können, dann ist es mir egal ob ich zu 100 Prozent oder nur zu 98 Prozent hirntot bin oer ob eine winzig-kleine Chance besteht, wieder aufzuwachen. Aber ich möchte nochmal hervorheben: Ich kann verstehen, dass das nicht jeder so sieht. Ich glaube auch nicht, dass ich deswegen ein besonders guter Mensch bin; vermutlich ist mein Leben einfach nicht reizvoll und spannend genug. :grinsen:


    Priya Ganz egal wie man sich auch entscheidet, es stimmt natürlich dass viel zu wenig Aufklärungsarbeit betrieben wird. Einfach zu sagen "Das ist mir egal, da bin ich sowieso schon tot." wird diesem komplexen Thema bei weitem nicht gerecht.

    Alephant Ich wusste nicht, dass für den Organspendeausweis aktiv geworben wird. Vielleicht, weil man hier in Österreich sowieso Organspender ist sofern man nicht widerspricht.

    Ich gehe auch davon aus, dass bei der Vergabe von Organen (und allem, was dazugehört) vieles nicht gerecht abläuft. Ich weiß es zwar nicht, aber vermutlich ist es so. Für mich reichen die diversenen negativen Aspekte aber nicht aus, kein Spender zu sein, aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

    fluid Das dachte ich mir auch gerade... Und ganz ehrlich: Bevor ich mit massiven Hirnschäden irgendwie überlebe und für den Rest meines Lebens gepflegt werden muss, sterbe ich lieber und spende meine Organe. Ohne Hirn kann mein restlicher Körper noch so lebendig sein, das nutzt mir nicht viel. (Das ist alles natürlich nur die bescheidene Meinung eines nicht-Mediziners. :grinsen:)